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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
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Stimme und fasste sie an den Schultern an. Er stand ihr gegenüber und sah ihr in die Augen.
    »Ich weiß, dass es hart für dich war. Und glaub mir, ich habe größten Respekt vor dir, dass du bis hierhergekommen bist. Du bist in dieser gottverdammten Stadt die einzige Überlebende.«
    »Ich mache uns erst mal einen Kaffee.« Birte löste sich aus seinem Griff und verschwand in dem mit Decken, Teppichen und Folien abgehängten Raum, der ihr als zentraler Lebensbereich diente. Alex folgte ihr. Der etwa zehn Quadratmeter große fensterlose Raum war mit einer Diodenröhre beleuchtet, die von einer Autobatterie gespeist wurde. In der Ecke stand ein kleiner Kartuschen-Gaskocher, dazu ein Tisch, ein Sofa und daneben lag eine Matratze auf dem Boden, auf der ein Schlafsack und einige Decken lagen. In den anderen Ecken stapelten sich haltbare Vorräte, Dosenbrot, Konserven, Wasser, Getränke- und Nahrungspulver, es gab einen Bücherstapel. Alex nahm einige Bücher in die Hand. Nietzsche, Hegel, Heidegger, aber auch Crowley, Regardie und einige SciFi-Romane von Autoren, die er nicht kannte. Er sah sie an und lächelte.
    »Was?«, meinte sie, »auch wenn da draußen die Hölle tobt, brauch ich was zu lesen. Das Leben ist für mich jetzt zwar anders, aber es ist noch nicht zu Ende. Und jeden Abend rumheulen, bis ich nicht mehr pinkeln muss, das habe ich schon länger hinter mir.«
    Sie hantierte mit einem Alutopf, füllte ihn mit Wasser und setzte ihn zum Kochen auf. Dann zauberte sie etwas Instantkaffee hervor, schüttete etwas davon in zwei Becher und stellte sie auf den Tisch. Man konnte das leise Zischen des Gaskochers hören, es roch nach Campingplatz.
    »Apropos ...«, meinte Alex. Sie grinste.
    »Eine Treppe runter ist ein Klo. Wasser zum Spülen steht im Eimer. Mach keinen Lärm.«
    Als er einige Minuten später wieder hoch kam, duftete es in dem kleinen Raum köstlich nach Kaffee. Alex nahm einen der Becher und sog den Geruch gierig auf. Dann nahm er vorsichtig kleine Schlucke und spürte, wie das heiße schwarze Nass seine Lebensgeister wieder weckte. Das erste Mal an diesem Tag fühlte er, wie die Last seines Jobs von ihm abfiel, und er entspannte sich. Er stellte seine Waffe neben das Sofa, zog seine schwere Kampfjacke aus und hängte sie über die Stuhllehne. Birte, die es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte, klopfte auffordernd auf das Sitzpolster, wobei sie kleine Staubwölkchen aufwirbelte. Alex ließ sich neben ihr nieder und legte die Füße, die noch in den Kampfstiefeln steckten, auf die Sitzfläche des Stuhles. Sein Kopf sackte nach hinten und er atmete hörbar aus. Seit Monaten jagte er nun die lebenden Leichen, schlug sich mit Zombies aller Art herum, kämpfte jeden Tag erneut ums Überleben. Schon vor der Apokalypse hatte er beim Rescue-Team gearbeitet, in Afghanistan, bei verdeckten Operationen im Iran, sogar in Nordkorea war er einmal gewesen, um einen Überläufer der Generalität herauszuholen. Das waren alles keine Spaziergänge gewesen, aber die Situation, mit der er sich nun konfrontiert sah, war anders gestrickt. Beim Gegner handelte es sich nicht um eine Armee, einen Geheimdienst oder Mujaheddin. Es waren Frauen, Kinder, Männer, Greise, verdammt, sogar Haustiere, die ihn angriffen und töten wollten. Fast ausnahmslos jedes Wesen, das ihm da draußen begegnete, war sein Todfeind. Es tat gut, hier in einer Umgebung zu ruhen, die offensichtlich erst einmal sicher war.
    »Ich werde heute Nacht die erste Wache übernehmen«, sagte er mit geschlossenen Augen.
    »Das ist nicht nötig«, meinte Birte, »ich habe draußen Bewegungsmelder installiert, die hier ein Signal auslösen, wenn sich jemand dem Haus auf weniger als drei Meter nähert. Ist in den letzten drei Monaten nicht ein Mal vorgekommen. Ich schätze, wir haben erst mal Ruhe und können heute Nacht ausschlafen, auch wenn die Viecher da draußen rumstreunen.«
    Sie beugte sich zu ihm herüber, nahm ihm den Kaffeebecher aus der Hand, stellte ihn neben ihren und setzte sich auf ihn. Ihr Gesicht kam seinem sehr nahe, viel näher, als gut für sie beide war, fand Alex. Dann berührten ihre Lippen zart die seinen. Noch einmal, und eine feuchte Zungenspitze fuhr am Spalt seines Mundes entlang. Er konnte sehen, dass sich die Brustwarzen unter ihrem Shirt aufrichteten.
    »Also, ich weiß nicht, Birte. Meinst du nicht, dass, na ja ... dass das irgendwie unpassend ist? Nicht, dass du nicht begehrenswert wärst, verdammt, du bist eine wunderschöne

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