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T93 Band 1: Überlebe!

T93 Band 1: Überlebe!

Titel: T93 Band 1: Überlebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clayton Husker
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die Geschehnisse der letzten Woche diskutiert, denn Vater war in der Woche geschäftlich viel unterwegs und so ließ er sich beim Sonntagsbrunch immer auf den neuesten Stand bringen. Birtes Blick schweifte über die Obstbäume im Garten, an denen sich die ersten Fruchtknoten aufmachten, sich in Äpfel und Birnen zu verwandeln. An der hinteren Gartengrenze, wo man die Eiderenge von hier oben sehen konnte, standen lange Phalanxen von dreifarbigen Johannisbeersträuchern, rechts und links davon blühten zahlreiche bunte Stauden.
    Mit einem Mal war da Bewegung in den Büschen, ganz hinten. Erst bewegte sich einer, dann mehrere, schließlich wurden die Büsche niedergewalzt. Mutter schrie entsetzt auf, der Vater warf fast den Tisch um, als er aufsprang. Aus den Büschen kamen Menschen gerannt, viele Menschen. Obwohl, sie sahen nur ein wenig wie Menschen aus, sie hatten fahlgraue Haut, waren über und über mit klaffenden, blutverkrusteten Wunden bedeckt, und sie knurrten! Eine furchtbare Kakophonie aus gellenden Schreien, Knurrlauten und so etwas wie Hundegebell brandete an die Mauern des Hauses und daran empor, als diese abartige Meute das Gebäude erreichte. Wie Kakerlaken begannen diese Bestien, die aus heiterem Himmel über die Sommeridylle hereingebrochen waren, an den Wänden empor zu klettern, wobei sie einander überrannten, aneinander hoch rannten, mit dem Ziel, den Balkon zu erreichen. Unten aus dem Haus hörte man splitterndes Glas, kreischende Todesschreie der Haushälterin, das Poltern umfallender Möbel. Der Vater reagierte. »Birte, Ralf! Ins Haus! Versteckt euch!« Ralf tat etwas völlig verrücktes, er rannte einfach brüllend los, stolperte allerdings und fiel im Salon die Treppe hinunter, auf der die ersten Eindringlinge bereits nach oben strebten. Birte erinnerte sich an die kleine Abseite im Salon, die hinter einer Tapetentür verborgen war, hier befand sich ein Wartungsgang für den Heizungsmonteur. Geistesgegenwärtig verschwand sie darin, und als sie hinter sich die Türe zuzog, konnte sie noch sehen, wie eine Fratze mit nur einem Auge ihre Fänge in den Hals der Mutter schlug. Das Blut spritzte in Fontänen, und eine Mischung aus Gurgeln und Schreien war das letzte, was Mutter von sich gab. Auch die Schreie des Vaters machten ihr unmissverständlich klar, dass sein Ende gekommen war. Zum Glück war Birte völlig geschockt, so dass sie nicht in der Lage war, zu schreien. Geistesgegenwärtig kroch sie in dem staubigen Wartungsschacht weiter, bis es nicht mehr ging. Sie war jetzt im Dach an der Nordwestecke des Hauses angekommen und konnte von überall durch die Wände das schreckliche Kreischen und die tierischen Laute dieser Bestien hören. Als sie weit über eine Stunde lang nichts mehr gehört hatte, kroch sie vorsichtig, lauschend, zurück zum Salon und horchte an der Tapetentür. Kein Geräusch war zu vernehmen, so öffnete sie die Tür und kroch heraus aus ihrem Verschlag. Ihr bot sich ein Bild des Grauens. Der ganze Parkettfußboden war mit riesigen Blutlachen besudelt, Schmierspuren waren überall zu sehen und es roch nach Eisen. Die furchtbare Meute war zwar verschwunden, aber das machte es nicht unbedingt besser. Der Schock, der Birte ergriffen hatte, wandelte sich, und ein panischer Schrei kroch in ihrer Kehle hoch, um den Druck, der in ihr herrschte, irgendwie auszugleichen. Doch sie schrie nicht, denn eine starke Hand legte sich über ihren Mund.
    Jahr Eins. 14. März, Morgen
    »Schhhhhhhht. Nicht schreien. Alles gut, ich bin hier. Du hast nur geträumt!«
    Sie schlug die Augen auf und brauchte eine halbe Sekunde, um zu realisieren, was los war. Sie war wieder im Stellwerk und es war die Hand von Alex, die sich nun langsam von ihrem Mund löste. Ja, ein Traum. Aber keine Phantasie. Der erste Angriff der Zombies. Damals im Sommer. Der Tod und das Verschwinden ihrer Eltern, die jetzt irgendwo Nächtens durch die Stadt geisterten, um Beute zu machen. Seltsamerweise wurde Ralf damals nicht verschleppt. Ihn hatte sie am Fuße der Treppe gefunden, mit grotesk verrenkten Gliedmaßen und gebrochenem Genick. Seit diesem Tag war sie allein gewesen. Im Grunde ebenso ein Streuner wie die verfaulten Kreaturen, denen sie auszuweichen versuchte.
    Die beiden standen früh auf, Birte machte Kaffee und Alex packte ihre Rucksäcke. Alles wurde gut verzurrt, die Waffen lagen bereit und Alex ging nach oben, um die Gegend zu beobachten. Weil alles ruhig war, ging er vors Haus und präparierte einige übel

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