Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
Vom Netzwerk:
Plätzchen finden. Und wenn nicht, fragen wir Mrs. Puddle, ob wir ein Stück von ihrem Garten mitbenutzen können. Du musst ihr vermutlich nur versprechen, nicht auf die Corgis zu schießen."
    "Na, ob ich das schaffe …" Sie ließ den Satz unbeendet und sah hinüber zur Tür, wo das Buch von Bergolin mit den Seiten über die Tür kratzte. "Hast du schon wieder etwas gehört? Sind Phil und Scrib vorbeigelaufen?"
    "Ich werde nachsehen", sagte Corrie und erhob sich. "Ich wollte ohnehin noch etwas Senf für die Sandwiches holen."
    Doch als sie die Tür öffnete, war draußen niemand. Die Empore lag ebenso verlassen da, wie der Laden. "Hallo?", rief sie. "Phil? Scrib?"
    Doch keine der Ratten antwortete.
    Stattdessen schob sich das Buch an ihrem Fuß vorbei und lenkte ihren Blick hinunter auf den Boden.
    Dort lag etwas.
    Ein abgegriffenes Foto.
    Corrie bückte sich, um es aufzuheben. Es zeigte offenbar einen Dachboden, durch dessen runde Luke sanftes Sonnenlicht hereinfiel. In der Wand, auf die der Betrachter blickte, befand sich ein Loch, aus dem etwas heraushing, das wie eine alte Zeitungsseite aussah. "Warum sollte jemand Löcher fotografieren?", murmelte sie und drehte sich zu Silvana um. "Und wo kommt das Foto jetzt auf einmal her?"
    Silvana erwiderte den Blick jedoch nur voll Unbehagen und zuckte die Schultern.
    Corrie seufzte tief. "Gut. Aber diesem neuen Geheimnis wenden wir uns definitiv erst zu, wenn wir im Keller fertig sind. Bei den Geheimnissen, die vielleicht noch in diesem Haus stecken, kommen wir sonst bald zu nichts anderem mehr."

Das marderische Festtagstörtchen
    Albian erwartete sie bereits in der geöffneten Haustür des
Blackwood Lakeview
, eines charmanten, zweigeschossigen Sandsteinhauses mit Bleiglasfenstern und niedrigen, weißen Laternen neben dem Eingang. Wilder Wein wand sich an den Mauern empor bis fast hinauf zur Dachrinne.
    Auf dem Weg hierher hatte Silvana mehrfach ihre Bedenken geäußert, dass sie Albian keine Wahl gelassen hatten und vielleicht doch einen anderen, besseren Weg hätten finden sollen, der ihn nicht mit einbezog.
    Und auch Corrie war nicht sonderlich glücklich gewesen, wenn sie daran dachte, wie er den Buchladen zwei Tage zuvor verlassen hatte. Bei dem Telefonat am selben Abend hatte er zwar wieder gefasster gewirkt, doch sie hätte es ihm auch nicht verübelt, wenn er nicht sonderlich gut auf ihr Erscheinen zu sprechen gewesen wäre. Immerhin wusste niemand von ihnen, wie sich die Dinge noch entwickeln würden und ob Lamassar sich weiterhin so abwartend verhalten würde, wie er es in den letzten fünf Jahren getan hatte, nun, da das Zweite Buch aufgetaucht war.
    Dass sie diese Gedanken zu Unrecht bewegten, wurde ihnen klar, als der Alchimist sie mit einem fröhlichen Lächeln empfing und herzlich umarmte. "Ihr seid später als erwartet. Wir hatten schon Sorge, es könnte etwas geschehen sein."
    Corre lächelte entschuldigend. "Ich bin erst an der Einmündung vorbeigefahren. Yazeem hat mir zwar gesagt, ich solle abbiege, aber ich habe es nicht gesehen."
    Albian nickte verstehend. "Ich muss mich dringend um das Schild an der Straße kümmern, wenn das Wetter wieder besser wird und die Farbe entsprechend trocknen kann."
    "Der Pfeil ist mittlerweile abgefallen", bemerkte Yazeem und schloss die Haustür hinter sich.
    Albian runzelte die Stirn. "Das kann noch nicht lange sein. Vorgestern habe ich ihn noch gesehen." Er zuckte die Schultern. "Darüber kann ich mir auch später noch Gedanken machen. Jetzt kommt erst einmal rein. Fühlt euch ganz wie zuhause." Er nahm ihre Mäntel entgegen und stieß die Tür links von ihnen auf. Dahinter erstreckte sich ein weiterer Flur. "Rechts geht es ins Café", erklärte der Alchimist und eilte an ihnen vorbei. "Ich hänge nur noch schnell eure Sachen auf. Geht doch schon einmal voraus ins Wohnzimmer. Ich bin gleich wieder zurück."
    Also folgten Corrie und Silvana dem Werwolf, der sich hier, wie auch bei den Vampiren, bestens auszukennen schien.
    "Wahnsinn", staunte Corrie, als sie den Blick in die Runde schweifen ließ.
    Das Wohnzimmer der Blackwoods war eigentlich eher eine Bibliothek. An nahezu jeder Wand stand ein volles Bücherregal, das bis zur Decke empor reichte. Die einzige Ausnahme bildete die Stirnseite des Raumes, in deren Mitte ein gemauerter Kamin stand. Über seinem Sims, auf dem die Miniatur eines schwarzen Schiffes stand, hing ein großes Gemälde, das eine sturmumtoste Insel zeigte. Gemütliche, geblümte Sofas hätten

Weitere Kostenlose Bücher