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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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warum der Angriff ausgerechnet jetzt erfolgte."
    Corrie räusperte sich. "Ich denke, zumindest diese Frage können wir vielleicht beantworten."
    Die Blicke aller Anwesenden richteten sich auf die beiden Freundinnen.
    "Sag es ihnen, Silvie."
    Silvana atmete tief durch. "Okay. Also, ich war heute Abend im Spiegelzimmer. Zusammen mit Phil und Scrib. Ich habe das Buch aus dem Spiegel geholt. Und die Tarot-Karten aus dem Kästchen. Und ..." Sie stockte kurz. "Es hat funktioniert. Wir kennen den Namen des Zweiten Buches von Angwil. Deshalb waren wir ja überhaupt draußen. Wir wollten zu Talisienn, als auf einmal dieser Schatten auftauchte. "
    Hinter dem Schreibtisch klirrte es, als Cryas seine Riesenschale aus der Pfote fiel und auf der Holzplatte in zwei Teile zerbrach. Doch er beachtete es nicht. Auch nicht den See aus Tee, der an den geschnitzten Ranken hinablief. "Du hast… Nicht möglich!"
    Während auch die anderen Anwesenden Silvana entgeistert anstarrten, verzog Talisienn die schmalen Lippen zu einem anerkennenden Lächeln. "Ich wusste, dass ihr dazu in der Lage seid. Das Kästchen hat über Corries Kraft als Reperisciria seinen rechten Platz gefunden."
    Silvanas Kopf ruckte zu dem Vampir. "Was ist eigentlich mit dem Liber? Wir haben es auf der Theke liegen lassen, als wir in den Keller geflüchtet sind …"
    "Keine Sorge", brummte Yazeem, "das habe ich wieder eingeschlossen, bevor wir hierhergekommen sind." Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und kratzte sich am Kopf. "Das Zweite Buch Angwils? Das ist … unglaublich."
    "Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Schatten erfahren hat, wie der Titel lautet?", wollte Cryas wissen.
    Talisienn zuckte die Schultern. "Das kommt darauf an. Hat einer von euch den Titel laut ausgesprochen, während er euch nahe war?", wollte er von den beiden Freundinnen wissen.
    Corrie und Silvana zogen nachdenkliche Gesichter, als sie sich zu erinnern versuchten, doch schließlich schüttelten beide den Kopf. "Haben wir nicht", erwiderte Silvana mit Bestimmtheit.
    "Dann ist es sehr unwahrscheinlich", stellte Talisienn fest. "Schatten können keine Gedanken lesen. Nur das aufschnappen, was gesprochen wird. Aber er wird seinem Herrn berichten, dass der Aufenthaltsort bekannt ist, denn solche Äußerungen werden sicherlich gefallen sein, nehme ich an?"
    Diesmal nickten die beiden jungen Frauen.
    "Wisst ihr auch noch, wo sich das Buch befindet?", fragte Blutschatten, der bisher nur den Ausführungen gelauscht hatte.
    "Das ist der eigentliche Punkt, weshalb wir Talisienn sofort Bescheid geben wollten", antwortete Silvana und holte tief Luft. "Laut Liber Panscriptum soll es sich bei uns im Buchladen in Woodmoore befinden."
    Entgeistert ließ Cryas seine mächtigen Tatzen auf die Tischplatte fallen, und zerteilte dabei die ohnehin schon zerbrochene Tasse in weitere Scherben. "In Woodmoore? Wie kann das sein?"
    "Nicht zu glauben", murmelte Yazeem und sah abwechselnd Corrie und Silvana an, als wartete er darauf, dass eine von beiden das gerade Gesagte zum Scherz erklärte.
    Doch nichts hätte den beiden ferner liegen können.
    Auch Blutschatten und sein Erster Offizier wechselten fassungslose Blicke.
    Einzig Talisienns Lippen umspielte ein Lächeln, das mehr belustigt als ungläubig wirkte. "So dicht vor unseren Nasen versteckt. All die Jahre."
    "Dennoch hat es nun durch seine Entdeckung die Aufmerksamkeit unserer Gegenspieler auf sich gezogen", gab Cryas zu bedenken. "Sein Versteck zu finden und es zu bergen, sollte jetzt eines unserer vorrangigen Ziele sein, bevor Lamassar es an sich nehmen kann - vermutlich würde er es zerstören und dann könnte Saranus' Geist seine alten Pläne ungehindert weiterverfolgen."
    Blutschatten sah den Greif ernst an. "Dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren."
    Unvermittelt wurde die Tür am Ende des Flurs zu Cryas' Büro mit einem erneuten Knall aufgestoßen, der diesmal nicht nur die beiden Freundinnen zusammenschrecken ließ. "Talisienn!"
    Das war unverkennbar die Stimme von Donnald McCaer, der gleich darauf wutschnaubend im Raum erschien und die Anwesenden anfunkelte.
    "Das musste ja kommen", murmelte Talisienn.
    Cryas musterte den Vampir nachdenklich. "Du hast nicht geklopft, Donn, oder?"
    Der Angesprochene starrte den Greif wütend an. "Nein", schnappte er.
    "Und ich habe dir nicht die Tür geöffnet."
    "Nein. Aber …" Im selben Moment schien Donnald den Sinn der Worte zu begreifen und seine Gesichtszüge entglitten ihm. "Das … nein!

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