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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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seine Hilfe hätten wir ganz sicher nicht entkommen können."
    "Nicht weit von hier", wiederholte Talisienn nachdenklich. "Das sollte Fiann sein, oder, Yazeem?"
    "Ist er", bestätigte der Werwolf. "Gavin sitzt noch auf seinem Eckpfeiler unweit des Rathauses." Dann blickte er fragend in die stehende Runde. "Begeben wir uns alle gleich zur Ruhe, oder setzen wir uns noch einen Moment, um das weitere Vorgehen zu besprechen? Wenn dem so sein sollte, würde ich noch einen Kaffee kochen."
    Corries Gesicht hellte sich merklich auf. "Also ich hätte wahnsinnig gerne noch einen. Einen großen. Mit viel Milch und Zucker."
    Blutschatten, der wie Tjero und Kushann seinen Blick durch den Raum und über die vielen Bücher und Geschenkartikel hatte wandern lassen, nickte ebenfalls zustimmend. "Es ist schon eine Weile her, seit wir zuletzt in den Genuss gekommen sind."
    "Wenn es dir nicht zuviel Mühe macht, hätte ich lieber einen Schwarzen Tee", warf Talisienn ein.
    "Macht es nicht", versicherte der Werwolf und verschwand durch die Küchentür.
    Blutschatten fuhr unterdessen mit den Fingern über das dunkle Holz der Regale. "Gesäubert und poliert, aber immer noch dieselben", stellte er fest. "Und dennoch hat sich einiges verändert." Er sah zu den champagnerfarbenen Wänden empor und zu den dort angebrachten Holzschildern, die den Kunden den Weg zu den jeweiligen Genres wiesen.
    "Vielerlei", stimmte Tjero zu, der den noch immer erstarrten Donnald neben dem Tresen abgestellt hatte und den Computer mit dem flachen Monitor neben der Scannerkasse betrachtete. Den Handscanner musterte er dabei länger. "Ist das eine Waffe?"
    Corrie hob abwehrend die Hände. "Oh nein, das ist ein Scanner. Damit kann die Kasse erkennen, welches Buch gerade verkauft wird und zeigt automatisch den Titel und den Preis an, den der Kunde zahlen muss."
    Tjero nickte verstehend. "Wie das verzauberte Papyrus bei Cryas." Dann wandte er sich den Büchertischen im Eingangsbereich zu und las neugierig die verschiedenen Titel auf den Einbänden.
    "Also, ich finde es hier durchaus gemütlich", sagte Kushann. "Besonders die Lesepulte gefallen mir. Robert hatte nur ein paar von diesen alten, abgewetzten Sesseln, wenn ich mich richtig erinnere."
    "Tust du", nickte Blutschatten. "Und ziemlich wackelige dazu." Er sah Corrie und Silvana fragend an. "Wohin wollen wir uns setzen?"
    Corrie deutete in Richtung des Kochbuch-Regals. "Auf dem Sofa in der Kinderabteilung sollte genügend Platz für alle sein."
    Sie wollte mit Silvana und Talisienn voraus gehen, doch der Vampir blieb jäh stehen, den Kopf geneigt, als lausche er auf etwas, das nur er wahrnahm. "Ich spüre etwas."
    Corrie starrte ihn ebenso entsetzt an, wie Silvana, die ihre Finger in ihre Handflächen grub. "Der Schatten?"
    Hinter ihnen zuckte Blutschattens Hand zu seinem Säbel. "Von wo kommt es?"
    Beschwichtigend hob Talisienn seine schlanke Hand. "Es droht keine Gefahr. Es gibt jedoch eine Disharmonie in den Schwingungen des Bannfeldes. Was ist dort?" Er wies mit dem Arm in Richtung der hohen Scheiben.
    "Das Schaufenster", antwortete Corrie.
    "Und daneben ist die Eingangstür", fügte Silvana hinzu.
    Der Vampir runzelte deutlich die Stirn. "Hat der Schatten hier die Zauber attackiert?"
    "Mehrfach." Silvana schauderte sichtlich bei der Erinnerung an das Kreischen der Stimmen und den wiederholten Funkenregen, wenn der Schatten gegen die Schutzzauber angestürmt war.
    "Mit einem so massiven Angriff hat niemand von uns gerechnet", sagte Talisienn kopfschüttelnd. "Auch nicht Alexander. Der Bann ist an dieser Stelle bereits wieder stark geschwächt, wenn auch vermutlich nicht so sehr, wie zum Zeitpunkt von Vulcos Auftauchen. Doch das hat noch Zeit bis später."
    Silvana spürte, wie der Vampir neben ihr leicht wankte und trat rasch vor ihn, um ihn zu stützen.
    Auch Blutschatten war sofort bei ihm.
    Donnald am Tresen, der nur untätig zusehen konnte, wurde noch weißer als gewöhnlich und rollte mit den Augen wie ein chinesischer Dämon. Es war der einzige Ausdruck seiner Verzweiflung, der ihm momentan möglich war.
    "Was hast du?", fragte Silvana mit einem besorgten Blick in Talisienns Gesicht.
    Die Lippen des Vampirs bebten leicht, dennoch lächelte er beschwichtigend. "Wenn ich mich gleich setzen kann, wird es wieder besser werden. Der Abend war wohl etwas zu anstrengend für mich, wie mir scheint."
    "Ich wollte dich schon längst gefragt haben, was mit dir geschehen ist, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind",

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