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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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Schlürpmann mitgehen müssen. Auch Snif war jetzt natürlich weit ab vom Schuss, dennoch konnte er zumindest die Stimme von Gepetto vernehmen, als dieser mit einer ihm nicht mehr zuzutrauenden Kraft an die Türe klopfte.
    »Leitner, Sie verdammter Scheißkerl! Ziehen Sie die Hose hoch und kommen Sie raus. Wenn ich mit Ihnen fertig bin, haben Sie genug Zeit sich um irgendwelche dummen Hühner zu kümmern.«
    Er hämmerte erneut an die Tür. Drinnen hörte man einen Gürtel klingeln und einige andere hektische Geräusche.
    i-Pod, hundertfünzig Euro. Seat Leon, zwanzigtausend Euro.
    Leitners Gesicht, als er die Tür öffnete, UNBEZAHLBAR.
    Er stand da mit halboffenem, blutverschmiertem Hemd, die Hosentür noch offen und nur einen Schuh an. Nachdem der alte Schlürpmann schon so an die Tür gedroschen hatte, hatte er es nicht gewagt noch länger nicht zu öffnen. Noch während Schlürpi ihm die Meinung geigte und ihm auf den Kopf zusagte, dass er sich sowas von verschwinden konnte, tat Bianca genau das. Sie hatte sich einigermaßen zurechtgemacht, nur ihr Haar stand wild in alle Richtungen und der Lippenstift bedeckte beinahe die ganze Mundpartie. Bianca drückte ihre Handtasche an ihre Brust und schob sich so gut sie konnte zwischen Leitner und Wand nach draußen. Leitner war so perplex von Schlürpis Erscheinen und der Menge der aufgebrachten Kollegen am Gang, dass er ihr Verschwinden erst gar nicht bemerkte.
    »Herr Schlürpmann! Ich weiß nicht, was man Ihnen erzählt hat oder wer Unwahrheiten über mich verbreitet.«
    »Papperlapapp!«
    »Wirklich! Bitten glauben Sie mir, ich …«
    »Papperlapapp! Papperlapapp! Papperlapapp!«
    So zornig hatten Schlürpis Papperlapapp-Stakkatos noch nie geklungen. Wäre der alte Schlürpmann im Schnee gestanden, hätte er vermutliche einen Zwei-Meter-Kreis hineingeschmolzen. Er glühte richtig vor Wut.
    Snif hatte sich mittlerweile nach vorne gedrängt.
    »Sie brauchen sich gar nicht rauszureden!« Er schob sich nun auch an Hannes Leitner vorbei und bückte sich unter das Telefontischchen.
    Mit einem Ruck riss er das Funkmikro, das er zuvor mit Klebstreifen darunter befestigt hatte, herunter. Dabei fiel ihm ein, wie knapp das vorhin eben noch war. Er hatte nichts zum Befestigen gefunden gehabt und als er endlich das Tape aufgetrieben hatte, war es fast schon zu spät.
Das war auch der Grund, warum er da beinahe wenige Sekunden zu spät gewesen war. Leitner starrte mit offenem Mund auf das Teil.
»Was ist das?« Snif schob sich wortlos an ihm vorbei und stellte sich neben den alten Schlürpmann. Erst als er dort in Sicherheit war, sprach er das aus, was Leitner bereits befürchtete.
    »DAS ist das Funkmikrophon, das Sie überführt hat.«
    Leitners Kopf wurde wieder auberginen-lila. Sie hatte ihn gelinkt. Verdammt! Dieses Biest! Er fuhr herum, da erst bemerkte er, dass sie nicht mehr hier war. Verdammt! Er stob nach vorne und versuchte Snif mit der Hand zu greifen. Doch Snif tauchte weg und statt Snif stand da plötzlich der alte Schlürpmann.
    »Herr Ingenieur Leitner! Wagen Sie es hier noch gegen irgendjemanden die Hand zu erheben! Verschwinden Sie auf der Stelle oder ich rufe die Polizei! Und wagen Sie es ja nicht auch nur in die Nähe von Schlürpmanns Sprudelwater zu kommen!«
    Eine Gasse öffnete sich in der Menge und Leitner machte sich wie ein begossener Pudel auf den Weg.
    »Pfui!« rief der eine und »Kollegenschwein« ein anderer. Leitner wusste, dass er zum Schluss doch noch verloren hatte. Wie hatte dieser Weikert das bloß geschafft?
    Udo hatte sich wieder aufgerichtet. Aus der Ferne hatte er den Tumult vernommen und sich einigermaßen einen Reim darauf gemacht.
    Die Sache mit Leitner schien ausgestanden. Allem Anschein nach war der Plan tatsächlich aufgegangen. Kaum zu glauben – vor Minuten hing alles noch an seidenen Fäden. Eigentlich erfreulich, aber war der Preis nicht sehr hoch? Warum hatte sie das getan? Hatte sie es für ihn getan? Oder war sie tatsächlich bei diesem Arschloch schwach geworden? Udos Gedanken tanzten Polka in seinem Kopf.
    Wo war sie jetzt? Er wollte sie anrufen, griff in die Tasche und zog ihr ›Hello Kitty‹-Handy aus seiner Tasche. Ach ja, verdammt.
    Wo sie wohl hingegangen war?
    »Hey Udo. Kopf hoch – viele Mütter haben schöne Töchter!«
    Schnibbi stand neben ihm, vermutlich war er im Tumult eben reingekommen.
    »Lass mich!«
    »Mensch, Udo. Das Wichtigste war doch im Moment, dass der Plan aufgeht – oder?«
    »Ich weiß nicht

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