Tablettenfee
...«
»Doch! Glaub mir. Nicht nur, damit du deinen Job behalten kannst, sondern auch damit der Leitner bekommt, was er verdient!«
Nun war auch Snif erschienen.
»Udo? War das geplant?«
»Was?« Udo schniefte und wischte sich eine Träne aus den Augen.
»Na, das eben – der volle Körpereinsatz von Bianca.«
Udos Hals zog sich eng zusammen und ein Dolch schien seine Brust zu durchstoßen. Kein sehr schönes Gefühl.
Udo hob nur die Schultern und biss die Lippen aufeinander.
»Ich glaube, wir sollten ihm etwas Ruhe gönnen.«
Schnibbi legte Snif seine Hand auf die Schulter und zog ihn leicht zur Seite.
»Udo! Grahtuliere! Suuper! Alles gegluckt. Perfekt.« Nun war da noch ein jubilierender Inder, der Salz in die offene Wunde streute.
Udo sah ihn an. Weitere Tränen waren in seinen Augen erschienen.
»Was du hast? Was los ist? Nix gewinnen?«
»Doch! Danke Ratschi. Doch!« Schnief!
Snif streckt ihm das Mikro hin. »Hier. Danke! Das hat uns echt den Arsch gerettet. Aber Udo – hmm – das ist schwer zu erklären. Komm, lassen wir ihn erst mal ein paar Momente alleine.
Nun legte Snif auch noch seine andere Hand auf des Neuankömmlings Schulter und zog beide weg von Udo hin in Richtung der Bar.
Udo blickte ihnen nach. Diese drei waren seine Rettung gewesen, ohne ihre Hilfe wäre der Plan wohl kaum von Erfolg gekrönt gewesen.
Aber auch Bianca war maßgeblich am Erfolg beteiligt gewesen. Eigentlich konnte er ihr nicht böse sein, sie war doch immer schon dieser Freigeist gewesen. Hatte er echt gedacht, dass sie sich ändern würde? Nein! Womöglich wäre es auf Dauer mit ihnen eh nicht gut gegangen. Nein, vermutlich nicht. Er sollte ihr wohl eher dankbar sein, dass sie sich so für den Erfolg des Planes eingesetzt hatte. Auch wenn es sich in der Liveübertragung in den Saal keineswegs selbstlos angehört hatte. Aber was sollte er nun machen? Auf schnellstem Weg nach Hause und mit Bianca reden oder sollte er ihr Zeit geben?
Udo war unschlüssig, kam aber nach ein paar weiteren Minuten des Nachdenkens zu dem Entschluss nach Hause zu fahren. Vielleicht war sie ja zu Hause.
Er ging eine kleine Runde und verabschiedete sich von den Kollegen und dem alten Schlürpmann. Gepetto beteuerte, wie leid ihm das alles tat und bat Udo, dass er bitte am Montag unbedingt wieder zum Dienst kommen solle. Udo nickte nur und wandte sich danach zur Bar um, wo seine drei besten Freunde standen.
»Jungs, ich danke euch nochmal von ganzem Herzen! Ihr seid die wahren Sieger heute. Und danke vor allem auch nochmal an dich Ratschi, dich hat heute der Himmel geschickt!«
»Heute geschickt von der Himmel und Montak schon wieder von Post!«
Der Inder lachte laut auf und klopfte Udo freundschaftlich auf die Schulter.
»Und Schnibbi, an dich hab ich noch eine ganz große Bitte!«
»Was denn?«
»Kannst du mich auf direktem Weg heimfahren? Jetzt gleich!?«
»Ja klar, kein Ding. Muss eh heim, morgen Mittag fahr ich mit der Mama eh ins Gasthaus Mittagessen. Sollte also eh nicht zu spät daheim sein.« So ein Glück.
Udo winkte noch einmal in die Runde und schritt eilig mit Schnibbi an seiner Seite hinaus auf den Parkplatz.
Als die beiden bei Udos Wohnung angekommen waren, verabschiedete sich Udo im Auto von Schnibbi und schritt die Treppen zur Wohnung alleine hoch. Gerade noch hatte er es so eilig gehabt und nun waren seine Schritte langsam und andächtig. »Wenn Bianca noch da war, würde sie sowieso über die Stiege müssen. Wenn sie schon weg war, musste er auch nicht mehr hetzen«, war seine Überlegung dazu gewesen. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Im Vorhaus brannte Licht. Vermutlich war sie wirklich zu Hause, denn so weit Udo sich erinnern konnte, hatte er es vorhin nicht vergessen abzuschalten.
»Bianca? ... Äh, Schatz?« Der zweite Teil kam ihm etwas leiser über seine Lippen. Keine Antwort!
»Bianca?« Er blieb stehen und lauschte. Es war nichts zu hören, gar nichts. Er warf einen Blick ins Schlafzimmer, da lagen immer noch ein paar von Biancas Sachen. Danach schritt er in die Küche.
Als er das Licht anknipste, schluckte er. Auf dem Tisch in der Küche lag ein Zettel. Es war Biancas Schrift und auch wenn diese grundsätzlich zierlich und schön war, erkannte man, dass dieses Schriftstück unter Zeitdruck verfasst worden war.
»Mein lieber Udo! Verzeih mir bitte, wenn ich dir weh getan habe. Glaub mir aber bitte, wenn ich dir sage, dass es nicht so geplant war.
Niemals. Ich werde
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