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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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ich auf die Bremse, um die Geschwindigkeit zu verringern. Ein, zwei, dann vier Untote schlurften aus dem von hohem Gras bewachsenen Mittelstreifen. Es waren weniger als ich erwartet hatte. Als ich etwas fester auf die Bremse trat, spürte ich ein Rucken in den Pedalen. Die Maschine drehte sich jäh nach rechts. Eine der Bremsen war im Eimer. Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste das Ruder auf der anderen Seite einsetzen, um die Kiste auf geraden Kurs zu bringen, damit sie ausrollte, bis der Luftwiderstand sie stoppte.
    Die Trümmer, die ich bisher für kein Problem gehalten hatte, wurden plötzlich zu einem sehr großen. Ich trat auf die funktionstüchtige Bremse und bewegte das Gegenseitenruder, um nicht vom Kurs abzukommen. Dabei küsste ich leider jedes Mal die rechte Seite des Highways. Hätte ich nicht kurz vor den Trümmern angehalten, wäre es wahrscheinlich zu einem verhängnisvollen Zusammenstoß gekommen. Der Schrott, der meinen Weg fünfzig Meter weiter blockierte, bestand aus einem grünen Army- Laster und einer eingesackten Verführung. Ich bezweifelte, dass- zwei Überführungen zufällig so zusammenkrachen konnten. Sie waren wahrscheinlich das Ergebnis eines professionellen Abrisses. Ich hatte kaum genug Platz, die Maschine zu wenden und für einen Start in Position zu bringen. Vorausgesetzt natürlich, ich kam überhaupt zu ihr zurück. Ich schaltete den Motor ab, behielt die kleine Anzahl der in meine Richtung latschenden Untoten im Auge und stellte meine Expeditionsausrüstung zusammen.
    Ich griff auf den Rücksitz und nahm mein Gewehr und die Magazine an mich. Die Reservemagazine stopfte ich in meinen Tornister, dann noch vier weitere in leicht erreichbare Taschen. Meine Handfeuerwaffe hing bereits am Gurt. Ich packte des Weiteren vier Flaschen Wasser und zwei Einmann-Rationen in den Tornister. Ich wusste nicht, wie lange die beiden schon auf dem Turm waren und ob sie überhaupt noch über Essen und Trinken verfügten.
    Ich machte die Tür der Maschine zu, drehte mich um und zuckte angesichts der fauchenden und verwesenden Visage einer Kreatur zusammen. Ich schlug mit dem Gewehrkolben gegen ihre Schläfe und trat ihr so fest vors Knie, dass sie zu Boden ging. Das Ding war weder eine Kugel noch das unerwünschte Nebenprodukt des lauten Knalls wert. Als ich mich von der Maschine entfernte, rührte es sich nicht mehr.
    Ich ging rechtwinklig zur Interstate in den Wald. Ich wollte der Straße von dort aus folgen, weil ich dort vor dem stets suchenden, ständig wachsamen Blick der Kreaturen sicher war. Ich konnte sie im Vorbeigehen hin und wieder zwischen den Bäumen erspähen. Sie kamen mir verwirrt vor und schienen zu ahnen, dass sich in ihrer Nähe etwas Interessantes tat, wussten aber nicht, wie sie davon profitieren konnten. Es war heiß und schwül, aber ich ging weiter. Meine Seele hatte keine Wahl. Schließlich gelangte ich an den Ort, an dem es zu den ersten Überführungseinstürzen gekommen war.
    Beim Überfliegen war mir der untote Soldat nicht aufgefallen. Er hatte sich hinter dem Laster in einem toten Winkel befunden. Es war leicht zu erkennen, was ihm passiert war. Der hintere Teil seines grünen Mantels war in die Fahrertür eingeklemmt und verhinderte, dass er sich bewegen konnte. Sein Reißverschluss war bis zum Brustkorb hochgezogen. Er trug einen Stahlhelm, der mit einem Riemen unter seinem Kinn befestigt war. An seiner Schulter und seinem Hals fehlten große Fleisch- und Muskelbatzen. Es war offensichtlich, dass er aus dem Laster gestiegen war, den Mantel eingeklemmt und die Katastrophe geradezu eingeladen hatte. Ich schätze, der Gewinner des Darwin-Preises stand für diesen Monat fest.
    Mich ihm zu zeigen hätte nichts gebracht. Er hätte lediglich wie ein Blöder auf den Wagen eingeschlagen und weitere seiner Art angelockt. Ich musste ihn so zurücklassen, wie er war. Ein Teil meines Ichs hätte ihn gern von seinem Elend erlöst, denn als Soldat war er mein Kamerad. Ich ging leise zur Beifahrerseite des riesigen Lasters und schaute hinein. Auf dem Sitz lag eine Pistole vom Typ M-9. Das Fenster war hochgedreht; auf meiner Seite war die Tür verschlossen.
    Ich hatte nur mein Gewehr und eine Pistole und hielt es für eine gute Idee, wenn auch die Leute, zu denen ich unterwegs war, eine Waffe besaßen, mit der sie sich während der Rettungsmission verteidigen konnten. Also änderte ich meine Ansicht und beschloss, den Soldaten im Tausch für die Waffe auszuschalten. Ich ging vom

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