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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Leute arbeiteten, denn ich sah jemanden, der eine Kelle mit einem Blinker trug, die man auf Flugplätzen dazu verwendet, Maschinen in ihre Parkposition zu lotsen.
    Ich weiß nicht, was mich dazu brachte, Dinge zu sehen, die ich sehen wollte, aber ich merkte schnell, dass ich mich getäuscht hatte. Der Flugplatz war in der Hand der Untoten. An der Westseite des Geländes fehlte ein großes Stück Zaun; die wandelnden Leichen hatten sich auf das Gelände ergossen. Ich zog den Bug wieder hoch und wollte am Kontrollturm vorbeifliegen - für den Fall, dass die Familie Davis darin verbarrikadiert war.
    Es war niemand darin. Außer den Untoten. Sie waren überall, auch im Inneren des Towers. Als ich ans andere Ende der Rollbahn kam, sah ich unter mir ein Kleinflugzeug stehen. Die Türen standen offen; rings um den Flieger lagen Leichen am Boden. Es waren so viele, dass ich mit dem Zählen nicht mitkam. Einige Leichen lagen rings um die Propellersektion der Kiste - als wären sie genau auf den Propeller zugegangen und auf der Stelle in Scheiben geschnitten worden. Ich sah auch jede Menge Gliedmaßen, meist Arme. Sie lagen um den Vorderabschnitt herum.
    Als ich höher ging, bestätigte sich mein Verdacht. Fast genau in dem Moment, in dem ich den Schluss zog, dass es an der Zeit war, nach Hause zurückzufliegen, sah ich sie. Zwei Personen winkten mir aufgeregt von dem Laufsteg aus zu, der um den Hauptwassertank des Flugplatzes herumwand. Sie winkten um ihr Leben. Ein Junge und eine Frau.
    Ich zog an ihnen vorbei und ließ die Schwingen wippen, damit sie wussten, dass ich sie sah. Neben den beiden lagen ein Schlafsack und einige Kisten auf dem Wasserturm. Ich konnte kaum fassen, dass sie auf dem Turm festgesessen und doch überlebt hatten. Sie mussten Gott weiß wie lange den Elementen ausgesetzt gewesen sein. Ich war zu schnell, um sie mir genau anzuschauen, aber langsam genug, um zu erkennen, dass sie lebten.
    Der Wasserturm stand abseits vom Flugplatz, auf der anderen Seite des kaputten Maschendrahtzauns. Hätte seine untere Hälfte nicht im Schatten von Bäumen und Gesträuch gestanden, hätte ich sie wegen der Untotenschar, die an den Säulen kratzte, auf denen der Turm stand, eher gefunden. So sah ich die ihre Arme unermüdlich in die Höhe reckenden Untoten erst, als ich genau über dem Wasserturm kreuzte.
    Auf dem Rollfeld konnte ich unmöglich landen. Bei dem Loch im Zaun wären die Untoten, die die Überlebenden belagerten, sofort auf mich zugeströmt. Der Motorenlärm hätte sie angezogen. Noch dazu hätte ich eins der Viecher beim Start touchieren können, mit katastrophalen Folgen für meine Maschine. Ich hätte gern eine Möglichkeit gefunden, den Leuten mitzuteilen, dass ich zurückkehren würde, aber da das Adrenalin angesichts der Aussicht, die Untoten am Hals zu haben, in mir raste, fiel mir keine ein.
    Ich ging höher, ließ den Flugplatz hinter mir und suchte eine passende Landebahn. Ich flog so niedrig wie möglich nach Osten und hielt im Umkreis von fünfzehn Kilometern Ausschau nach einem Platz, an dem ich runtergehen konnte. Laut meiner Karte und der Aussicht aus der Kanzel flog ich genau über der Interstate 10. Auf der nach Osten führenden Spur sah ich überall Fahrzeuge. Die nach Westen führende Spur war hingegen relativ frei. Ich notierte mir geistig die Zeit und das Tempo, mit dem ich flog, damit ich den Rückweg zum Wasserturm besser berechnen konnte.
    Während meine Kopfberechnungen sich in meinem Schädel überschlugen, entdeckte ich am Boden eine weitere postapokalyptische Odyssee. Ein großes Stück der 1-10 war verschwunden, ebenso wie eine an sie grenzende Überführung. Dort war neben einem Krater ein grünes Militärfahrzeug abgestellt. Mehrere Schilder mit der Aufschrift GEFAHR! umgaben die Stelle. Ich nehme an, der Highway wurde nach dem Untergang bewusst gesprengt, oder die Brücke war zusammengebrochen, und chronische Erosion hat den Rest des Highways mitgerissen. Wie auch immer: Es war die Gelegenheit, die ich nutzen musste. Ich setzte zur Notlandung auf der Interstate an. Mir fiel ein, dass ich vor zwei Jahren über dieses Stück Highway gefahren war, nachdem man mich zu einer militärischen Ausbildung abkommandiert hatte. Nun wollte ich ein Flugzeug dort landen.
    Die Straße war frei. Ich sah zwar in der Feme Trümmer, doch bevor sie zum Problem wurden, würde ich längst am Boden sein. Ich brachte die Maschine runter, wenn auch nicht ohne Komplikationen. Nach dem Aufsetzen trat

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