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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Trittbrett runter und begab mich ans Heck. Der Laster hatte eine mit Leinwand bedeckte Ladefläche. Ich lugte hinein, konnte aber nichts Brauchbares sehen. Da waren nur Holzkisten voller Sonstwas. Vielleicht Sprengstoff. Aber auf diesem Gebiet kannte ich mich nicht aus.
    Ich hob einen dicken Brocken Interstate auf und warf ihn auf den Beton vor die Füße des Untoten, damit er, wenn ich mich ihm näherte, in eine andere Richtung schaute. Es klappte. Ich erreichte ihn schnell und schob die Mündung meiner Waffe unter seinen Helm, damit ich an dem Kevlar vorbeikam, der seinen Schädel schützte.
    Ich gab nur einen Schuss ab. Der untote Soldat erschlaffte und hing in seinem Mantel, bis ich die Wagentür öffnete. Ich durchsuchte seine Taschen. Nichts von Wert. Ich nahm die M-9 an mich und machte mich davon.
    Ich hatte nicht viel Zeit, mir etwas auszudenken, um die Untoten vom Wasserturm fortzulocken. Wir mussten vor Sonnenuntergang weg sein. Die Neutralisierung der Untoten war keine Option. Ich hatte zwar den Vorteil eines Hirns und meiner Feuerkraft, aber sie waren einfach zu viele.
    Ich musste es anders anstellen. Es sah aus, als gäbe es nur eine Möglichkeit: schießend oder brüllend auf sie zustürzen, um sie vom Turm wegzulocken. So ähnlich hatte ich es auch bei der Rettung der Familie Grisham gemacht. Es war natürlich auch gefährlich, denn diesmal hatte ich kein funktionierendes Auto, um sie abzulenken. Mangelhafte Planung. Ich hatte eigentlich nur bei Lake Charles landen, Kontakt aufnehmen und mögliche Überlebende zum Hotel 23 bringen wollen. Auf eine neue lebensgefährliche Rettungsaktion war ich nicht vorbereitet.
    Der Wasserturm kam in mein Blickfeld. Ich sah eine Gestalt auf dem Laufsteg. Ich winkte und gab Zeichen, aber es kam keine Reaktion. Allmählich fing ich an, meinen Plan zu hinterfragen. Hatte ich vielleicht all diese Mühen nur auf mich genommen, um zwei Leichen zu retten? Doch dann fanden meine Mühen Bestätigung. Ich sah eine kleine männliche Gestalt am Rand des Geländers, die auf die Untoten hinunterpinkelte. Obwohl ich sie in dem Gebüsch nicht sah, wusste ich, was der Junge tat. Er zielte zweifellos auf ihre Köpfe.
    Ich lachte leise vor mich hin, wurde dann aber wieder ernst. Der Wasserturm war nur etwa zehn Meter von dem Zaun entfernt, hinter dem der Flugplatz lag. Der obere Rand des Zauns war nicht aus Stacheldraht und daher leicht zu überklettern. Ich lief also ein Stück, bis ich außer Sichtweite der Belagerer war, und stieg hinüber. Sobald ich den Boden berührte, rannte ich auf den Hangar zu. Ich sah eine Reihe strombetriebener Gepäckkarren, die hinter dem Hangar in eine Ladestation gestöpselt waren. Ich ging langsam zu ihnen hinüber. Da ich nicht wusste, wie lange diese Gegend schon ohne Strom war, wusste ich auch nicht, ob die Karren noch funktionierten. Ich entriegelte einen Karren und zog ihn zur Hangarseite, um einen ausgiebigen Blick auf ihn zu werfen. Ich hatte die Neugier eines Leichnams hinter dem Zaun auf mich gezogen. Er hatte mich offenbar klettern sehen.
    Die Gepäckwägelchen funktionierten ohne Schlüssel. Ich nehme an, man wollte vermeiden, dass sie, falls jemand sie verlor und sie auf dem Rollfeld landeten, Schäden an Flugzeugtriebwerken hervorriefen. Ich schaltete das Wägelchen ein, nahm Platz und gab Gas. Der Elektromotor fing an zu rumpeln, doch der Karren bewegte sich nicht. Ich versuchte einen anderen. Es gab mehrere, sie standen in einer Reihe hinter dem Gebäude. Beim dritten Karren hatte ich Glück. Der Motor schnurrte los. Ich schwang mich rauf und führ auf die Zaunlücke in der Nähe des Wasserturms zu. Mitten auf dem Rollfeld hielt ich an und sprang ab, ohne das Wägelchen abzuschalten. Ich legte mit dem Gewehr an, feuerte auf den unteren Teil des Turms und nietete so viele Untote um, wie ich konnte. Schließlich blickte jedes untote Auge im Umkreis von drei Kilometern in meine Richtung.
    Ich feuerte so lange auf sie, bis sie massenhaft und mit ausgebreiteten Armen durch die Zaunlücke strömten, sichtlich scharf auf mich. Ich wartete, bis sie auf fünfzig Meter heran waren, dann schwang ich mich wieder auf das Wägelchen, gab Gas und lockte die Untoten vom Wasserturm weg. Als ich über das Rollfeld führ, lud ich meine Waffe nach. Ich weiß es zwar nicht genau, aber es waren schätzungsweise zwei- bis dreihundert von denen hinter mir her.
    Ich erreichte das Ende des Rollfeldes, stieg ab und nahm sie erneut unter Beschuss. Sie waren etwa

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