Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
Vom Netzwerk:
uns verschoben hatten, schenkten uns zwar Rückzugsraum, aber es gab hier mittlerweile einfach zu viele Untote, um es auch nur in Erwägung zu ziehen. Die Kopfzahl und Größe des sich kaum drei Kilometer flussaufwärts befindlichen Schwarms nahm zu. Bald würden sie uns so nahe sein, dass sie uns entdeckten. Ich fällte einen Entschluss und instruierte Saien, unsere Fahrzeuge vor den verschobenen Autos aufzureihen, damit ich ein freies Schussfeld auf das gepanzerte Fahrzeug hatte. Wenn wir es ohne unsere Fahrzeuge nicht über die Brücke schafften, hatten wir die Untoten bis zum Jüngsten Tag am Hals. Sie würden uns irgendwann kriegen.
    Mit dem M4 und den Ersatzmagazinen rannte ich an den Brückenanfang zurück. Ich sprang in den Panzer, ließ die Luke offen und warf die schwere Maschine an. Ein Haufen Fehlermeldungen sagte mir, dass das Teil untertemperiert war und die Luke offen stand. Ich gab Gas, fuhr von der Brücke weg und drückte das Geländer zusammen. Das Kreischen des Metalls war so ohrenbetäubend, dass es sogar die Untoten übertönte.
    Der Krach rief hörbare Reaktionen der Kreaturen unter mir hervor. Ich zwang mich, keine kostbare Zeit damit zu vergeuden, sie mir anzuschauen. Ich ging das Risiko ein, fuhr den Panzer auf die Brücke und gab Gas, um Schwungkraft aufzubauen. Die Brücke bebte, als das Fahrzeug mit 45 km/h voranbretterte. Ich schubste ein Auto beiseite und raste auf Kollisionskurs mit dem gepanzerten Wagen an Saien vorbei.
    Ich ging auf 15 km/h zurück, um Verletzungen zu vermeiden, denn ich dachte an die Physik und die Massenunterschiede zwischen dem mickrigen Auto und dem gigantischen Panzer. Wie einen kleinen Bruder bei einer Grillparty am Pool schob die Kriegsmaschine das Auto durch das Geländer in den Fluss.
    Ich unterließ nichts, um in den Leerlauf zurückzuschalten, doch der Motor meines Gefährts hatte nicht mal annähernd die Reaktionszeit eines normalen Autos oder Lasters. Das, was ich für die Bremse hielt, trug außerdem dazu bei, den Panzer in einen ungünstigen Winkel zu drehen.
    Der Panzer folgte dem Auto in die Tiefe.
    Die Zeit verlief im Schneckentempo, als der stählerne Klotz über den Brückenrand rollte und wie eine Wippe nach vorn kippte. Als der Panzer dem Wasserspiegel im freien Fall entgegenfiel, versuchte ich, durch die Luke ins Freie zu springen. Ich war gerade halb draußen, als das kalte Wasser hineinströmte, mich packte und in die finsteren grünen Tiefen des Flusses hinabriss.
    Nachdem die Wasserströmung ausgeglichen hatte und der spontane Schreck über das kalte Wasser abgeflaut war, folgte ich den Luftblasen und schwamm zur Oberfläche. Ich konnte im Wasser Gestalten ausmachen. Ihre Beine bewegten sich, als wollten sie, während der Fluss sie mit sich riss, im Wasser spazieren gehen. Als ich zur Oberfläche kraulte, schlug mein Gewehr gegen meinen Rücken und meinen Kopf. Ich kam an die Luft, wischte mir Wasser aus den Augen, hob meine Waffe übers Wasser und schoss auf die mich umgebenden Untoten. Nachdem ich drei getötet hatte, bemerkte ich, dass die Strömung mich unter die Brücke zog. Als ich zum Ufer aufbrach und mir tretend und schlagend einen Weg an Leichen vorbeibahnte, die ich gerade erschossen hatte, schrie ich Saien zu, er solle unsere Fahrzeuge von der Brücke fahren.
    Am Ufer angekommen, sah ich die sich der Brücke nähernde Meute. Die Panzerkollision, die Schüsse und der Lärm des Lasters hatten dazu beigetragen, sie verrückt zu machen. Saien hatte den Laster abgestellt und wollte sich den Buggy vornehmen, um ihn an Land zu fahren. Wir hatten keine Zeit. Laut pfeifend signalisierte ich ihm, er solle zurückkommen und mir Feuerschutz geben. Der Buggy war ein annehmbarer Kampfverlust.
    Ich ging am Ufer hinter einem Windbruch in Deckung und behielt die Brücke im Auge. Schließlich suchte ich mir auf der Seite der Untoten sorgfältig eine Stelle zwischen den Stützsäulen aus und markierte das Ziel mit dem Laser. Ich musste mich trotz des kalten Wassers zwingen, nicht zu zittern, und hielt den Punkt so lange auf die Brücke gerichtet, bis die Schwingungszahl des Tons zunahm und stabil wurde. Vier Sekunden später brachte eine lasergesteuerte 500 Pfund Bombe die Brücke zum Beben. Ein Abschnitt brach für immer zusammen. Ich hockte da und begutachtete den Schaden, als mich eine Leiche überraschte, die drei Meter hinter mir auf die Steine klatschte - eine halbe Sekunde, bevor ich Saiens Schuss vernahm.
    Er winkte mir zu und gab mir zu

Weitere Kostenlose Bücher