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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Geschützturm gesprüht hatte. Ich stieg wieder ein und versuchte das Gefährt nach hinten zu fahren. Ich zerstörte das Geländer auf beiden Seiten der Brücke und wäre beinahe ins Wasser gefallen. Schließlich gab ich auf und war mit der neunzigprozentigen Lösung zufrieden.
    Auf einer Seite klaffte eine Lücke, durch die sich ein Motorrad quetschen konnte. Bevor ich ausstieg, schaltete ich das Funkgerät ein und setzte die Kopfhörer auf. Alle Frequenzen, die ich mit der SINCARS- Funke absuchte; antworteten nur mit einem statischen Rauschen, das wie ein Störsignal klang. Ich hörte RF- Energie. aber übertragen wurde nichts. Ich sandte auf 282,8 Mhz und 243.0 Mhz Notrufe an Hotel 23 ab, um die Leute wissen zu lassen, wie meine Lage und Position waren. Wenn diese Gegend gestört wurde, musste es nicht bedeuten, dass es H23 ebenso erging. Damit Störmanöver etwas bringen, muss die Störstrahlung auf den Empfänger gerichtet sein, denn die Störung des Senders schadet dem Empfänger nicht.
    Ich wiederholte meinen Spruch dreimal. dann schaltete ich die Gasturbine ab und ging zu unseren Fahrzeugen zurück. Die Staubwolke war am Horizont noch immer präsent. Ich dachte daran, welch unbrauchbare Waffe der Panzer aufgrund seiner mangelhaften Treibstoffwirtschaft und seines zerschmetternden Gewichts war. Ich bezweifelte, dass die Brücke ihn trug. Wir waren halb über sie rüber, als es zum ersten Blickkontakt mit dem Schwarm kam. Das Geräusch blähte sich auf wie in meinem Brustkorb hallende Tubas.
    Welch gnädiges Glück, dass sie drei Kilometer flussaufwärts ins Bild traten! Während meines kurzen Aufenthalts auf der Insel Matagorda hatte ich am Kai Untote beobachtet, die am Ufer standen und sich nicht trauten, ins Wasser zu gehen. Ich weiß, dass sie, wenn sie an ein Ufer stoßen, diesem folgen, bis sie eine Stelle erreichen, an der sie den Fluss überqueren können. Saien und ich beseitigten die Sperren auf der Brücke und verschoben, wo es uns möglich war, Wracks nach rechts und links. Es war wie das alte Schiebepuzzle, bei dem man fünfzehn Fliesen in chronologischer Reihenfolge zum Passen bringen muss und nur einen Leerraum hat, an dem man sie sortieren kann.
    Als drei Viertel der Brücke hinter uns lagen, erreichten die Kreaturen den Fluss. Das Heulen und Stöhnen nagte an meinen Nerven und riss mich beinahe von den Beinen. Es waren Tausende. Später sagte mir eine Satellitentelefon-Textbotschaft, dass laut einer verschlüsselten Remote Six- Meldung über eine halbe Million Untote zum Schwarm T-51.1 gehörten.
    Als flussaufwärts in der Ferne der Kopf der langen grässlichen Viper ins Wasser stieß, sah ich den Sog von Wildwasser, und das frustrierte Klagen und der urtümliche Hass nahmen zu. Saien und ich arbeiteten weiter und versuchten keinen Lärm zu machen. Mit dem Multitool schaltete ich die Lasterhupe aus, damit sie nicht wie zuvor während einer Säuberungsaktion versehentlich betätigt wurde.
    Ein gepanzertes Auto mit vier schweren platten Reifen bereitete uns aufgrund seines Gewichts Probleme. Wir ackerten fast eine halbe Stunde, während sich die Legion der Untoten flussaufwärts am Ufer sammelte. Ihr Radius schwoll dermaßen an, dass ich in der Ferne einzelne Gestalten ausmachen konnte. Als ich ein Abschleppseil an dem alten Ford neben dem gepanzerten Wagen befestigte, hörte ich ein vertrautes Schrillen. Ich griff instinktiv an das vor meiner Brustkorb hängende M4. Ein einziger prüfender Blick auf das transparente Plastikfenster des Polymermagazins machte mir klar, dass ich zu allem bereit war.
    Ich suchte die Umgebung der Fahrzeuge ab und hörte gleichzeitig Untotengestöhne. Einige Untote klangen, als gurgelten sie. Ich trat ans Brückengeländer und schaute auf sie hinab. Im seichten kalten Wasser unter mir bewegten sich Dutzende seufzender und um sich schlagender Kreaturen. Das Wasser sickerte in tote Lungen, was dazu führte, dass die Laute, die sie ausstießen, noch grausiger klangen. Flussaufwärts war der Wasserweg mit zahllosen Gestalten gesprenkelt, die sich von der Masse entfernten und auf die Brücke zuströmten, auf der ich stand.
    Eine Handvoll Kreaturen, die den Launen des Flusses ausgesetzt waren, erspähten mich. Ihre gekrümmten Finger griffen, als sie unter der Brücke hindurchschossen, ins Nichts hinauf. Trotz unserer besten Bemühungen konnten wir den Ford nicht wegschieben, da der gepanzerte Wagen zu weit in der anderen Spur eingeklemmt war. Die Fahrzeuge, die wir hinter

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