Tagebuch der Apokalypse 02
Straßen, über die wir gekommen waren, bei jeder sich bietenden Möglichkeit versucht, hinter uns Straßensperren zu errichten, doch dies würde sie nur verlangsamen, aber nicht aufhalten. Ich berichtete auch von der C-130- Frachtmaschine, den »toten Briefkästen« und der ungewöhnlichen Ausrüstung, die ich von einer Gruppierung erhalten hatte, die sich hintergründig Remote Six nannte.
Dies führte zu ziemlicher Betriebsamkeit. Wir nahmen uns vor, die Brücke an der 1458 mit herrenlosen Autos zu blockieren, bevor wir irgendetwas anderes machten. Mit dem Panzerspähwagen schoben wir vier Karren in Position und ließen sie zusammenkrachen. Dies musste jede sich nähernde Untotenhorde verlangsamen und die Kluft zwischen uns verbreitern. Die Brücke war Hotel 23 zu nahe, um sie zu vernichten; vielleicht konnte sie sich in der Zukunft als für uns wichtig erweisen. Ich sah einige Hundert Meter entfernt eine Werbetafel, warf Saien mein Fernglas zu und bat ihn, auf das Ding raufzuklettern und die Umgebung abzusuchen. Ein Marineinfanterist ging als Verstärkung mit ihm.
Ich bat alle, sich ein paar Hundert Meter in südlicher Richtung von der Brücke zurückzuziehen. Als Saien wieder bei uns war, berichtete er von einer Staubwolke hart am Rande der Reichweite seines Fernglases, und zwar im Norden. Wir gingen davon aus, dass es sich um den Untotenschwarm oder aber auch nur um schlechtes Wetter handeln konnte. Laut Landkarte im Panzerspähwagen waren wir knapp fünfundzwanzig Kilometer vorn Flugplatz Eagle Lake entfernt. Zufälligerweise waren wir auch nahe an der Interstate 10. Wir wollten versuchen, die Schwelle zur I-10 vor Einbruch der Nacht zu überqueren und nach ein paar Kilometern nach Süden zu fahren, um einen zusätzlichen Sicherheitspuffer zwischen uns und der Interstate aufzubauen.
21.00 Uhr
Vor sieben Monaten hatte ich zuletzt einen Fuß in die Gegend um Eagle Lake gesetzt. Es hat sich nicht viel verändert. Der Mond erhellte die Straße, herrenlose Fahrzeuge, den Tower des Flugplatzes und die Furcht erregenden Dinge im Dunkeln. Zuvor, bei der Sichtung der I-10 Überführung in der Ferne, hatten wir Gas gegeben und waren um Autowracks herum Slalom gefahren. Der Panzerspähwagen fuhr mit 90 km/h vor uns her, aber wir ließen uns nicht abhängen. Als wir unter der Überführung herrasten, hörte ich, dass etwas gegen den Laster bumste, und schaute nach hinten. Eine Gestalt hatte das Geländer der Überführung überklettert, die geschlossene Hecktür des Lasters gestreift und war hinter uns in den Straßengraben geklatscht. Obwohl dieser ersten noch mehrere Gestalten folgten, fuhr ich weiter. Einige der Kreaturen blieben liegen, andere standen auf.
Als die 1-10 weit hinter uns lag, wurde es etwas einfacher. Wir blieben auf der Landstraße 3013, bis wir die vom Flugplatz nicht weit entfernten Außenbezirke von Eagle Lake erreichten. Ich schaute mir die Notizen an, die ich über diese Gegend hatte, und wir beschlossen, im Konvoi auf die Flugplatzanlage zu fahren, für einige Stunden eine Umzäunung aufzubauen und dann den Rest der Heimfahrt zu planen. Bei Ankunft auf dem Flugplatz und der Erforschung des Hangars sah ich die dunklen Kleckse der Kreaturen, die ich vor Monaten getötet hatte, noch immer unter einer blauen Plane in der Ecke liegen. Die Sommerhitze hatte ihren Überresten wirklich übel mitgespielt. Im Licht der Taschenlampe konnte ich die deformierten kupferummantelten Kugeln, die ich auf sie abgefeuert hatte, in dem faulenden flüssigen Schleim sehen.
Meine Aufzeichnungen erinnerten mich daran, dass ich auch wachsam nach lebendigen Feinden Ausschau halten sollte, die sich vielleicht in dieser Gegend herumtrieben. Mir fielen die großen Kreuze wieder ein, die ich vor Monaten auf meiner letzten Reise durch dieses Gebiet gefunden hatte - und die gekreuzigten Untoten. Wir setzten uns unter ein rot gefiltertes M4 Licht und planten die Route, die uns nach Hause bringen sollte.
Daheim
16. November
4.30 Uhr
Wir sind im Schutz der Dunkelheit von Eagle Lake zum Hotel 23 gefahren. Hier sieht nun alles anders aus, da die Betontrennwände inzwischen das ganze Gelände umsäumen. Die Zivilisten und Militärs haben erfolgreich zusammengearbeitet und genug Highway-Barrieren eingesackt, um eine beeindruckende Mauer zu bauen. Ich glaube, nicht mal der Panzer, den ich kürzlich versenkt habe, könnte sie durchbrechen, ohne stecken zu bleiben. Fortsetzung folgt, sobald ich John - und besonders Tara - alles
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