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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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mitschleppte. Schnelligkeit war das Gebot der Stunde. Wurde man tagsüber in dieser Gegend erwischt, ging es übel aus.

Vier
    Tara lag auf dem Bett und starrte zur Decke hinauf. Es war ungefähr so wie damals auf dem College. Da hatte sie auch durch manchen langweiligen Dozenten hindurchgeschaut. Mann, war das lange her. Die rechteckigen Leuchtstofflampen wechselten zu Rot. Ihre Koje wiegte sich leicht, als das Schiff sich seinen Weg durch die wogende See bahnte.
    Die lauten Glocken des über ihrer Tür befestigten PA-Lautsprechers zwangen sie zu erneuter Konzentration. Irgendein Mannschaftsangehöriger hatte ihn Eins MC genannt. Er stand auf ihrer Liste zu lernender Dinge. Sie musste noch viel verinnerlichen. Ihr Freund war erst vor ein paar Tagen gegangen. Man hatte Hotel 23 erst vor einer Woche evakuiert. Es kam ihr viel länger vor. Allmählich verwischte sich alles.
    Im Kopf hörte Tara noch immer den Lärm der Heulboje. Eine Dämonenbande aus der Hölle hätte ihr nicht mehr Angst einjagen können. Zwar glaubte sie nicht, dass die Hölle so aussah, wie die Kirche oder Gruselromane sie beschrieben, aber eine echte Hölle hatte sie an dem Tag gesehen, an dem sie aus Hotel 23 geflohen waren.
    Man hatte sie zusammen mit Dean, Janet, Laura und den anderen in einen Hubschrauber geschoben. Laura hatte Annabelle, Johns weißes Hündchen, vor Angst fest an sich gedrückt. Als sie den Ort verlassen hatten, der für kurze Zeit ihr Zuhause gewesen war, hatte niemand gewusst, was auf sie zukam.
    Saien hatte sie in die Maschine geschoben und beruhigend gesagt: »Mach dir keine Sorgen. Ich passe auf Kil auf. Bei mir ist er sicher. Nun mach schon!«
    Die Schnappschüsse von den Kämpfen am Hotel 23 bis zum Flug an den Golf, den sie erst vor wenigen Tagen erreicht hatten, spukten noch immer in ihren Erinnerungen und Träumen herum. Der Hubschrauber war über dem Grundstück geschwebt, und sie hatte nach und nach etwas ausgemacht, was wie eine Million Untote aussah. Bis sie dann deutlich erkennbar waren. Nichts als der Tod hatte sich bei Hotel 23 ein Stelldichein gegeben. Die Überlebenden waren in militärischen Konvois geflohen, aber auch in Personenkraftwagen und Lastern. Sogar zu Fuß. Nur die Frauen und Kinder hatte man ausgeflogen.
    Tara erinnerte sich lebhaft an die auf die Horden feuernden Marinesoldaten. Sie hatten die Untoten unverzüglich in Massen zerlegt. Sie erinnerte sich an das Geschützfeuer, die in alle Richtungen fliegenden verfaulenden Gliedmaßen. Manche Schüsse hatten in ihren Augen wie Laserstrahlen ausgesehen. Die Soldaten hatten Tausende an der Untotenfront niedergemäht. Trotzdem waren die Legionen hinter den Gefallenen einfach weitermarschiert, als störte das Stahlgewitter sie nicht.
    Es waren zu viele gewesen, um sie aufzuhalten.
    Der Hubschrauber war nach Süden geflogen. Dort hatte sie den ersten Blick auf die USS George Washington geworfen: ein Pünktchen am Horizont. Es war mit jeder Sekunde, in der sie dem Schiff näher kamen, größer geworden.
    Ein Mann namens Joe Maurer hatte sie gestern eingehend befragt. Man hatte sie freundlich gebeten, alles zu erzählen, angefangen bei dem Wagen, in dem sie Monate zuvor festgesessen hatte und aus dem sie gerettet worden war. Joes Frage, wie sie so lange in einem Auto hatte überleben können, war ihr leicht peinlich gewesen.
    Richtig errötet war sie bei der Frage: »Wie sind Sie zur Toilette gelangt?«
    Es hatte nicht nur an ihrer Verschämtheit gelegen. Bei dieser Frage war auch schlagartig ihre Angst zurückgekehrt. Die monströsen Kreaturen fielen ihr ein. Sie hatten ihr beim Schlafen und beim Weinen zugeschaut. Sie hatten ihr beim Fluchen zugeschaut. Und als sie sie angespuckt hatte. Sie hatten ihr sogar zugeschaut, als sie sich in einen großen McDonald’s-Kaffeebecher erleichtert hatte. Gott sei Dank waren sie zu schwach und zu dämlich gewesen, um die Scheiben des Wagens mit Steinen einzuschlagen wie in anderen Fällen, die sie gesehen hatte. Sie hatten nur mit blutigen, eitrigen Armstümpfen, den Resten ihrer Hände und sogar mit den Köpfen gegen die Scheiben geschlagen. Einer der Belagerer hatte sich bei dem Versuch, sie durch die Seitenscheibe zu beißen, die Zähne in seinem faulenden Maul ausgeschlagen. Sie gehorchen einem Urtrieb, hatte sie gedacht.
    Bei ihrer Rettung hatte sie kurz vor einem Hitzschlag gestanden. Kil war nicht nur ihr Retter, sondern auch das Erste gewesen, was sie zu Gesicht bekam, als sie dem Tod schon ins Auge

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