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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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solche Gruppierungen auch im Inland, doch auf der Basis dessen, was wir beobachtet haben, hat sich die Mehrheit zum Rand der Insel hin ausgebreitet. Eigenartig, dass sie nicht in die Starre verfallen sind, die ich unterwegs bei vielen ihrer Art gesehen habe. Aber es könnte sein, dass das Rauschen der Wellen sie in Bewegung hält.«
    »In Ordnung, Commander. Wenn ihre Hypothese stimmt, wie fällt dann Ihre taktische Einschätzung für unsere Einreise aus?«
    Kil erwiderte ohne zu zögern: »Wenn das Sondereinsatz-Team den Untoten-Gürtel durchdringen kann, wird es vermutlich, je näher es der Inselmitte kommt, auf weniger Untote stoßen. Dies natürlich nur dann, wenn es bei der Einreise nicht allzu viel Beachtung auf sich zieht.«
    »Ich stelle fest, dass Sie mehr können als nur Kojen belegen und unseren Kaffee trinken. Allmählich verdienen Sie sich Ihre Passage.«
    Die anwesenden Seeleute murmelten und lachten leise über den Humor des Captains.
    »Ja, Sir, ich habe schon mit der U-Boot-Grundausbildung angefangen. Sieht so aus, als könnte ich mir noch den Gesellenbrief verdienen, bevor wir zum Festland zurückkehren.«
    Der Captain hätte beinahe seinen Kaffee ausgespuckt. »Das geht aber nicht, ohne zu ackern!«
    Kil vermutete, dass sein respektvolles Geplänkel mit Larsen sich gut auf die Moral der Besatzung auswirkte. Das U-Boot war ohne Ersten Offizier, und der Alte hatte alle Hände voll zu tun, die Peitsche zu schwingen und für die Gesundheit und das Wohlergehen seiner Mannschaft zu sorgen.
    »Chief, weisen Sie die Adler-Drohnen-Mannschaft an, ihren Kram auszupacken und sich für den morgigen Sonnenaufgang zum Drohnenstart bereit zu machen. Wir schauen uns selbst mal um.«
    »Aye, aye, Captain.«
    Kil warf einen weiteren Blick durch das Periskop und stellte die Schärfe neu ein. Kein Zweifel: Die Nordküste wimmelte von Gestalten, die eine dichte Barriere des Todes bildeten. Er fühlte sich an seine Kindheit erinnert, an die Zeit, in der er den Vampirjäger Van Helsing gespielt hatte.
    Vampire, Vampire, ich pfähl euch durch die Niere. Er stellte sich vor, dass die Untoten, die er am Strand beobachtete, genau dies jetzt mit heiserer Stimme sangen.

Einunddreißig
    Arktis
    Crusow saß aufgrund der eisigen Kälte, die er am Boden der Spalte ertragen hatte, zitternd da – an dem Ort, an dem Bret vor wenigen Stunden seinem Schicksal begegnet war. Er trug lange, gefütterte Unterhosen und nippte an heißem Tee. Mark und Kung saßen neben ihm. Larry, hinter dem metallenen Recherchetisch, schaute ihm zu. Er trug eine Gesichtsmaske, um die anderen nicht mit der ernsten Krankheit anzustecken, an der er noch immer litt. Alle hörten ihn rasselnd atmen; seine Lunge klang, als sei sie voller Kieselsteine.
    Nach einem heftigen Hustenanfall schleuderte er Crusow entgegen: »Was ist passiert, verdammt? Seid ihr euch da unten an die Kehle gegangen?«
    »Nein. Reg dich ab, bevor du dich aufregst. Sonst geht’s dir gleich noch schlechter als jetzt. Wir sehen doch alle, in was für einem Zustand du bist.«
    Larry schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch und beugte sich vor, um Crusow näher zu sein. Seine Mimik war schwer zu durchschauen, da die Maske sein Gesicht bis auf seine kalten geröteten Augen verbarg. »Ich war dabei, als Bret sich über deine Frau geäußert hat. Ich habe gesehen, wie angepisst du warst. Weißt du ganz genau, dass es dir da unten nicht noch mal hochgekommen ist?«
    »Meine Frau ist tot, Larry. Ja, ich konnte Bret nicht leiden, weil er, wie du, ein Kommisskopf war. Das bedeutet aber nicht, dass ich ihn wie ein Tier abschlachte, bloß weil er sich despektierlich über Trish ausgelassen hat.«
    Larry lehnte sich zurück und nahm wieder auf der kalten Bank Platz. Obwohl der größte Teil seines Gesichtes verhüllt war, fiel allen auf, dass seine Wut über Brets unerwarteten Tod langsam nachließ. Er ist wahrscheinlich deliriös, dachte Crusow.
    »Larry, im Gegensatz zu euch sind wir keine Soldaten. Ich weiß, dass ihr nicht viel über euch preisgebt, und von uns weiß eigentlich keiner, was ihr überhaupt hier zu suchen habt. Ich halte dich aber trotz eurer Dressur für einen Menschen. Wärst du zum Beispiel ein selbstsüchtiger Arsch wie Bret, würdest du die Maske da nicht tragen.«
    Larry rückte die Maske gerade und zog die sie haltenden Bänder stramm. »Tja, wenn wir deinen erbärmlichen Arsch verlieren, sind wir jedenfalls alle tot.«
    Mark mischte sich ein, um die Lage zu entspannen. »Mehr

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