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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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sehen. Wie gut, weiß ich nicht, aber sehen können sie jedenfalls. Aber das hat uns wahrscheinlich nicht verraten. Sie können verdammt gut hören. Fragen Sie mich nicht, woher ich es weiß. Kann es sein, dass wir beim Auftauchen Geräusche gemacht haben?«
    »Ja, aber laut waren wir nicht.«
    »Kann ich das mal haben?« Kil deutete auf Larsens Fernglas.
    Er suchte den Strand eingehend ab und begutachtete die dort versammelten Gestalten. Obwohl es in der gegebenen Situation eigentlich nicht komisch war, glaubte er, wenn er sich lange genug konzentrierte und die Augen etwas zusammenkniff, in der Menge mehrere Hawaiihemden zu sehen. Als er Larsen das Glas zurückgab, musste er ein Lachen unterdrücken.
    »Tja, wenn Sie hier schon auf Berater machen«, ulkte Larsen, »verlange ich auch, dass Sie beraten.«
    »Ich habe meine Position artikuliert, Captain. Bis zum Höhleneingang sind es ungefähr fünfzehn Kilometer. Ein paar Stunden dauert der Aufbau, dann geht es fünfzehn Kilometer zurück. Ich kann Ihnen unmöglich sagen, dass ein Dreißig-Kilometer-Marsch, um einen unterirdischen Stützpunkt in Besitz zu nehmen, der unserem Auftrag vielleicht gar nicht helfen kann, etwaige Verluste aufwiegt. Die Virginia hat Sensoren, die das, was wir brauchen, ebenso besorgen können.«
    Larsen dachte kurz über seine Antwort nach, dann sagte er: »Die Wheeler Air Base und der Stützpunkt Kunia sind nicht gerade das, was ich ›nahe an der Küste liegend‹ nennen würde. Sie haben selbst gesagt, dass diese Dinger sich vermutlich von der Inselmitte nach außen hin ausgebreitet haben, wobei die meisten wohl an den Stränden versammelt sind.«
    »Vielleicht«, sagte Kil. »Wenn ich mich aber irre, könnte unser Sondereinsatzkommando vielleicht ein paar Tausend Verstrahlte am Hals haben. Ich habe mich schon mal geirrt.«
    »Ich hab’s registriert.«
    »Hat man Ihnen eigentlich genau gesagt, wie viele Atomraketen hier vor fast einem Jahr runtergekommen sind?«
    »Laut Meldung nur eine. Sie ist über Honolulu detoniert. Der radioaktive Niederschlag dürfte bescheiden ausgefallen sein. Aufgrund der heutigen Meereslage konnten wir nicht auftauchen und Drohnen aufsteigen lassen. Wir lassen den infrarotfähigen Vogel heute Abend steigen, wenn das Team am Strand ist.«
    »Ich gehe doch nicht fehl, wenn ich annehme, dass die Leute Schutzanzüge tragen werden, oder?«
    »Natürlich nicht. Sie nehmen auch Dosimeter mit und werden ihre Belastung regelmäßig überprüfen. Die Rakete ist an der Südseite detoniert, nicht ganz fünfzig Kilometer südöstlich von hier, in einer Höhe von hundertfünfzig Metern über dem Stadtzentrum. Der Wind hat den größten Teil der Strahlung nach Osten, übers Meer, verteilt.«
    »Der EMP der Luftexplosion wird den Versuch der Sicherung des Transports sehr erschweren«, sagte Kil. »Er könnte diverse Kfz-Elektroniken durchgebraten haben.«
    »Sie sind wirklich ein negativ eingestellter Hundesohn, Kil.«
    »Kann sein, aber ich habe fast ein Jahr auf dem amerikanischen Festland überlebt, während Sie sicher auf diesem Boot gesessen haben.«
    »Das können Sie geschenkt haben«, sagte Larsen.
    »Ich will gar nichts geschenkt haben, Captain. Ich bettele um nichts, aber ich gebe auch nichts.«
    Das Vier-Mann-Team stand auf dem schaukelnden Deck des aufgetauchten U-Bootes und schaute über die vom Mond beschienenen hawaiianischen Gewässer hinweg. Die Wellen waren zu dieser Jahreszeit normalerweise höher; man konnte von Glück sagen, dass die nächtliche See so friedlich war. Ebenfalls an Deck befand sich die Drohnen-Mannschaft, die ihren Kram abschussbereit machte.
    Sie hießen Rex, Huck, Griff und Rico. Es waren zwar nicht unbedingt ihre richtigen Namen, aber manche militärische Bräuche waren einfach nicht kaputt zu kriegen, nicht mal nach dem Weltuntergang. Namen spielten heutzutage keine Rolle mehr, aber dennoch rief man sich gegenseitig mit seinem Rufkürzel an.
    Der Chinesisch-Übersetzer des U-Bootes stieg, den Tornister voll mit als geheim eingestuften Handbüchern in Sachen Höhlenstützpunkt, aus der Luke. Er nickte dem Team, das seinen Kram bereits zusammentrug, freundlich zu. Obwohl er in Wirklichkeit Benjamin hieß, hatte man ihn schnell Commie getauft. Dabei war er ein vierundzwanzig Jahre alter weißer Junge aus Boston und hatte noch nie einen Fuß auf chinesischen oder anderen kommunistischen Boden gesetzt. Commie hatte im kalifornischen Monterey Chinesisch gelernt, nachdem er ausgewählt worden

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