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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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vor.
    »Ist zu riskant«, fauchte Rex. »Wenn ich das verdammte Tor erst mal zugemacht habe, sind wir hier sicher. Auf dem Weg zum Eingang und zurück kann ’ne Menge passieren. Es ist ein ganzer Kilometer. Auf dem Weg hierher hab ich ’ne Menge Türen gesehen, die in Wartungsräume führen. In jedem dieser ungesicherten Räume könnte sich ein Dutzend von denen aufhalten. Und die waren nicht alle abgeschlossen.« Rex grauste es bei der Vorstellung, gezwungen zu sein, Griff seinem Schicksal zu überlassen. In seiner Branche war so etwas einfach nicht hinnehmbar.
    Die Tür schloss sich mit einem metallischen Klirren, und die vier Männer warteten. Zehn Minuten vergingen, dann schaltete sich das Funkgerät ein.
    »Sie sind durchgebrochen, und ich habe kaum noch Munition«, meldete sich Griff. »Wenn ich nicht rausgehe und das Tor schließe, sind wir alle tot. Jetzt oder nie, Mann, es sind schon zu viele draußen, um an die Kurbel ranzukommen. Viel Glück … Ende.«
    Rex blieb mehrere Sekunden wie erstarrt stehen, als er begriff, was Griff gerade gesagt hatte. Er opferte sich, um sie zu retten. »Danke, Griff. Such- und Rettungspunkt Bravo, vierundzwanzig Stunden, Infrarotimpulse. Mach es, wenn du kannst. Viel Glück.«
    Eine Antwort gab es nicht.
    An Bord der Virginia konzentrierte Kil sich intensiv auf die übermittelten Bilder der Spionagedrohne. Er hatte in den Minuten vor Griffs Beschluss, die Grotte zu verlassen und das Tor manuell mit der Handkurbel zu schließen, Warnungen ausgesprochen. Er hatte Griffs Funkbotschaft vor einer Minute gehört und beobachtete nun die Infrarotsignatur seines Gewehrfeuers zwischen den großen Stahltürhälften.
    Die Drohnenkameras entdeckten etwas Kleines, das aus dem noch offenen Tor hinaus und auf die Masse der sich davor versammelnden Untoten zuflog. Etwa vier Sekunden später warf eine vermutlich von einer Splittergranate erzeugte Explosion das Gewusel der Untoten um und ließ sie in alle Richtungen fliegen. Fleischbrocken klatschten gegen das Stahltor und das Wachhäuschen. Gleich nach der Explosion rannte Griff durch die Öffnung zur Handkurbel, um die massiven stählernen Torhälften zu schließen. Kil schwenkte die Drohnenkamera ein wenig und nahm die Reaktion der Kreaturen auf die Explosion auf. Auf dem Parkplatz unterhalb der Treppe wogten Untotenscharen hin und her, die, wie von einem Magneten angezogen, alle Griff entgegenstrebten. Als Kil wieder auf Griffs unmittelbare Umgebung schwenkte, gab er den Lagebericht ab.
    »Griff, Stärke fünfzig, etwa zwanzig Meter rechts hinter dir. Ich melde mich, wenn die Gefahr näher kommt.«
    Keine Antwort.
    Obwohl die Aufnahme nichts bewies, hatte Kil den Eindruck, dass Griff alles ignorierte und sich damit abgefunden hatte, dass außer der Tür jetzt nichts mehr zählte. Er begutachtete die Aufzeichnung wie eine Wiederholung. Er hatte dieses Spiel schon mal gesehen, aber noch nicht im Schwarz-Weiß-Monochrom des Infrarotfilms auf dem Schirm, vor dem er saß – er hatte es in lebensechter Farbe gesehen. Der Film ging nie gut aus. Die Untoten bewegten sich hektisch. In der Dunkelheit konnten sie nicht genau sehen, wo Griff war. Kil holte das Tor genau in dem Moment näher heran, als der Kurs der Drohne wechselte, um ihm alles aus einem besseren Winkel zu präsentieren. Noch zwanzig Zentimeter. Da kam kein Untoter mehr durch.
    »Griff, sie sind gefährlich nahe!«, rief Kil. »Es reicht! Da kommen sie nicht mehr durch!«
    Griff kurbelte noch eine Runde und schaute zum Tor, um Kils Meldung zu überprüfen. Dann sprang er auf und zog seine Ersatzwaffe, eine Pistole der Marke Glock 34. Sein Gewehr lehnte leer geschossen an einer Wand in der Grotte. Griff nahm sich die Meute erneut vor. Da er nur noch ein Magazin übrig hatte, wollte er die letzte Kugel für sich selbst reservieren.
    Als er das volle Magazin in die Handfeuerwaffe schob und den Schlitten nach vorn schlug, stand sein Beschluss fest. Die 9-mm-Geschosse ließen seine Ohren klingeln. Die letzte Kugel seines letzten Magazins ließ die naheste Bedrohung zu Boden sinken – doch da waren Hunderte, wenn nicht gar Tausende, die auf ihn losgingen. Er steckte die Pistole weg und griff nach seiner Drittwaffe. In seiner rechten Hand befand sich – mit Fallschirmleine umwickelt – ein langes, rasiermesserscharfes Messer mit einer fest stehenden Klinge. In der Linken hielt er eine weitere Splittergranate. Sie war Griffs Lebensversicherungspolice, zahlbar in Tod für jedes untote

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