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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Ding im Umkreis von fünfzehn Metern.
    Erneut schlurfte eine hektische Kreatur zu nahe an ihn heran und spürte trotz der Finsternis Griffs Anwesenheit. Griff schwang sein Messer von weit rechts nach links und köpfte den Angreifer, sodass dessen Körper, vom Schädel getrennt, vor seinen Füßen auf den Boden schlug. Mit der Spitze seiner Klinge zog Griff den Stift aus der Handgranate.
    Hunderte von Untoten strömten wie ein bizarrer, von unten nach oben fließender Wasserfall die Treppe hinauf. Es gab keinen Ort mehr, an den man fliehen konnte, und Griff war des Weglaufens ohnehin müde.
    »Tut mir wirklich leid, Griff«, sagte Kil ins Funkgerät hinein, während er den letzten noch stehenden Menschen von oben beobachtete.
    Griff schaute zum Himmel hinauf, schwang sein Messer und tat etwas, wozu nur wenige Männer, die in vergangenen Kriegen um Land, Freiheit oder Geld gekämpft hatten, die Seelenstärke gehabt hatten.
    Er griff an.
    Griff suchte sich die größte Gruppierung aus und rannte brüllend und auf Schädel einstechend auf sie zu, als wäre er darauf aus, jede Kreatur auf der Insel auszuschalten. Kil konnte nicht erkennen, was sich im Mahlstrom der um sich schlagenden untoten Gliedmaßen abspielte, doch viele Untote fielen, bevor Griffs Versicherungspolice zur Gänze ausbezahlt wurde. In einem weißen Blitz aus Splittern und Eingeweiden blieb Griff bis zur letzten Sekunde standfest.

Sechsunddreißig
    Arktischer Norden
    Die Herstellung von Biobrennstoff war eine grausige und ekelerregende Angelegenheit. Mit Kungs Hilfe hatte Crusow die halb gefrorenen Leichen zerlegt und ihnen das kostbare Fett entnommen. Die Haut hatte Frostbrand und war vom arktischen Wind aufgeplatzt. Kung war von dem, was Crusow beim Schlachtprozess brauchte, anfangs völlig verwirrt; seine ersten Fleischklumpen enthielten zu viele Muskeln.
    Crusow erläuterte, was er benötigte, indem er das wenige Fett, das er an seiner Bauchgegend hatte, packte und Kung zeigte.
    »Das hier, Kung, nicht das.« Er deutete auf seinen Bizeps.
    Nachdem er den Leichen einige Hundert Pfund Fett entnommen hatte, begann er mit dem langwierigen chemischen Prozess der Umwandlung von Fett in Biobrennstoff. Der Gestank war grauenhaft. Man brauchte eine Weile, um sich an ihn zu gewöhnen. Das Fett musste vorsichtig erhitzt werden, damit der Brennstoff ordnungsgemäß verarbeitet wurde. Crusow trug eine Maske und eine Brille, um sich vor dem kochenden Fett zu schützen. Seine ersten Klumpen erwiesen sich als brauchbar und schienen, als er sie im Haus ausprobierte, ausgezeichnet zu funktionieren.
    Crusow trug eine kleine Menge hinaus, fort von dem erhitzten Labor, um sie an einem Generator zu testen, den er modifiziert hatte, damit er alternativen Brennstoff verwerten konnte. Nachdem er den Brennstoff eine halbe Stunde lang im Generatorenhäuschen hatte liegen lassen, kehrte er zurück und stellte fest, dass er sich im Behälter zu einer gelartigen Konsistenz verfestigt hatte.
    Crusow trug den Brennstoff zurück und platzierte ihn neben einem Heizschlot. Schließlich verflüssigte sich der Brennstoff wieder. Crusows Lösung für das Verfestigungsproblem war der Einsatz des primären Dieseltanks der Schneekatze, um den Motor anzuwerfen und daneben einen zweiten Tank aufzubauen. Er versah den zweiten Tank mit Heizungswicklungen, um den Brennstoff in einem flüssigen Zustand zu erhalten. Es war zwar nicht ideal, aber er verfügte weder über Zugang zu einer hundertprozentigen Raffinerie noch über den Luxus, sich darüber zu beschweren.
    Crusow und Mark behielten Larry neuerdings genau im Auge. Er war bettlägerig und, seit Bret am Spaltenboden getötet worden war, dem Tode nahe. Trotz der ermutigenden Worte der drei anderen Männer gab Larry sich auf. Sie hatten sein Quartier in die Nähe der Funkstation verlegt, um ihn besser im Blickfeld zu haben. Zur Vorsicht lehnten nun Stühle und andere Dinge an seiner Tür – niemand wollte Larrys Wiederauferstehung als Überraschung erleben. Die Nachtwachen waren nun besonders spannend, besonders dann, wenn die Behelfsalarmanlagen unerwartet umfielen.
    Es war unerlässlich, auch zu den ungewöhnlichsten Stunden am Funkgerät zu sitzen. Immerhin hatte dies dazu geführt, dass man mehrere erfolgreiche Funksprüche von der USS George Washington an die USS Virginia und umgekehrt hatte weiterleiten können. Die arktische Außenstation Vier war nun ein Informationsknotenpunkt zwischen den Kriegsschiffen.
    Über Kurzwellenfunk

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