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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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tatsächlich, Sue hätte sich freiwillig vom Balkon gestürzt?“ „Es geht das Gerücht...“ begann Deannes Freund und zuckte verlegen mit den Schultern. „Also, ihr habt bei der Polizei ausgesagt, daß Vickie Bennett mit im Zimmer war, stimmt's? Wir wissen alle, daß Vickie nicht ganz richtig... Ist auch egal. Jetzt ist sie jedenfalls wieder völlig durchgedreht. Und ihr habt Sue rufen hören, ,nein, Vickie, nein!'.“
    Bonnie fühlte sich, als hätte man ihr einen Schlag in den Magen versetzt. „Ihr glaubt im Ernst, daß Vickie...? Sagt mal, spinnt ihr oder was? Hört mir mal gut zu. Jemand hat in diesem Haus meine Hand gepackt. Das war nicht Vickie. Und Vickie hatte nichts damit zu tun, daß Sue vom Balkon geworfen wurde.“
    „Sie ist gar nicht kräftig genug dazu“, erklärte Meredith kühl.
    „Selbst in dicken Wintersachen wiegt sie kaum mehr als fünfzig Kilo.“ Jemand in der Menge murmelte etwas davon, daß Irre oft übermenschliche Kräfte entwickeln. „Vickie ist schon seit längerem ein Fall für den Psychiater.“ „Elena hat uns gesagt, daß es ein Mann ist!“ schrie Bonnie und verlor endgültig ihre Selbstbeherrschung. Die anderen runzelten die Stirn, einige erschauderten, aber Bonnie hatte sie immer noch nicht überzeugt. Dann entdeckte sie plötzlich einen Rettungsanker.
    „Matt! Rede du mit ihnen!“ Matt Honeycutt stand am Rand der Menge. Er hatte die Hände in die Taschen geschoben und den Kopf gesenkt. Jetzt schaute er hoch. Bonnie sah den Blick in seinen blauen Augen und holte tief Luft. Er war nicht hart und verschlossen wie bei den anderen, sondern voller Hoffungslosigkeit, was genauso schlimm war. Matt zuckte mit den Schultern, ohne die Hände aus den Taschen zu nehmen.
    „Okay, ich glaube dir“, sagte er. „Welchen Unterschied macht das schon? Es wird doch alles beim alten bleiben.“ Bonnie war zum ersten Mal in ihrem Leben sprachlos. Gut, seit Elenas Tod war Matt nicht mehr er selbst. Aber das...
    „Jedenfalls glaubt er uns“, warf Meredith schnell ein, um aus diesem Moment Kapital zu schlagen. „Was müssen wir tun, um den Rest von euch zu überzeugen?“ „He, nimm doch Kontakt zu Elvis auf, Schätzchen“, spottete eine heisere Stimme, die Bonnies Blut sofort in Wallung brachte. Tyler. Tyler Smallwood.
    Er trug einen
    superteuren Iceberg-Pullover und grinste wie ein Affe. „Das ist zwar nicht so heiß wie eine Botschaft aus dem Jenseits von unserer toten Ex-Königin der High School, aber immerhin ein Anfang“, fügte er noch kaugummikauend hinzu. Matt hatte immer behauptet, daß dieses Grinsen geradezu danach schrie, Tyler eins auf die Nase zu geben. Aber Matt, der einzige Junge in der Schule, der es mit Tyler aufnehmen konnte, starrte völlig abwesend zu Boden. „Halt die Klappe, Tyler“, fuhr Bonnie ihn an. „Du weißt nicht, was in diesem Haus passiert ist.“ „Und du anscheinend auch nicht. Wenn du dich nicht wie ein Feigling im Wohnzimmer verkrochen hättest, hättest du alles mit eigenen Augen gesehen. Vielleicht würde dir dann jemand glauben.“
    Bonnie lag eine scharfe Antwort auf der Zunge. Sie starrte Tyler an, öffnete den Mund, überlegte es sich aber anders. Tyler wartete. Als sie schwieg, grinste er wieder breit und zeigte sein Raubtiergebiß. „Also, ich wette, Vickie war's.“ Er blinzelte Dick Carter verschwörerisch zu. Dick war Vickies Exfreund. „Sie ist
    'ne richtige kleine Wildkatze, stimmt's, Dick? Sie könnte es gewesen sein.“ Er wandte sich zum Gehen und warf noch lässig einen Satz über die Schuster zurück. „Oder dieser Salvatore ist wieder in der Stadt.“ „Du Widerling!“ schrie Bonnie. Selbst Meredith stimmte
    ein. Natürlich brach bei der bloßen Erwähnung von Stefans Namen die Hölle los. Tyler wußte das genau. Alle redeten aufgeregt und alarmiert durcheinander. Besonders die Mädchen waren völlig aus dem Häuschen.
    Das war das Ende der Versammlung. Einige hatten schon vorher verstohlen versucht, sich aus dem Staub zu machen.
    Jetzt liefen alle ohne Hemmungen auseinander. Bonnie schaute ihnen wütend nach.

    „Nehmen wir einmal an, sie hätten dir geglaubt. Was sollten sie deiner Meinung nach tun?“ Matt war neben Bonnie getreten, ohne daß sie es gemerkt hatte. „Ich weiß es nicht. Jedenfalls irgendwas anderes, statt lammfromm darauf zu warten, das nächste Opfer zu werden.“ Sie versuchte, in sein Gesicht zu sehen. „Matt? Geht's dir gut?“
    „Keine Ahnung. Und dir?“ Bonnie dachte kurz nach. „Nein.

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