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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Ritual für diesen Zauber in einem meiner alten, keltischen Zauberbücher finden. Wir müssen nur noch überlegen, wen wir eigentlich rufen sollen...“ Plötzlich kam ihr ein Gedanke, und ihre Stimme brach ab. „Ich habe mich schon gefragt, wann dir dieser Punkt endlich auffällt.“ Matt sprach zum ersten Mal seit langer Zeit. „Jetzt weißt du, wer es ist, oder?“

4. KAPITEL
    Meredith warf Matt einen ironischen Blick zu. „Hmm“, sagte sie. „Na, Bonnie, was glaubst du, wen würde Elena wohl in Zeiten der Gefahr rufen?“ Bonnie unterdrückte schuldbewußt ein Grinsen, als sie Matts Ausdruck sah. Es war nicht fair, ihn damit aufzuziehen. „Elena warnte uns, daß der Killer zu stark für uns sei und wir deshalb Hilfe brauchen würden“, erklärte sie Matt.
    Matt nickte langsam. Bonnie konnte nicht erraten, was er fühlte. Er und Stefan waren einmal die besten Freunde gewesen, selbst noch, als Elena Stefan statt Matt gewählt hatte. Aber das war gewesen, bevor Matt herausgefunden hatte, was Stefan war und zu welchen Gewaltausbrüchen er fähig war. In seiner Wut und Trauer über Elenas Tod hatte Stefan Tyler Smallwood und fünf seiner Kumpane beinahe getötet. Konnte Matt das vergessen? Konnte er den Gedanken ertragen, daß Stefan nach Fell's Church zurückkam?
    Matt ließ sich nichts anmerken. Meredith redete deshalb weiter. „Also müssen wir alle etwas Blut und ein paar Haare spenden. Ein oder zwei Locken würdest du doch nicht vermissen, oder, Bonnie?“
    Bonnie war so abwesend, daß sie die Frage fast überhört hätte.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Es ist nicht unser Blut und Haar, das wir brauchen, sondern das von der Person, die wir rufen sollen.“
    „WAS? Aber das ist doch völlig unmöglich. Wenn wir Stefans Blut und seine Haare hätten, bräuchten wir ihn nicht herzuholen.“ „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, gab Bonnie zu. „Bei so einem Zauberspruch besorgt man sich im allgemeinen die Sachen vorher und benutzt sie dann, wenn man denjenigen zurückrufen will. Was machen wir jetzt, Meredith? Damit ist die Sache gestorben, fürchte ich.“
    Meredith dachte angestrengt nach. „Warum sollte Elena etwas Unmögliches von uns verlangen?“ „Elena hat 'ne Menge unmöglicher Dinge von uns verlangt“, erwiderte Bonnie düster.
    „Schau mich nicht so an, Matt. Du weißt es genau. Sie war keine Heilige.“ „Kann sein. Aber das hier ist machbar“, erwiderte Matt
    knapp. „Ich weiß einen Ort, an dem wir Stefans Blut finden können. Und wenn wir Glück haben, ein paar Haare dazu. In der Krypta.“ Bonnie zuckte zusammen, aber Meredith nickte nur. „Natürlich“, sagte sie. „Als Stefan gefesselt war, hat er stark geblutet. Und bei diesem Kampf hat er sicher auch ein paar Haare verloren. Wenn man da unten alles so gelassen hat...“
    „Unwahrscheinlich, daß jemand nach Elenas Tod in der Gruft war“, warf Matt ein. „Die Polizei hat ihre Untersuchungen gemacht, und das war's. Aber es gibt nur einen Weg, es herauszufinden.“
    Ich habe mich geirrt, dachte Bonnie. Ich habe mir Sorgen gemacht, daß Matt es nicht verkraftet, wenn Stefan zurückkommt. Und jetzt tut er alles, um uns zu helfen, ihn zu holen. „Matt, ich könnte dich küssen“, stieß sie hervor. Einen Moment konnte sie das Aufleuchten in seinen Augen nicht deuten. Es war Überraschung, aber noch etwas mehr. Plötzlich überlegte Bonnie, was er wohl machen würde, wenn sie ihn tatsächlich küßte.
    „Wie die Lady wünscht“, erwiderte er schließlich mit einem ironischen Schulterzucken, als ergäbe er sich in sein Schicksal.
    Zum ersten Mal an diesem Tag wirkte er etwas fröhlicher.
    Meredith jedoch hatte nur ihre Aufgabe im Kopf. „Okay, gehen wir. Wir haben eine Menge zu tun und wollen doch nicht ausgerechnet in der Krypta von der Dunkelheit überrascht werden, oder?“
    Die Gruft befand sich unter der Ruine der alten Kirche, die auf dem Friedhofshügel stand. Es ist früh am Nachmittag, es bleibt noch lange hell, sagte Bonnie sich immer wieder, während sie den Hügel hinaufstiegen. Trotzdem überlief sie eine Gänsehaut. Der moderne Friedhof auf der einen Seite war schon schlimm genug, aber der alte auf der anderen Seite wirkte auch im hellen Sonnenlicht unheimlich. Er war übersät mit halbverfallenen Grabsteinen, die an die vielen jungen Männer erinnerten, die im amerikanischen Bürgerkrieg gefallen waren. Man brauchte keine telepathische Begabung zu haben, um ihre Anwesenheit zu

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