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Tagebücher

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Titel: Tagebücher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Kafka
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antwortete. Es ist offen sagte er und drehte das elektrische Licht auf. Ein kleines schwaches Frauenzimmer in einem großen grauen Umhängetuch trat ein.

    2 I 14 Mit Dr. Weiß viel Zeit gut verbracht

    4. I 14

    Wir hatten eine Mulde im Sand ausgegraben in der wir uns ganz wohl befanden. In der Nacht rollten wir uns im Innern der Mulde zusammen, der Vater deckte sie mit Baumstämmen und darüber geworfenem Strauchwerk zu und wir waren von Stürmen und Tieren möglichst gesichert.
    "Vater" riefen wir oft ängstlich wenn es unter den Hölzern schon ganz dunkel war und der Vater noch immer nicht erschien. Aber dann sahen wir schon durch eine Spalte seine Füße, er glitt zu uns herein, beklopfte jeden ein wenig, denn es beruhigte uns, wenn wir seine Hand fühlten und dann schliefen wir alle förmlich gemeinsam ein. Wir waren außer den Eltern 5 Jungen und 3 Mädchen, es war zu eng für uns in der Mulde, aber wir hätten Angst gehabt, wenn wir in der Nacht nicht so nahe an und aufeinander gewesen wären.

    5. I 14 nachmittag. Goethes Vater ist in Verblödung gestorben, zur Zeit seiner letzten Krankheit arbeitete G. an der Iphigenie

    "Schaff das Mensch nachhause, es ist besoffen" sagt irgend ein Hofbeamter zu Goethe über Christiane

    Der wie seine Mutter saufende August, der sich mit Frauenzimmern in gemeiner Weise herumtreibt.

    Die ungeliebte Ottilie, die ihm aus gesellschaftlichen Rücksichten vom Vater als Frau diktiert wird.

    198
    Wolf der Diplomat und Schriftsteller

    Walter der Musiker, kann nicht die Prüfungen machen. Zieht sich für Monate ins Gartenhaus zurück; als die Zarin ihn sehen will: "Sagen Sie der Zarin, daß ich kein wildes Tier bin"

    "Meine Gesundheit ist mehr von Blei als von Eisen. "

    Kleinliche ergebnislose schriftstellerische Arbeit des Wolf.

    Greisenhafte Gesellschaft in den Mansardenzimmern. Die 80jährige Ottilie, der 50jährige Wolf und die alten Bekannten.

    Erst an solchen Extremen merkt man, wie jeder Mensch unrettbar an sich selbst verloren ist und nur die Betrachtung der andern und des in ihnen und berall herrschenden Gesetzes kann trösten. Wie ist Wolf von außen aus lenkbar, hier hin oder dorthin zu versetzen, zu erheitern, zu ermutigen, zu systematischer Arbeit zu bringen und wie ist er innerlich gehalten und unbeweglich.

    Warum wandern die Tschuktschen aus ihrem schrecklichen Lande nicht aus, überall würden sie besser leben, im Vergleich zu ihrem gegenwärtigen Leben und zu ihren gegenwärtigen Wünschen.
    Aber sie können nicht; alles was möglich ist, geschieht ja; möglich ist nur das, was geschieht.

    In dem kleinen Städtchen F. hatte ein Weinhändler aus der größern Nachbarstadt eine Weinstube einrichten lassen. Er hatte ein kleines Gewölbe in einem Haus auf dem Ringplatz gemietet, die Wände mit orientalischen Ornamenten bemalen und alte fast schon unbrauchbare Plüschmöbel aufstellen lassen

    6 I 14. Dilthey: "Das Erlebnis und die Dichtung." Liebe zur Menschheit, höchste Achtung vor allen von ihr ausgebildeten Formen, ein ruhiges Zurückstehn auf dem geeignetesten Beobachtungsplatz.
    Luthers Jugendschriften

    "die mächtigen Schatten, die aus einer unsichtbaren Welt, angezogen von Mord und Blut in die sichtbare hineintreten" Pascal

    Brief für Anzenbacher an die Schwiegermutter. L. hat den Lehrer geküßt.

    8. I 14. Vorlesung Fantl "Goldhaupt", "er wirft den Feind wie eine Tonne. "

    Unsicherheit, Trockenheit, Ruhe, darin wird alles vorübergehn.

    Was habe ich mit Juden gemeinsam? Ich habe kaum etwas mit mir gemeinsam und sollte mich ganz still, zufrieden damit daß ich atmen kann in einen Winkel stellen.

    Darstellung unerklärlicher Gefühle. Anzenbacher: Seitdem das geschehn ist, tut mir der Anblick von Frauen weh, es ist aber nicht etwa geschlechtliche Aufregung, auch nicht reine Traurigkeit, es tut mir nur weh. So war es auch, ehe ich Liesl's sicher war.

    12 I 14

    Gestern: die Liebschaften Ottiliens, die jungen Engländer, - Tolstois Verlobung, klarer Eindruck eines zarten, stürmischen, sich bezwingenden, ahnungsvollen, jungen Menschen. Schön gekleidet, dunkel und dunkelblau.

    199

    Das Mädchen im Kaffeehaus. Der schmale Rock, die weiße, lose, fellbesetzte Seidenbluse, der freie Hals, der knapp sitzende graue Hut mit steif, schief und hoch geführtem [...]aus gleichem Stoff.Ihr volles,lachendes,ewig atmendes, Gesicht, freundliche Augen, allerdings ein wenig geziert. Das Heißwerden meines Gesichtes in Gedanken an F.

    Weg nach Hause, klare

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