Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
Vom Netzwerk:
getrocknet. Er hätte eigentlich zum Schichtwechsel um 8.00 Uhr gehen können, aber er wollte noch ein paar Dinge erledigen und auch noch da sein, wenn es Nachfragen wegen der Mail von gestern Abend gab. Jetzt stand Ferry, der CEO von GermanNet , vor ihm. Bisher hatte er ihn nur auf Videokonferenzen gesehen, und in natura sah er doch etwas anders aus.
    »Oh, Entschuldigung, Herr Ranco , ich habe Sie nicht gleich erkannt. Mein Name ist Winfried Bohl. Ich bin der Leiter vom OC .«
    Ferry musste lachen, als ihm der verstörte Winfried die Hand gab.
    »Lass uns mal beim Du bleiben. Ich heiße Ferry .«
    Alle im Raum hatten aufgehört zu arbeiten und starrten in ihre Richtung.
    »Hallo Kollegen, war schon lange nicht mehr bei euch hier unten .« Er ging durch den Raum und gab jedem Mitarbeiter die Hand.
    »Winfried, ich möchte mit dir gern über die E-Mail von gestern Nacht reden .«
    »Die Aufregung, die es gegeben hat, tut mir wirklich leid, ein neuer Kollege hatte sie falsch in das Ticketsystem eingegeben .«
    »Schon o.k ., können wir uns irgendwo unterhalten ?«
    »Natürlich, in meinem Raum dort drüben.«
    Der Raum des OC-Chefs wurde von einem zweimal drei Meter großen Flachbildschirm, der eine Gebirgslandschaft zeigte, dominiert. Der Schirm musste ein Vermögen gekostet haben, nur um die Illusion eines Panoramablicks zu vermitteln. Winfried bemerkte Ferrys Blick und beeilte sich zu erklären.
    »Der Schirm gehört natürlich ins OC, er war gerade bei der Wartung und hängt nur kurzfristig hier .« Winfried merkte, dass das eine Erklärung war, die alles nur noch schlimmer machte, und verfluchte sich sofort dafür, nicht einfach den Mund gehalten zu haben.
    »Eine schöne Idee, etwas Flair hier unten hereinzubringen. Lass’ uns zur E-Mail kommen, ich bin etwas in Eile. Habt ihr bisher etwas unternommen ?«
    »Nein, wir haben einen definierten Prozess zur Ermittlung der Identität. Das geht dann immer über die Rechtsabteilung, aber nur wenn die Staatsanwaltschaft oder die Polizei uns nach einer IP-Adresse fragen. Einem Privatmann dürfen wir natürlich keine Auskunft geben .«
    »Mich interessiert diese Geschichte, kannst du ermitteln, wem die IP-Adresse in der fraglichen Zeit zugeteilt worden war ?«
    »Sicherlich, ist eine ganz einfache Datenbankabfrage .« Winfried ging an seinen Schreibtisch und gab die Abfrage in den Computer ein.
    Die Ergebnisse der Datenbankabfrage erschienen auf dem Bildschirm. Winfrieds Stirn legte sich in Falten. »Da stimmt etwas nicht .« Im selben Moment stellte sich Ferry neben ihn, um auch auf den Bildschirm sehen zu können.

     
    Ferry und Winfried saßen mittlerweile seit mehreren Stunden zusammen vor dem Computer und wurden erst von Ferrys klingelndem Mobiltelefon zurück in die Gegenwart geholt.
    »Ferry, wo bist du? Wir suchen dich«, fragte Diana am Handy. »In zehn Minuten beginnt das Meeting .«
    »Ich bin im OC und komme gleich nach oben .« Ferry beendete das Telefonat.
    »Winfried, ich muss los, ein Meeting wegen unserer Aktionärskonferenz morgen. Du legst dich bitte erst mal ins Bett, du hast schon die ganze Nacht durchgemacht. Kannst du vorher noch deine besten Leute aus dem OC an das Thema ransetzen? Versucht herauszubekommen, was hier los ist. Wir brauchen noch vor der Aktionärskonferenz morgen Klarheit. Ich habe heute den ganzen Tag noch Termine. Könntest du mit deinem Team heute Abend so gegen 21.00 Uhr in mein Büro kommen? Dann besprechen wir die Ergebnisse und wie wir weiter vorgehen .«
    »Ich werde da sein .«
    Ferry machte sich auf dem Weg nach oben.

     
    Winfried rieb sich müde die Augen. In den letzten Stunden hatten sie intensiv die Datenbanken durchgeforscht und versucht herauszubekommen, was los war, dabei hatte er glatt vergessen, wer neben ihm saß. Eigentlich war Ferry wirklich ein dufter Kumpel, dachte Winfried.
    Als er aus seinem Raum in das OC trat, sahen ihn alle erwartungsvoll an.
    »Was glotzt ihr so ?«
    »Du warst gerade ziemlich lange mit unserem CEO in deinem Kabuff, also erzähl schon .«
    »Wir haben die E-Mail von gestern bearbeitet und ein paar merkwürdige Dinge festgestellt. Ihr wisst ja, wie schnell die Zeit bei so etwas vergeht .«
    »Ich habe zum ersten Mal jemandem die Hand gegeben, der 200 Millionen besitzt«, stellte ein OC-Mitarbeiter fest.
    Winfried versammelte seine besten Leute im Besprechungsraum und unterrichtete sie über die neue Aufgabe. Dann folgte er Ferrys Rat und ging erst mal nach Hause ins Bett.

     
    In

Weitere Kostenlose Bücher