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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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das Problem auf seine Weise. Er schlug dem Residenten vor, sich zwei schöne Vollblüter anzuschauen, die er zum Gestüt der Westons bringen ließe. »Echte Schönheiten«, meinte er. »Stammbäume so lang wie mein Arm. Sie werden Ihnen gefallen.« Als Mollard die Pferde in Besitz nahm, ging William grinsend davon. Das war kein Kuh-, sondern ein Pferdehandel gewesen.
     
    Briefe, Briefe, nichts als Briefe.
    Harriet war entschlossen, von nun an nie wieder einen zu schreiben. Sie hatte einen scharfen Brief an ihre Mutter gerichtet, der zu einer tränenreichen Entschuldigung führte. Ihr Vater, der erst aus der Zeitung von der Veröffentlichung erfuhr und nicht gerade begeistert war, sandte William seine aufrichtigste Entschuldigung, ebenso dem Residenten und Mrs. Mollard. Er teilte William auch mit, dass der Herausgeber eine Entschuldigung gegenüber Mrs. Oatley bringen werde, da man den Brief ohne ihre Einwilligung abgedruckt habe. Er legte eine Kopie des Wortlauts zur Genehmigung bei, doch William telegrafierte ihm, es sei nicht notwendig, sie sollten die Angelegenheit am besten auf sich beruhen lassen. Es war für Harriet kein Trost, dass ihr mehrere bis dato unbekannte Bürger zu ihrem Mut gratulierten, einen wahrheitsgetreuen Bericht über den Stand der Dinge im Territorium zu liefern. Lucy Hamilton, die eigentlich mehr an Myles und dessen Rückkehr interessiert war, erklärte, Maudie Hamilton habe sich in den Frauen mit den alten Filzhüten wieder erkannt. Lucy, die nicht gerade für ihr Taktgefühl berühmt war, schrieb, ihre Tante sei außer sich vor Wut. Harriet begriff, dass sie sich in ihr eine echte Feindin gemacht hatte, denn Maudie würde sich durch ihre Zerknirschung nicht beschwichtigen lassen. William wusste nicht einmal davon, die Frage der Hüte war bisher nicht angesprochen worden. Was ihn betraf, war wieder Normalität eingekehrt, seine gute Laune wiederhergestellt. Er entschuldigte sich sogar für seine Grobheit, doch Harriet hielt sich die Ohren zu. »Ich kann das Wort Entschuldigung nicht mehr hören!« »Dann könnte das vielleicht helfen.« Er zog eine mit Gold geprägte Karte hervor, die besagte, Mrs. William Oatley sei Gründungsmitglied des Tennisklubs von Darwin. »Anscheinend wollen sie jetzt einen gemischten Klub betreiben, da die meisten Damen ohnehin nicht spielen können«, sagte er lachend. »Was habe ich denn davon«, knurrte Harriet. »Vermutlich wird niemand mit mir spielen wollen.« »Das ist nicht wahr. Christy Cornford ist hoch erfreut, dass du Tennis spielst, und freut sich schon, dich auf dem Court zu begrüßen. Er wird deine Partien arrangieren.« »Guter Gott, weshalb sollte er das tun?« »Ich nehme an, er hat wohl keinen Spaß am Spiel mit Dilettanten.« »Du meinst also, ich sollte hingehen?« »Natürlich, man erwartet dich am Samstag. Danach kannst du packen.« »Weshalb?«, fragte Harriet misstrauisch. »Ich habe geschäftlich in Singapur zu tun, und wir könnten es mit einem Kurzurlaub verbinden, falls du mich begleiten möchtest.« »Oh, William, das wäre herrlich.« Sie umarmte ihn erleichtert. »Du bist wirklich ein wunderbarer Mann.« »Ein glücklicher Mann«, sagte er lächelnd und küsste sie.
     
    11. Kapitel
     
    Myles Oatley lehnte die Heirat seines Vaters mehr denn je ab. Ihm graute vor der Rückkehr nach Darwin und der Begegnung mit dem gleichaltrigen Mädchen, das seine Stiefmutter geworden war. Den Briefen seines Vaters zufolge waren sie noch immer wie die Turteltäubchen, und die Vorstellung, bei ihnen zu wohnen und dieses Verhalten mit ansehen zu müssen, verursachte ihm Übelkeit. Bislang war er der Alleinerbe der Oatley-Stationen und der lukrativen Handelsagentur seines Vaters gewesen. William erwähnte dies in jedem Brief und hielt seinen Sohn über all seine Grundstücksund Bergbaugeschäfte, die ihm ein Vermögen einbrachten, auf dem Laufenden. Er informierte Myles auch pflichtbewusst über dessen umfangreiches Aktienportfolio, das ständig an Wert gewann, und bat ihn gelegentlich um Rat, was sein Sohn zu schätzen wusste. Er begriff, dass sein Vater ihm auf diese Weise nahe bleiben und gleichzeitig Vorsorge treffen wollte, falls er krank werden oder, Gott behüte, sterben sollte. Er war so weitsichtig, seinen Sohn darauf vorzubereiten, im Notfall den Besitz zu übernehmen. Zu seiner Überraschung hatte er Myles in einem der letzten Briefe geraten, das Portfolio zu halten, die Agentur aber zu verkaufen, da ihm die Landarbeit mehr liege. Was

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