Tal der Traeume
Er hat mich herausgedrängt, mich vollständig von den Leuten isoliert.« »Er behauptet etwas anderes.« »Mich interessiert keinen Pfifferling, was er sagt. Was ist passiert?« »Wir hatten eine Besprechung, konnten aber nicht viel unternehmen, solange Sie uns die Verträge nicht ausgehändigt hatten. Also ging ich mit ihnen auf Safari, trottete mit meinen Papieren hinter ihnen her, wollte etwas Greifbares erzielen, aber es gab nur eine echte Besprechung, und zwar am Abend unserer Rückkehr in der Residenz. Mollard wusste überhaupt nicht, wovon er sprach. Als ich versuchte, mich einzumischen, wies er mich vor den Yankees in die Schranken. Eines muss ich Christy lassen, er hat sich bemüht, Ordnung zu schaffen, aber es ging alles schief. Mollard redete von irgendwelchen Beraterhonoraren, ich von den Gutachten und der Kupferqualität, die Perdoes studierten das Kleingedruckte, die Kosten für die Ausrüstung und den Transport zum Hafen… und schließlich warf Mollard alle Zahlen durcheinander und verlangte höhere Investitionen von ihnen. Ich blickte selbst nicht mehr durch.« »Schön! Und was dann?« »Nun, ich traf mich am nächsten Morgen mit Jay. Er ist schon in Ordnung. Wir hatten bald wieder alles unter Kontrolle und übergaben unsere Ergebnisse Perdoe senior und Mollard. Zu der folgenden Besprechung wurde ich nicht eingeladen. Anscheinend konnten sie sich dabei nicht über die Subventionen und Gott weiß was einigen…« »Aber ich hatte alles ausgearbeitet.« »Dann hätten Sie dranbleiben sollen«, schnappte Barlow. »Wir hätten Sie gebraucht.« William war außer sich. »Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, dass Mollard mich ausgebootet hat? Ich wurde aus Adelaide angewiesen, mich aus der Sache herauszuhalten.« Barlow zuckte die Achseln. »Nun, die Chance ist jedenfalls vertan. Jay kam vorbei, um zu sagen, sie seien enttäuscht, dass wir uns nicht an die Absprachen gehalten hätten. Genau so hat er sich ausgedrückt, und es stimmt. Die ganze Sache ging schief, und verloren hat dabei das Territorium.« »Das Kupfer liegt hier, oder?« »Ja, Tonnen von Kupfer.« »Vielen Dank. Ich dachte schon, ich hätte meinen Enthusiasmus übertrieben. Schicken Sie mir noch einmal die Zahlen, dann lege ich sie Investoren in Melbourne vor. Vielleicht kann ich sie damit von ihrer Versessenheit auf das Gold in Neuguinea abbringen.« Barlow nickte. »Ja, darin liegt das Problem. Es ist schwer, mit Gold zu konkurrieren, und wir haben unsere Chance gehabt. Ich gebe Ihnen die Zahlen, aber sagen Sie Mollard bitte nichts davon. Meine Stelle ist mir lieb und teuer.«
Harriet war verwirrt. Der Tennisplatz in der Knuckey Street war fertig und sah prächtig aus, der Rasen gepflegt wie ein Teppich. Es gab sogar einen weiß gestrichenen Unterstand und zwei lange Bankreihen für wartende Spieler und Zuschauer. Auch Harriet wartete. Ihre Mutter hatte ihr aus Perth zwei Schläger geschickt. Sie hatte sich weiße Röcke und Blusen schneidern lassen und überwachte ständig die Fortschritte beim Bau des Platzes. Dann sah sie eines Tages Damen dort spielen. Zuerst war sie entsetzt, vermutete dann aber, dass sie den Platz vor der offiziellen Eröffnung ausprobieren wollten.
An einem Montagmorgen las sie in der Lokalzeitung, dass Mrs. Mollard den Tennisklub von Darwin am letzten Samstag offiziell eröffnet hatte. »Der Nachmittagstee wurde auf dem Gelände der Residenz serviert, bevor man sich auf den Tennisplatz begab, um ein Schauturnier zwischen einigen unserer besten Spieler zu verfolgen.« Harriet war aufgebracht und verwirrt, weil sie das große Ereignis versäumt hatte, doch dann druckte die Zeitung eine Liste der Gründungsmitglieder ab, in der ihr Name nicht auftauchte. Sie war furchtbar enttäuscht und konnte nicht einsehen, weshalb man sie ausschließen sollte. Dann dämmerte es ihr. William! Er hatte so tief in dieser Kupfersache gesteckt und zudem die Einwände gegen den Bau der Kirche betrieben, dass er einfach nicht daran gedacht hatte. Mitglieder mussten ihren Klub unterstützen, es kostete Geld, ein verwildertes Gelände in einen anständigen Platz zu verwandeln. Und es wäre eine solche Ehre gewesen, als Gründungsmitglied zu gelten, denn Tennisklubs gehörten zu den wichtigsten sozialen Einrichtungen kleiner Städte. Als er nach Hause kam, war sie den Tränen nahe und warf ihm sein Versäumnis vor. »Wie konntest du bloß so vergesslich sein? Es ist das Einzige, was ich mir in dieser Stadt je wirklich gewünscht habe.
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