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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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sich die beiden für das ausgezeichnete Essen und die guten Weine begeisterten. Sie luden Mrs. Ryan sogar ein, sich zu ihnen zu gesellen, und gratulierten ihr zu ihrer Küche. Bevor sie kam, hatten sie über das Minenproblem gesprochen und waren noch in die Diskussion vertieft, doch Perdoe senior verschob die Unterhaltung auf einen späteren Zeitpunkt. »Es ist einfach schön, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben«, bemerkte er, »und an einem Tisch zu sitzen, der nicht schaukelt, dazu gutes Essen und nette Gesellschaft. Trinken Sie, William, mein Sohn und ich haben alle Zeit der Welt. Sie haben auch einen Sohn, nicht wahr? Wo steckt er?« »In England.« »Schade, wir hätten gern seine Bekanntschaft gemacht. Nun, Mrs. Ryan, wie kommt eine Dame wie Sie in ein Hotel am Ende der Welt, weit oben im wilden Norden?« William gab den Gedanken an geschäftliche Gespräche endgültig auf.
    Perdoe war nicht nur kräftig gebaut, auch seine Persönlichkeit war unerschütterlich. Er hatte die Führung übernommen und war guter Laune, während sein Sohn von ihren unglaublichen Abenteuern berichtete. Trotz seines Ärgers über Mollards Verhalten amüsierte William sich ganz gut. Er wusste nicht, wann er zuletzt so viel gelacht hatte, und Mrs. Ryan war so guter Stimmung, dass sie alle drei zum Abendessen an einem Tag ihrer Wahl einlud. »Auf Kosten des Hauses.« Jay nahm mit einer schwungvollen Verbeugung an, jedoch nur unter der Bedingung, dass sie ihnen Gesellschaft leistete und mehr von ihren Erlebnissen als Goldsucherin erzählte. Sie und ihr Mann hatten damit genug verdient, um dieses Hotel zu eröffnen.   Sie kehrten zum Schiff zurück. Mit brummendem Schädel stieg William die Stufen vom Hafen zur Residenz hinauf. Er war es nicht gewöhnt, schon mittags Alkohol zu trinken, die Sonne brannte ungewöhnlich heiß, und sein Zorn über Mollards Fernbleiben flammte wieder auf. Cornford kam ihm an der Tür der Residenz entgegen. »Was kann ich für Sie tun, Mr. Oatley?« »Ich möchte Mr. Mollard sprechen.« »Tut mir Leid, er ist nicht zu Hause.« »Wann findet denn der Empfang heute Abend statt? Der Ehrengast hat mir bereits mitgeteilt, dass es ein Abendessen mit anschließendem Tanz geben wird. Was darf ich meiner Frau sagen?« Christy zupfte nervös an seinem gestärkten Kragen und warf einen Hilfe suchenden Blick über die Schulter. »Ich kann mich nicht erinnern, Ihren Namen auf der Gästeliste gelesen zu haben«, sagte er zaghaft. »Wie bitte?« »Soll ich es überprüfen?« »Nur zu.« »In Ordnung.« William schritt wütend hin und her. Heute Abend hatte er ein Hühnchen mit Mollard zu rupfen. Dieser Idiot vermasselte die beste Chance, die sich dem Territorium seit Jahren geboten hatte. Besaß der Mann denn keinen gesunden Menschenverstand? »Ich hatte leider Recht«, teilte Christy ihm mit. »Ich bin nicht eingeladen?« »Das ist korrekt.« »Verstehe. Dann richten Sie ihm Folgendes aus: Wenn er das Geschäft mit Garfield Perdoe in den Sand setzt, sorge ich dafür, dass der Premierminister von Südaustralien von seiner Inkompetenz erfährt. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort!« William marschierte aufgebracht nach Hause. Dieser Mistkerl Mollard wollte selbst Berater bei diesem Geschäft werden und die Provision einstreichen, ein grober Verstoß gegen den Kodex seines hohen Amtes. Schlimmer noch, was würde geschehen, wenn er nun die heiklen Verhandlungen vermasselte? Die Organisation von Minengeschäften erforderte gründliche Vorbereitung, grundsolide Informationen und einen makellosen Ruf als Geschäftsmann. Dazu natürlich die Zusage von Regierungssubventionen aus Adelaide, die schwer zu bekommen war, und William hatte bereits ein schriftliches Angebot vorliegen. Er brauchte nur noch die Unterschrift von Theo Perdoe unter den komplizierten Verträgen. Als er die Haustür hinter sich zuschlug und den Hut auf den Ständer warf, hatte sich sein Kopfschmerz in das Dröhnen einer Kesselpauke verwandelt. Tom Ling stand bereit. »Ich muss mich hinlegen«, sagte William. »Bring mir etwas gegen Kopfschmerzen, und zwar schnell.« »Tut mir Leid, Boss, schlimm, schlimm, ja, legen hin. Ich helfe. Werden sehen. Hinlegen. Tom macht Boss heil.« Er eilte davon, und William ging ins Schlafzimmer, wo er Jackett, Krawatte, Hemd und Schuhe auszog und sich auf sein Bett fallen ließ. Irgendwann stürmte Tom mit einer weißen Mixtur herein, die er trotz ihres üblen Geschmacks hinunterkippte. Er kannte Toms Heilmittel und wusste,

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