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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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nur noch eine Meile von der Schlucht entfernt war, ein Glück, denn die Pferde ermüdeten allmählich. Er wandte sich um, doch von Myles war nichts zu entdecken. Noch nicht. Ohne Gewehr wäre er vielleicht nicht mehr so mutig, würde ihm aber folgen, um nicht allein in der Wildnis zu bleiben. Warum hatte der Kerl sich nicht aus alledem herausgehalten? Verdammt, Myles hatte zwei von Mimimiadies Männern getötet. Wenn das herauskam …
    Abrupt brachte er sein Pferd zum Stehen. Mimimiadie war vor ihm auf dem Weg aufgetaucht und hatte den Speer zwischen die Zehen in den Boden gerammt, doch Yorkey traute dem Frieden nicht. Er wusste nur zu gut, dass Mimimiadie die Waffe in Sekundenschnelle werfen konnte. Doch als dieser Boomi sah, stürzte er vor, zog ihn aus dem Sattel und hob ihn strahlend in die Luft. Er drückte das glückliche Kind an sich, sein zerfurchtes Gesicht verriet eine seltene Freude.
    Lächelnd stieg Yorkey ab und rieb sich den schmerzenden Rücken. Gleichzeitig bemerkte er, dass Mimimiadies mit Gewehren bewaffnete Krieger ihre Aufregung nicht bezähmen konnten, aus der Deckung gerannt kamen und unvermittelt wieder verschwanden. Sie waren noch immer argwöhnisch, und Yorkey wusste, dass diese Begegnung mit Myles im Hintergrund nicht einfach werden würde. Vor allem ohne Dolmetscher.
    Er schüttelte Mimimiadie die Hand, tätschelte Boomis Kopf und sagte mit strahlendem Lächeln, in der Hoffnung, dass sein Gegenüber irgendetwas verstand: »Boomi ist ein braver Junge. Einer der Besten. Aber müde. Er muss schlafen. Wir gehen schnell zu Oatley. Wo ist er? Ich nehme ihn mit. In Ordnung?«
    Mimimiadie bat ihn mit Gesten, ihm zu folgen. Yorkey band die Pferde an und ging mit ihm zu einer Ansammlung von Felsblöcken. Mimimiadie gab einige Anweisungen an seine Männer, die sofort den Weg zurückliefen. Ob sie nach Gopiny suchten? Oder wussten sie bereits, dass Myles in der Nähe war?
    Er tat, als kümmere es ihn nicht. »Wo ist Oatley, Boss?«
    Mimimiadie deutete mit dem Kopf nach oben. Entsetzt sah Yorkey William, der zusammengesunken unter dem Baum saß.
    »O nein, was habt ihr mit ihm gemacht? Alles in Ordnung, Mr. Oatley?«, rief er.
    Er sah, wie sich der graue Kopf hob und wieder auf die Brust sank.
    »Ich hole ihn runter!«, sagte er zu Mimimiadie, der seine Zustimmung signalisierte. In Minutenschnelle war er oben und schnitt William los.
    »Es tut mir so Leid! Können Sie aufstehen? Und gehen? Gott, Sie sehen furchtbar aus.«
    »Das Gewehr«, krächzte William, »dein Gewehr. Er hat es.«
    Yorkey sah Mimimiadie, der neben seinem Pferd stand und lachend das Gewehr in der Luft schwenkte.
    »Egal«, meinte er, »mit einem bisschen Glück werden wir es nicht brauchen. Keine Sorge, bald sind wir weg von hier. Ich habe Ihnen ein Pferd mitgebracht.«
    Sie stolperten zusammen den Hügel hinunter. Da Yorkey keine Zeit zu verlieren hatte, schleppte er William, der sehr geschwächt war, praktisch zu den Pferden.
    »Sie können nicht gut laufen, aber ich schätze, Reiten geht«, meinte er.
    »Ja«, murmelte William. Er war kaum wiederzuerkennen, abgemagert und verdreckt. Seine Kleidung stank. Sein Haar war schmutzig und verfilzt, die Haut löste sich in Fetzen von Gesicht und Armen, doch in seinen Augen funkelte Leben, er würde weiterkämpfen. Yorkey wagte nicht, ihm zu sagen, dass sein dummer Sohn irgendwo da draußen war und den Austausch zu ruinieren drohte.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte er und wollte William in den Sattel helfen, doch Mimimiadie trat vor und richtete das Gewehr auf sie. »Nicht gehen.«
    »Was soll das heißen?«, rief Yorkey überrascht. »Es ist vorbei. Ihr habt Boomi, ich nehme ihn mit.«
    »Nein, warten.«
    »Worauf? Wir gehen.«
    Doch es hatte keinen Sinn. Er ließ William neben dem Pferd zu Boden sinken und verlangte von den Schwarzen, mit ihm allein gelassen zu werden. Dabei versuchte er, den Gedanken an das Gewehr in den Händen des leicht erregbaren Anführers zu verdrängen.
     
    Myles war wütend und verängstigt zugleich. Wenn dieser schwarze Bastard Yorkey zurückkam, würde er ihn wegen Körperverletzung anzeigen. Doch was war jetzt zu tun? Gewiss konnte er nicht unbewaffnet weiterziehen. Und wie lächerlich würde er sich machen, wenn er allein nach Pine Creek zurückkehrte. Zack würde sich totlachen. Doch was spielte sich dort vorne ab? Sollte er einfach in Deckung bleiben? Sich durch den Busch anschleichen und nachschauen? Der Gedanke an die beiden toten Aborigines ließ

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