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Tal der Träume

Tal der Träume

Titel: Tal der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Besitzerin ihn leid geworden, hatte ihn verkauft, etwas anderes dafür ausgesucht. Aber wer war die Besitzerin? Sein Grübeln hielt ihn im Laden fest.
    Ein hübscher Ring, der Lucy sicher gefallen würde. Er konnte immerhin nach dem Preis fragen, das würde weder Lee noch ihm selbst wehtun. Er wollte ihn gerade dem Chinesen zeigen, als es ihm einfiel!
    Es war Harriets Ring, das konnte er beschwören. Wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass es zwei gleiche Schmuckstücke in Darwin gab? Er betrachtete noch einmal die Diamanten. Es waren erstklassige Steine, das konnte selbst er als Laie erkennen.
    Was tun? Er brauchte eine zweite Meinung. William, er musste ihn herholen. Doch bis dahin … er konnte den Ring weder kaufen noch einfach hier lassen.
    Christy wies auf den Ring. »Könnten Sie mir dieses Stück einige Stunden reservieren? Meine Verlobte soll ihn sich ansehen. Sie trifft letztlich die Entscheidung. Sie kennen mich doch, oder?«
    Lee nickte, als sich seine Hand um den Ring schloss, doch die andere schoss vor. »Geld?«
    »Nein, nur reservieren. Wir reden später über den Preis. Und ich möchte Sie daran erinnern, dass ich der Adjutant Seiner Exzellenz bin. Der Ring sollte besser noch hier sein, wenn ich zurückkomme.«
     
    William befand sich im Krankenhaus und Lucy ebenfalls, wie ihm die Oberin mitteilte. Christy musste jedoch allein mit William sprechen und fragte sie, ob sie ihn herausbitten könne.
    »Was gibt es?«, fragte William gereizt, als er zum Haupteingang kam.
    Christy erklärte umgehend, worum es ging, und als er mit William zum Pfandhaus ging, waren sie bereits zu dritt. Oatley hatte sich der Hilfe Charlie Wongs versichert, dem das benachbarte Café gehörte.
    Charlie verlangte den Ring zu sehen, den Lee ihm gelassen aushändigte.
    William identifizierte ihn. »Ja, das ist ganz bestimmt Harriets Ring. Können Sie herausfinden, wann er verkauft wurde?«
    Die beiden Männer unterhielten sich in ihrer Sprache, dann wandte Charlie sich an Christy und William, um zu übersetzen.
    »Mr. Lee möchte Schwierigkeiten vermeiden. Er hat ihn vor ungefähr einer Woche von einer Dame gekauft, und zwar in gutem Glauben. Er wurde also nicht verpfändet. Er möchte gern behilflich sein. Er wusste nicht, dass der Ring Ihrer Frau gehört.«
    »Was soll das heißen?«, fragte William. »Wenn sie ihn verkauft hat, gehörte er natürlich ihr.«
    »Nein, nein, nicht Mrs. Oatley hat ihm den Ring verkauft, er kennt Ihre Frau vom Sehen. Sie hat sich gelegentlich bei ihm umgeschaut, aber nie etwas gekauft.«
    William wirkte verwirrt. »Ich verstehe nicht; wer hat ihn denn dann verkauft?«
    »Mr. Lee weiß den Namen der Dame nicht«, meinte Charlie entschuldigend. »Es tut ihm sehr Leid.«
    »Von wegen Leid«, knurrte Christy, »an seiner Tür läuft ganz Darwin vorbei. Er kennt jeden in der Stadt. Sagen Sie ihm, er soll uns den Namen nennen, sonst hole ich die Polizei.«
    Nach weiteren Nachfragen förderte Charlie eine Art Antwort zu Tage. »Er weiß ihren Namen wirklich nicht, aber er hat sie schon in Begleitung des Predigers gesehen. Walters, der Mann von der Kirche.«
    »Was?«, brüllte William.
    »Einen Moment noch«, sagte Charlie, als Sleepy Lee sich aus seinem Sessel erhob und die Trauringe durchwühlte. »Sie hat noch einen zweiten Ring verkauft. Mr. Lee drückt hiermit sein tiefstes Bedauern aus. Er hatte keine Ahnung, dass die Ringe gestohlen waren.«
    Offensichtlich verstand der Chinese genau, worum es ging. Er überreichte ihnen einen goldenen Ehering.
    »Gehört der auch Mrs. Oatley?«, fragte Charlie, und William nickte. »Ja. Und mehr kann er uns nicht sagen? Wie sah die Frau aus?«
    Charlie übersetzte die Antwort. »Um die vierzig. Mager. Hässlich.«
    »Verstehe«, meinte William finster. »Und er ist nicht auf den Gedanken gekommen, dass diese magere, hässliche Frau, die Freundin des Predigers, unmöglich kostbare Ringe besitzen konnte?«
    Lee antwortete erregt auf Chinesisch, und Charlie lächelte glatt. Der erzürnte Pfandleiher lamentierte weiter.
    »Mr. Lee sagt, dass Damen oft ihre Dienstboten schicken, um Dinge zu verkaufen, weil sie nicht in einem Pfandhaus gesehen werden möchten. Das ist durchaus üblich. Und wenn Sie die Ringe nehmen, wünscht er eine Entschädigung.«
    »Zum Teufel mit ihm«, explodierte William, doch Charlie widersprach ihm höflich.
    »Mr. Lee erklärt in aller Bescheidenheit, dass Sie keinen Anspruch auf die Ringe haben. Sie gehören ihm. Er hat für

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