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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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die Frage herausbrachte: »Hat sie mich deshalb gehasst?«
    »Sie hat dich nie gehasst, mein Schatz. Nie!« Nari drücke sich eine Hand aufs Herz. »Sie war nicht recht bei Verstand, das ist alles.«
    »Das genügt vorerst«, meinte Iya. »Tobin, du bist sehr krank gewesen und hast die letzten zwei Tage verschlafen.«
    »Zwei?« Tobin blickte zum Fenster hinaus. Eine schmale Mondsichel hatte ihn hierher geleitet; nun herrschte fast Halbmond. »Was für ein Tag ist heute?«
    »Der einundzwanzigste Erasin, mein Liebling. Dein Namenstag ist verstrichen, während du geschlafen hast«, antwortete Nari. »Ich sage Köchin, sie soll die Honigkuchen für das Abendessen morgen vorbereiten.«
    Verwirrt schüttelte Tobin den Kopf und starrte nach wie vor auf den Mond. »Ich – ich war im Wald. Wer hat mich ins Haus gebracht?«
    »Tharin ist mit dir in den Armen wie aus dem Nichts aufgetaucht, dicht gefolgt von Arkoniel mit dem armen Ki«, sagte Nari. »Hat mir einen Todesschreck eingejagt; es war fast wie an dem Tag, als dein Vater deine …«
    »Ki?« Tobin drehte sich alles, als sich eine weitere Erinnerung an die Oberfläche kämpfte. In seinen fiebrigen Träumen war er in die Luft über Lhels Eiche entschwebt und hatte aus großer Höhe auf das Land hinabgeblickt. Dabei hatte er im Wald gleich jenseits der Quelle etwas im Laub liegen gesehen … »Nein, Ki ist wohlbehalten in Ero. Ich war vorsichtig!«
    Doch ein kalter Knoten der Angst verfestigte sich in seinem Bauch und presste gegen sein Herz. In seinem Traum war es Ki gewesen, der auf dem Boden gelegen hatte, und Arkoniel hatte neben ihm geweint. »Er hat die Puppe hergebracht, oder? Deshalb ist er mir gefolgt.«
    »Ja, mein Schatz.«
    »Dann war es kein Traum.« Aber warum hatte Arkoniel geweint?
    Es dauerte kurz, bis er begriff, dass mit ihm gesprochen wurde. Nari schüttelte ihn an der Schulter und wirkte erschrocken. »Tobin, was ist denn los? Du bist kalkweiß geworden!«
    »Wo ist Ki?«, flüsterte er und umklammerte krampfhaft seine Knie, als er sich für die Antwort wappnete.
    »Das wollte ich dir gerade sagen«, erwiderte Nari. Neue Sorge zeichnete ihre rundlichen Züge. »Er schläft in deinem alten Spielzimmer nebenan. Da du so krank warst und dich im Schlaf hin- und hergewälzt hast, und er so schlimm verletzt war, hielt ich es für einfacher, euch beide in getrennte Betten zu legen.«
    Ohne auf mehr zu warten, kroch Tobin über das Bett.
    Iya hielt ihn am Arm fest. »Warte. Es geht ihm noch nicht besonders gut, Tobin. Er ist gestürzt und hat sich den Kopf angeschlagen. Arkoniel und Tharin haben ihn versorgt.«
    Tobin versuchte, sich loszureißen, doch Iyas Griff war ehern. »Lass ihn sich erholen. Tharin ist außer sich vor Sorge gewesen und lief die ganze Zeit zwischen euren beiden Zimmern hin und her wie ein trauriger Hund. Als ich zuletzt nach Ki gesehen habe, schlief er neben dessen Bett.«
    »Lasst mich los. Ich verspreche, ich werde sie nicht wecken, aber bitte, ich muss Ki sehen!«
    »Warte einen Augenblick und hör mir zu.« Iya wirkte sehr ernst. »Hör mir gut zu, kleiner Prinz, denn was ich dir zu sagen habe, ist entscheidend für dein Leben und das ihre.«
    Zitternd sank Tobin zurück auf die Bettkante.
    Iya löste den Griff und legte die Hände über die Puppe auf ihrem Schoß. »Wie ich schon sagte, war nie geplant, dass du die Bürde dieses Wissens schon in so jungen Jahren tragen musst, aber nun ist es eben so. Hör mir zu und versiegle meine Worte in deinem Herzen. Ki und Tharin wissen nichts von unserem Geheimnis und dürfen es nicht erfahren. Außer Arkoniel kennen nur Lhel und Nari die Wahrheit, und so muss es bleiben, bis für dich die Zeit kommt, dein Geburtsrecht einzufordern.«
    »Tharin weiß es nicht?« Als Erstes verspürte Tobin Erleichterung. Neben seinem Vater war es Tharin gewesen, der ihm beigebracht hatte, wie man ein Krieger wurde.
    »Das war eines der großen Betrübnisse im Leben deines Vaters. Er hat Tharin so geliebt, wie du Ki liebst. Es brach ihm das Herz, ein solches Geheimnis vor seinem Freund zu bewahren, und für ihn wurde die Bürde dadurch umso schwerer. Nun musst du dieselbe tragen.«
    »Sie würden mich nie verraten.«
    »Natürlich nicht aus freien Stücken, da hast du Recht. Beide sind stur und beherzt wie Sakors Bulle. Aber Zauberer wie der deines Onkels, Niryn, haben Wege und Mittel, Dinge herauszufinden. Magische Wege und Mittel, Tobin. Sie brauchen keine Folter, um die innersten Gedanken eines Menschen

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