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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Steilwand feurig orange und langte mit schwachen, rötlichen Strahlen unter die dahineilenden Wolken, um sie mit glühenden Pinseln zu bemalen.
    Die Lagerfeuer wirkten kraftlos und winzig gegen die überwältigende Kälte hier auf dem Dach der Welt. Die Ritter und ihre Gefährten trugen Pelzumhänge und kauerten sich dicht an die Feuer.
    Aus dem Süden erklang tiefes Grollen, und zuckendes fahles Licht war zu sehen. »Gewitter?« Kalten blickte Ulath fragend an. »Zu dieser Jahreszeit?«
    »So was kommt hin und wieder vor.« Ulath zuckte die Schultern. »Einmal geriet ich nördlich von Heid in ein Gewitter, das einen Schneesturm auslöste: Das war ein recht unerfreuliches Erlebnis.«
    »Wer ist heute eigentlich mit dem Kochen dran?« fragte Kalten beiläufig. »Du!« antwortete Ulath prompt.
    Tynian lachte. »Du solltest besser aufpassen, was du sagst, Kalten. Schließlich kennst du die Antwort auf diese Frage genau.« Brummelnd machte Kalten sich daran, das Feuer zu schüren.
    »Ich finde, wir sollten heute zur Küste zurückkehren, Sperber«, meinte Vanion mit ernstem Gesicht. »Bis jetzt sind wir von Unwettern verschont geblieben, aber ich glaube nicht, daß wir uns noch allzu lange darauf verlassen können.« Sperber nickte.
    Das Donnern schwoll an, und die feuerroten Wolken über ihnen erblaßten unter zuckenden Blitzen.
Plötzlich ertönte ein gewaltiges rhythmisches Pochen.
»Schon wieder ein Erdbeben?« rief Kring erschrocken.
    »Nein«, beruhigte Khalad ihn, »dann wäre das Geräusch unregelmäßiger. Es hört sich fast so an, als würde jemand eine riesige Trommel schlagen.« Er blickte zur Krone von Bhellioms Mauer hinauf. »Was ist denn das?«
    Es sah aus, als rage eine Hügelkuppe aus dem Wald jenseits des scharfen Klippengrates. Das Gebilde ähnelte sogar sehr einer Hügelkuppe – nur daß es sich bewegte.
    Da die Sonne sich dahinter befand, waren Einzelheiten nicht zu erkennen. Doch als das Gebilde sich immer weiter erhob, nahm es die Form einer abgeflachten Kuppel an, die zu beiden Seiten Auswüchse besaß, die riesigen Schwingen ähnelten. Und immer noch wuchs es dem Himmel entgegen. Bald war zu erkennen, daß es sich nicht um eine Kuppel handelte. Statt dessen erinnerte das Gebilde an ein ungeheures, auf den Kopf gestelltes Dreieck, bei dem die Basis nach oben zeigte; die schwingengleichen Auswüchse befanden sich an den Seitenschenkeln und unterhalb der Spitze, die in eine massive Säule eingesetzt zu sein schien. Durch das Licht dahinter wirkte es schwarz wie die Nacht; es hob sich und schwoll zur ungeheuren Finsternis an. Dann hielt es inne. Und seine Augen öffneten sich.
    Zuerst zu schmalen, feurigen Schlitzen, dann immer weiter. Sie waren schräg wie Katzenaugen und glühten heller als die Sonne. Die Vorstellungskraft schauderte vor der Ungeheuerlichkeit dieses … Etwas zurück. Was zuerst wie gewaltige Schwingen ausgesehen hatte, waren die Ohren dieser Kreatur.
    Jetzt öffnete sie das Maul und brüllte. Die Gefährten erkannten, daß es nicht Donner gewesen war, das sie zuvor gehört hatten.
    Wieder brüllte das Wesen. Seine Fänge funkelten wie zuckende Blitze, und Flammen troffen herab wie Blut.
»Klæl«, schrie Aphrael schrill.
Wie zwei gewaltige Kuppelberge erhoben sich die Schultern der Bestie über den Klippengrat; schwarzen Segeln gleich ragten Flügel daraus hervor, ähnlich jenen von Fledermäusen.
»Was ist das?« rief Talen entsetzt.
»Es ist Klæl!« kreischte Aphrael.
»Was ist ein Klæl?«
    »Nicht was, du Dummkopf! Wer! Azash und die anderen Älteren Götter haben ihn verbannt. Und nun hat irgendein Narr ihn zurückgeholt!«
    Das Monstrum hinter der Klippe richtete sich immer weiter auf, und gigantische Arme mit vielfingrigen Pranken wurden sichtbar. Der Rumpf war ungeheuerlich; Blitze zuckten unter der Haut und beleuchteten mit ihrem Flackern scheußliche Einzelheiten.
    Und dann erhob dieser monströse Koloß sich zur vollen Größe und ragte achtzig oder gar hundert Fuß über die Klippe.
    Sperber schauderte. »Blaurose!« rief er scharf. »Hilf! Tu etwas!«
    »Das ist nicht nötig, Anakha.« Vanions Stimme klang ganz ruhig, als Bhelliom wieder durch seine Lippen sprach. »Klæl ist Cyrgons Griff nur flüchtig entkommen, und gewiß wird Cyrgon seine Kreatur nicht der Gefahr einer Auseinandersetzung mit mir preisgeben.« »Dieses – Ungeheuer gehört Cyrgon?«
    »Im Augenblick. Doch das wird sich ändern, und Cyrgon wird Klæl gehören.« »Was tut es?« rief

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