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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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vielleicht einsam fühlen; deshalb schickte er uns, daß wir Euch Gesellschaft leisten.«
    Als er an seinen Platz zurückkehrte, fühlte Itagne sich schon besser. Wenn Bevier und Ulath auch keinen geistigen Beistand boten, so konnten sie doch zumindest tätliche Angriffe abwehren.
    »Und nun, Kollegen und hochverehrte Gäste«, fuhr der Dekan fort, »wird Professor Itagne von der außenpolitischen Fakultät auf ein kürzlich vom Institut für Zeitgeschichte verfaßtes Schriftstück eingehen, das den Titel trägt: Die Cyrga-Affäre: Eine Untersuchung der kürzlichen Krise. – Professor Itagne.«
    Itagne erhob sich, schritt entschlossen zum Rednerpult und setzte seine herablassendste Amtsmiene auf. »Dekan Altus, geehrte Kollegen, verehrte Damen, hochgeschätzte Gäste …« Er machte eine Pause. »Habe ich jemanden ausgelassen?«
    Flüchtig ertönte nervöses Lachen. Die Spannung im Auditorium war beinahe mit den Händen zu greifen.
    »Es ist mir eine besondere Freude, heute abend so viele unserer Kollegen von der Fakultät für Zeitgeschichte hier zu sehen«, holte Itagne zum ersten Seitenhieb aus. »Da ich über ein Thema reden werde, das diesen Herrn sehr am Herzen liegt, ist es auch besser, daß sie anwesend sind und mit eigenen Ohren hören, was ich sage, als daß sie später auf geklitterte Berichte aus zweiter Hand zurückgreifen müssen.« Er lächelte jovial auf die finster blickenden Männer in der vordersten Reihe hinunter. »Können Sie mir folgen, meine Herren, oder gehe ich zu schnell vor?«
    »Unverschämtheit!« entrüstete sich ein wohlbeleibter, schwitzender Professor lautstark.
    »Es kommt noch dicker, Quinsal«, versicherte Itagne ihm. »Falls Euch die Wahrheit zu schaffen macht, solltet Ihr lieber jetzt sofort gehen.« Er ließ den Blick über die Anwesenden schweifen. »Es heißt, daß die Suche nach Wahrheit die edelste Aufgabe des Menschen ist, daß in den dunklen Wäldern der Unwissenheit jedoch furchterregende Drachen lauern. Die Namen dieser Ungeheuer sind ›Unfähigkeit‹ und ›politische Schönfärberei‹, ›absichtliche Verdrehung von Tatsachen‹ und ›pure verbohrte Dummheit‹. Unsere edlen Freunde von der Zeitgeschichte zogen unerschrocken aus, um in ihrer kürzlich veröffentlichten Abhandlung ›Die CyrgaAffäre‹ gegen diese Drachen zu kämpfen. Zu meinem tiefsten Bedauern muß ich darauf hinweisen, daß die Drachen Sieger blieben.«
    Erneut war Gelächter zu hören, und die Mienen in der vordersten Sitzreihe verfinsterten sich noch mehr.
    »An dieser Universität war es ein offenes Geheimnis, daß die Fakultät für Zeitgeschichte keine akademische, sondern eine politische Abteilung ist«, fuhr Itagne fort. »Seit ihrer Gründung durch den Premierminister schien ihre einzige Daseinsberechtigung darin zu bestehen, über seine absolute Unfähigkeit hinwegzusehen und seine unzähligen Fehler so gut wie möglich zu vertuschen. Gewiß, Premierminister Subat und sein Helfershelfer Innenminister Kolata waren nie an Ehrlichkeit interessiert, aber bitte, meine Herren, dies ist eine Universität. Sollten wir nicht zumindest vortäuschen, die Wahrheit zu lehren?«
    »Unsinn!« brüllte ein dicker Professor in der vordersten Reihe.
    »Sehr richtig«, bestätigte Itagne und hielt ein gelbgebundenes Exemplar von Die Cyrga-Affäre in die Höhe. »Aber wenn Ihr gewußt habt, daß es Unsinn ist, Professor Pessalt, warum habt Ihr es dann veröffentlicht?«
    Das Gelächter im Saal war diesmal noch lauter und übertönte Pessalts gestammelten Versuch einer Antwort.
    »Befassen wir uns mit diesem epochalen Werk«, schlug Itagne vor. »Wir alle wissen, daß Pondia Subat ein Ränkeschmied und Dummkopf sondergleichen ist, aber was mich an Eurer ›Cyrga-Affäre‹ verblüfft, ist Eure hartnäckige Bemühung, den styrischen Renegaten Zalasta geradezu zum Heiligen zu erheben. Wie, in Gottes Namen, könnte irgend jemand – und mag er so beschränkt sein wie der Premierminister – diesen Halunken verehren?«
    »Wie könnt Ihr es wagen, so von dem größten Mann dieses Jahrhunderts zu sprechen!« brüllte ein Professor aus der vordersten Reihe ihn an.
    »Wenn Zalasta der größte Mann ist, den dieses Jahrhundert hervorzubringen vermag, Herr Kollege, befürchte ich, daß wir uns in katastrophalen Schwierigkeiten befinden. Die Krise, welche die Fakultät für Zeitgeschichte ›Die Cyrga-Affäre‹ zu nennen beliebt, hatte sich bereits seit mehreren Jahren angekündigt.«
    »O ja«, brüllte jemand

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