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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wegen nur gedämpft zu hören, lediglich als Hauch einer unbeschreiblichen Qual, und jene, die schrien, waren genaugenommen auch gar keine richtigen Menschen. Sie waren zu einem Trugleben beschworene Tote, die Abbilder längst verstorbener und vergessener Krieger. Außerdem waren sie Feinde – Angehörige einer grausamen, wilden Rasse, die einen schrecklichen Gott verehrte.
    Doch in der eisigen Luft stieg Dampf von ihnen auf, und diese entsetzliche Beobachtung vermochte Ritter Berit nicht abzuschütteln. Zwar sagte er sich immer wieder, daß diese Cyrgai tot waren, leblose Phantome, herbeigerufen durch Cyrgons Magie; aber daß Dampf von ihren ausgeweideten Leibern aufstieg, während die ausgehungerten Trolle sie verschlangen, ließ Berit bis tief in sein Inneres erschauern. »Schlägt's dir auf den Magen?« fragte Sperber mitfühlend. Sein schwarzer Panzer war stellenweise mit Eis überzogen, und sein verwittertes Gesicht wirkte düster. Berit schämte sich plötzlich. »Nein, Sperber«, log er rasch. »Es ist nur …« Er suchte nach den passenden Worten.
    »Ich weiß. Es macht mir auch zu schaffen. Aber die Trolle sind nicht bewußt grausam, Berit. Für sie sind wir lediglich Futter. Es ist ihnen angeboren. Man kann nichts dagegen tun.«
    »Das ist ein Teil des Problems, Sperber. Die Vorstellung, gefressen zu werden, läßt mir das Blut gefrieren.« »Würde es dir helfen, wenn ich sagte: ›Lieber sie als wir?‹«
    »Nicht besonders.« Berit lachte humorlos. »Vielleicht bin ich noch nicht abgebrüht genug. Den anderen scheint es nichts auszumachen.«
    »Es gibt niemanden, dem es nichts ausmacht. In dieser Beziehung geht es uns allen genauso wie dir. Halte durch! Wir sind diesen Armeen aus der Vergangenheit schon früher begegnet. Sobald die Generäle der Cyrgai von den Trollen vernichtet worden sind, müßten die übrigen Krieger verschwinden, und dann hat die Sache ein Ende.« Sperber runzelte die Stirn.
    »Suchen wir Ulath. Mir ist da eben etwas eingefallen. Ich würde ihm gern eine Frage stellen.«
    »Gut«, erklärte Berit sich rasch einverstanden. Die beiden schwarz gepanzerten Pandioner wendeten ihre Pferde und ritten durch das mit Reif bedeckte Gras die Front der geschlossenen Formation ihrer Streitkräfte entlang.
    Nach etwa dreihundert Metern stießen sie auf Ulath, Tynian und Bevier. »Ich muß dich etwas fragen, Ulath.« Sperber zügelte Faran vor den Freunden.
    »Mich? Ach, wirklich, Sperber?« Ulath nahm seinen kegelförmigen Helm ab und polierte die glänzend schwarzen Ogerhörner am Ärmel seines grünen Wappenrocks. »Was gibt es für ein Problem?«
    »Bisher ist jedesmal dasselbe geschehen, wenn wir diesen Kriegern aus der Vergangenheit begegnet sind. Nachdem wir ihre Anführer getötet hatten, lösten sich die lebenden Toten in ihre Bestandteile auf. Wie werden die Trolle darauf reagieren?« »Woher sollte ich das wissen?«
    »Angeblich bist du doch Sachverständiger, wenn es um Trolle geht.«
    »Überleg doch, Sperber! So etwas hat es bisher noch nie gegeben. Was in einer völlig neuen Situation geschehen wird, kann niemand vorhersagen.« »Dann versuch, es zu erraten«, knurrte Sperber gereizt. Die beiden funkelten einander an.
    »Warum gehst du Ulath damit auf die Nerven, Sperber?« fragte Bevier beinahe sanft. »Sag doch den Trollgöttern, was passieren wird, und überlaß es ihnen, mit dem Problem fertig zu werden.«
    Sperber fuhr sich nachdenklich übers Gesicht. Seine Hand verursachte ein schabendes Geräusch, als er über die bartstoppelige Wange strich. »Verzeih, Ulath«, entschuldigte er sich. »Dieser Lärm von dem Bankett da vorn raubt mir jeden klaren Gedanken.«
    »Ich weiß genau, wie du dich fühlst.« Ulath verzog das Gesicht. »Aber ich bin froh, daß du diese Sache zur Sprache gebracht hast. Die Trolle werden sich nicht mit Dörrfleisch zufriedengeben, wenn ein paar hundert Meter entfernt frisches Fleisch zu haben ist!« Er setzte seinen Helm wieder auf. »Aber die Trollgötter werden das Versprechen einhalten, das sie Aphrael gegeben haben. Schon deshalb sollten wir sie von der Sachlage unterrichten. Es ist mir sehr wichtig, daß sie ihre Trolle fest im Griff haben, wenn denen das Abendessen schlecht wird. Ich lege nämlich keinen Wert darauf, als ihre Nachspeise zu enden.« »Ehlana?« rief Sephrenia entsetzt.
    »Pst! Nicht so laut!« mahnte Aphrael und schaute sich um. Sie ritten zwar ein Stück hinter der Nachhut, waren aber nicht allein. Aphrael streckte die Hand aus

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