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Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Eiletz-Kaube
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30 km südlich auf dem Weg nach Pangani beginnen die schöneren Strandabschnitte, zweifellos angeführt von Ushongo Beach(s. S. 222 ).
    Neuer Meerespark im Großraum Tanga?
    2003 gab es den ersten Bericht eines Coelancath, der den Fischern an der Südküste von Tansania ins Netz ging. Bis zu diesem Zeitpunkt war von aufsehenerregenden, fossilen Quastenflossern nur auf den Komoren, in Südafrika und Indonesien berichtet worden. Zwischen 2004 und 2007 sollen weitere 40 Quastenflosser zwischen 40 und 200 m Tiefe vor der Küste Tangas gefangen worden sein, was das bisherige Auftreten in den anderen Gebieten zahlenmäßig bei Weitem überstieg.
    Quastenflosser sind sogar älter als die Dinosaurier, denn man nimmt an, dass sie vor etwa 409 Mio. Jahren entstanden. Lange Zeit glaubten die Wissenschafter, dass der Quastenflosser das Massenaussterben zu Ende der Kreidezeit vor 65 Mio. Jahren nicht überlebt habe. Nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) zählt das Urzeittier zu den meistbedrohten Tierarten, weswegen die tansanische Regierung erwägt, einen Coelancath Marine Park zwischen der Tanga Bay und Pangani einzurichten. Toten Island, Mwambani Bay, Yambe und Karange sollen dann als Marine Park ausgewiesen werden. Von dieser Maßnahme werden nicht nur die „Dinosaurier” der Meere profitieren, sondern die Unterwasserwelt der Region im Ganzen. Dynamitfischen wird (hoffentlich) der Vergangenheit angehören, die zerstörten Riffe können sich erholen (und exzellente Tauchspots darstellen), und die Schildkröten können wieder natürlich brüten. Dass die Besucher der Küstenlinie mit Eintrittspreisen von kolportierten US$30–50 zur Kasse gebeten werden, steht außer Frage, wenngleich die Aussicht, beim Tauchen einen Coelancath zu sehen, denkbar gering ist. Ob die eingenommenen Mittel wirklich für den Schutz des Marine Parks verwendet werden, ist fragwürdig. Denn wie auch andere Beispiele zeigen, z. B. auf Mafia Island, lässt sich die Bevölkerung nicht so leicht überzeugen. Sie ziehen keinerlei Vorteile aus dem Marine Park und müssen täglich ums Überleben und um jeden Fisch kämpfen.
    Alle Ausflüge sind über die lokalen Veranstalter (s. S. 213 ) bzw. über die Unterkünfte zu organisieren.
    Pangani
    Mit seinen einsturzgefährdeten Ruinen, der historischen Bedeutung im Sklaven- und Elfenbeinhandel und seiner heutigen Verschlafenheit unterscheidet sich Pangani kaum von seinen Nachbarstädten. Trotzdem ist der 48 km südlich von Tanga gelegene Ort ein liebenswertes Stück Afrika abseits der ausgetretenen Touristenpfade, das besonders mit seinen Stränden punkten kann – und mit einem empfehlenswerten Kulturtourismusprogramm.
    In Pangani leben heute rund 10 000 Menschen, der Großteil davon islamisch. Panganis Haupteinnahmequellen stellen forst- und landwirtschaftliche Produkte dar. Viele Familien leben auch vom Fischfang und von der Jagd, obwohl infolge der Errichtung des Saadani National Park mittlerweile Fangquoten eingeführt wurden. Nach wie vor verdienen sich viele Menschen ihren Lebensunterhalt mit der Kultivierung von Kokosnüssen, die ausschließlich in den Export gehen, sowie mit der Arbeit auf den weitläufigen Sisal-Plantagen.
    Weniger rühmlich ist die jüngste Vergangenheit des Fischerdorfes, das sich als Hauptumschlagplatz für den Schmuggel an der Küste einen Namen gemacht hat. Angeblich sind auch die Beamten der Zoll- und Steuerbehörde in den illegalen Handel mit Gütern aller Art verwickelt. So werden die im Land relativ teuren Waren Benzin, Kerosin oder Zement nach Pangani geschmuggelt und unter dem Marktwert bis nach Sansibar und Dar es Salaam verkauft.
    Der Tourismus , in den sehr viele Hoffnungen gesetzt wurden, scheint nicht so recht auf Touren zu kommen. Pangani ist geografisch abgelegen, und die Straßen sind in bescheidenem bis beklagenswertem Zustand. Der im Süden von Pangani gelegene Ushongo Beach ist zwar paradiesisch, für die meisten Touristen mit engem Zeitbudget scheint Sansibar mit seiner gut ausgebauten Infrastruktur jedoch verheißungsvoller. Und viele Reisebüros und Tour Operators wissen schlichtweg nicht Bescheid.
Geschichte
    Über die frühe historische Entwicklung des Ortes gibt es nur Mutmaßungen, sie ist aber nicht durch Aufzeichnungen oder Funde belegt. Lange wurde vermutet, dass es sich bei Pangani um das sagenhafte Rhapta handelt, doch neuere Forschungen lassen den Schluss zu, dass Rhapta eine Stadt am Rufiji River im Süden gewesen sein muss (s. Kilwa, S.

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