Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
1950er-Jahren auch Münzen aus dieser Zeit frei, die die wirtschaftliche Blüte dieser Jahrhunderte bekräftigen. Neben Ruinen können auf der spärlich besiedelten Juani Island mit viel Glück auch ungewöhnliche Tiere, z. B. Wildschweine, Affen oder Blaue Duiker, eine kleine Antilopenart, beobachtet werden.
Der Untergang von Kua verursachte gleichzeitig den Aufschwung von Chole auf Chole Island , als der Sklavenhandel auf den Maskarenen (Mauritius, La Réunion) und Madagaskar seinem Höhepunkt zustrebte. Sklavenhändler und -besitzer errichteten Steinhäuser, Brunnen und Moscheen und siedelten sich in Chole an.Später, in den 1890er-Jahren, kamen die deutschen Kolonialisten, fügten ein Gefängnis (von dem noch Zellen sichtbar sind) hinzu und bauten den Sklavenmarkt zu einem Zollhaus um. Trotzdem wurde die Administration bald darauf nach Kilindoni verlegt, weil die schweren Schiffe nicht mehr in die Chole Bay einfahren konnten. Die Ruinen von Chole sind zwar nicht sonderlich ansehnlich, belegen aber eindrucksvoll, dass das Fischerdorf einst strategisch wichtig gewesen sein muss. Die mit üppigem Grün überwachsenen Bauten stehen in pittoreskem Kontrast zu dem einfachen Landleben, das die Fischer und ihre Familien im Dorf führen. Derzeit leben knapp 1400 Personen auf der recht dicht besiedelten Insel, deren Wohlergehen von mehreren NGOs betreut wird. Die Dhow-Werft ist allemal einen Besuch wert. Zugang nur per Boot, die Dorfgemeinschaft erhebt US$5 p. P.
Der Indische Ozean – ein überdimensionales Aquarium
Der ostafrikanischen Küste ist ein mehrere hundert Kilometer langes Riff vorgelagert, in dessen bunten Korallengärten eine faszinierende Unterwasserwelt angesiedelt ist. Kristallklares Wasser, herrlich angenehme Wassertemperaturen und ein einzigartiger Fischreichtum lassen die Herzen von Tauchern höher schlagen.
Viele der Fische haben ihr Zuhause in einem der reichhaltigsten Ökosysteme der Welt, dem Korallenriff. Das Gerüst des Riffs besteht aus wasserunlöslichem Kalziumkarbonat. Bei idealen Voraussetzungen wachsen diese Hartkorallen um maximal 4 cm pro Jahr. Das Riff vor der ostafrikanischen Küste benötigte also etwa zwei Millionen Jahre, um seine heutige Gestalt anzunehmen.
In diesem Aquarium schwimmen über 2000 verschiedene Arten von Fischen, dazu kommen über 1500 Muschel- und Krustentiere, mehr als 100 Arten von Korallen sowie 150 verschiedene Seegräser. Seesterne, Schwämme, Fächerfarne, Anemonen und Mangroven machen den Unterwasserdschungel komplett. Hier sind einige Spezies das ganze Jahr über zu finden, andere nur zu bestimmten Zeiten. Während des Nordost-Monsuns, der zwischen Dezember und März die See auf bis zu 30 °C erwärmt, bestehen die besten Chancen, auf größere Meeresbewohner wie Hai, Marlin, Thunfisch, Blaufisch, Delfin oder Königs- und Goldmakrele zu treffen. Die meisten der stromlinienförmigen Hochseefische haben eine stark ausgebildete Schwanzflosse, durch deren schnelle seitliche Bewegungen sie auch in ungeschützten Gewässern nicht von der Strömung abgedrängt werden.
Im Gegensatz dazu sind bei den kleineren Fischarten die Rücken- und Brustflossen besser ausgebildet, was ihnen im Gewirr der Korallenbänke große Wendigkeit verleiht. Die meisten der kleineren Fische
(reef fish) sind
das ganze Jahr über am Riff zu sehen. Einige werden allerdings von der Strömung des Südost-Monsuns, der zwischen April und Oktober bläst und die Wassertemperatur auf 23 °C sinken lässt, nach Nordosten in Richtung Malediven getragen.
Zu den kleineren Fischen gehören Igelfische und Puffer, die sich bei Bedrohung mit Wasser zu einer Kugel aufpumpen; ihre Stachel sind hochgiftig. Einige Fische treten in riesigen Schwärmen auf, wie viele der bunten Korallenfische, Schnapper, Süßlippenfische, die gelbschwarzen Borstenzähner, die prächtigen Juwelenfische und die bunten Papageienfische. Riffbarsche glänzen in verschiedenen Farben und Größen. Zu den besonders empfehlenswerten Tauchgründen in Tansania zählen neben den Riffen vor Mafia Island auch manche Abschnitte auf Pemba, Sansibar und bei Mikindani im Süden. Selbst vor der Metropole Dar es Salaam lässt es sich herrlich tauchen.
Von der Zweitältesten Siedlung auf Mafia ist heute nicht mehr viel übrig. Die Ruinen von Kisimani Mafia , nahe Kilindoni im Südwesten der Insel, wurden im Laufe der Zeit größtenteils vom Meer verschluckt, doch Archäologen vermuten, dass eine Siedlung dort bereits im 10. oder 11. Jh.
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