Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
und nie fertiggestellte Lodge lange Jahre als Bauruine den Kraterrand verunstaltete.
Der Weg zum Lake Chala ist schwierig zu finden und erfordert unbedingt einen leistungsstarken Geländewagen. Wer es auf eigene Faust versuchen möchte (anstatt den Tagesausflug bei einem Tour Operator zu buchen), sollte ein paar Brocken Swahili sprechen, um nach dem Weg fragen zu können. Das Hinweisschild zum Lake Chala Camp kann möglicherweise verschwunden sein (die Einheimischen verwenden Straßenschilder gerne als Brennholz oder zum Bauen). Man nimmt also die gute Teerstraße von Moshi ostwärts zum Grenzposten Holili bzw. Taveta (36 km von Moshi entfernt). 14 km hinter der Abzweigung vom Highway nach Dar (oder 10 km östlich von der Himo-Kreuzung) links in die Sandpiste abbiegen. Die Abzweigung kann leicht übersehen werden, sie liegt nach dem Kilometerstein „Holili 6 km” und einem kurvigen Abschnitt. Stellenweise ist die Piste in schlechtem Zustand, bei Zweifel müssen Passanten nach dem Weg gefragt werden und tendenziell ist immer der linke Pistenteil zu wählen. Nach ca. 9,5 km folgt eine Kreuzung, wo man sich rechts hält. Solange man hier auf sanft abfallendem Terrain bleibt und die Stromleitungen im Blick hat, ist man noch richtig. Nach etwa 5 km folgt eine scharfe Kurve/Abzweigung nach links (vor dem Chala Hill), und sofern keines der Hinweisschilder zum Lake Chala Camp mehr zu sehen ist, lohnt es sich bei den Bewohnern der Siedlung nachzufragen. Nach rund 50 km ab Moshi (ca. 1 Std.) liegt der Lake Chala in seiner ganzen Pracht vor einem.
Übernachtung und Essen
Lake Chala Camp ,0786-111177, www.lakechalacamp.yolasite.com . Idyllisch unter Akazien gelegener Campingplatz mit sauberen Toiletten, einem Grillplatz und Restaurant.
Camping US$7, Zeltleihe US$14. Die Betreiber planen den Bau von neuen Luxury Tents, die eine komfortablere Unterbringung garantieren sollen.
Aktivitäten
Baden auf eigene Verantwortung ist möglich, die Krokodile, die früher die Netze der Fischer zerstörten, sollen angeblich alle getötet worden sein. Spaziergänge am Kraterrand (mit geschlossenen Schuhen wegen der Schlangen) und Wanderungen eröffnen herrliche Aussichten bei himmlischer Ruhe – keine andere Menschenseele verirrt sich dorthin. Gut für Vogelliebhaber und Tierbeobachtung: Elefanten, Primaten und Antilopen wurden schon gesehen. Das Lake Chala Camp arrangiert Aktivitäten, z. B. geführter Spaziergang (5000 TSH), Guide zum See (1000 TSH). Eintritt für das Gebiet 2000 TSH.
Marangu Village
Die einfachste und lange Zeit beliebteste Route auf den Kilimanjaro, die deshalb auch ein wenig spöttisch als Coca-Cola-Route bezeichnet wird, beginnt am Marangu Gate (1840 m). Aus diesem Grund ist das Dorf Marangu (eigentlich Marangu Mtoni, was „Marangu am Fluss” bedeutet) Ausgangsbasis für die meisten Bergsteiger. Nur 30 km von Moshi entfernt, ist es auf guter Teerstraße erreichbar. Wenn man sich ab Marangu Mtoni geradeaus hält, erreicht man das Marangu Gate. Die Abzweigung in Marangu nach rechts führt zu einigen Unterkünften und schließlich nach Rombo, während die Straße nach links im Dorf zum Kibo Hotel und zu weiteren Unterkünften führt.
Hochlandkaffee
Kaffeesträucher gehören zum Kilimanjaro wie seine berühmte weiße Schneehaube. Und trotzdem ist der hiesige Kaffee in unseren Breiten nicht dem Namen nach bekannt, wohl aber in aller Munde: Kaum eine Kaffeemischung in den deutschsprachigen Ländern kommt ohne ihn aus, denn diese zählen neben Japan und den USA zu den Hauptabnehmern.
Tansanische Erde ist der ideale Boden für Arabica-Kaffee, die Königin unter den Kaffeebohnen. Nur in Ostafrika und Kolumbien gedeihen ebenfalls die speziellen Bohnen der Sorte
Colombia Mild
(auch
Mild Arabica),
die zu den besten und begehrtesten Kaffeebohnen der Welt zählen. Voll im Aroma, mit geringer Säure und einem fruchtig-süßlichen Geschmack, werden sie vielfach zur Qualitätssteigerung von Kaffeemischungen verwendet.
Über 90 % der Kaffeeproduktion liegt in der Hand von Kleinbauern, was besonders am Kilimanjaro offensichtlich ist. Oft stehen Kaffeesträucher im Schatten von Bananenstauden, um sie vor der unbarmherzigen Hitze zu schützen. Aufgrund der fehlenden Technisierung und den althergebrachten Anbaumethoden fällt der Hektarertrag mit max. 200 kg vergleichsweise bescheiden aus. Auch die Entwicklung der Weltmarktpreise für Kaffee verheißen den Kleinbauern keine rosige Zukunft. Obwohl Kaffee neben Erdöl zu den
Weitere Kostenlose Bücher