Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
könnten sich unter Wasser verstärken.
Nicht alle Reisende sind von Nebenwirkungen betroffen, doch viele klagen darüber. Lariam ist wegen seiner teilweise schwerwiegenden Nebenwirkungen (im Beipackzettel stehen nicht umsonst Hinweise auf Depressionen und Sui zidgefahr) höchst umstritten. Hingegen soll Malarone nur Übelkeit, Verdauungsstörungen (Durchfall) und Kopfschmerzen verursachen. Da mit Malarone die Parasiten bereits in der Leber angegriffen werden, ist die Einnahmedauer relativ kurz: täglich eine Tablette ab ein bis zwei Tage vor bis sieben Tage nach dem Aufenthalt im Malariagebiet. Dadurch kann es auch als Last-Minute-Prophylaxe verwendet werden, allerdings nicht länger als vier Wochen, da Langzeitstudien bislang fehlen. Risiken für Schwangere und Kinder können ebenfalls noch nicht eingeschätzt werden. Ein großer Nachteil von Mala rone ist der Preis: Die Packung mit zwölf Tabletten kostet um die 80 E; in Tansania ist sie mit an die 90 000 TSH ähnlich teuer wie in Europa.
Eine Rücksprache mit dem Haus- oder Tropenarzt ist auf jeden Fall erforderlich, vor allem wenn gleichzeitig andere Medikamente eingenommen werden müssen. Dann besteht die Gefahr einer Wechselwirkung und eventuellen Abschwächung des einen oder anderen Medikaments.
Wer einer naturheilkundlichen Prophylaxe zuneigt, sollte rechtzeitig das Gespräch mit einem Homöopathen seines Vertrauens suchen.
Symptome
Durch die medikamentöse Prophylaxe wiegen sich die meisten Tropenreisenden in Sicherheit und kommen gar nicht auf die Idee, dass bestimmte Indizien auf eine Malaria hinweisen könnten. Immer wieder kommt es zu Komplikationen, weil eine Malaria nicht erkannt wird – daher auch bei der medikamentösen Prophylaxe unbedingt auf die nachfolgend beschriebenen Symptome reagieren!
Generell ähneln die Malaria-Symptome denen einer Grippe: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost. Doch auch wenn das Fieber ausbleibt, sollte man die Warnsignale des Körpers ernst nehmen. Jede Veränderung, z. B. Appetitlosigkeit, unerklärbare Müdigkeit, Übelkeit, Durchfall, Gliederschmerzen, Nackensteife, Stechen in der Milz- oder Lebergegend sowie Kopfschmerz, kann ein Indikator für eine aufkeimende Malaria-Erkrankung sein.
Behandlung
In solchen Fällen ist es unabdingbar, mit der Rezeption des Hotels, dem Reiseleiter oder notfalls der nächsten
dispensary
(Apotheke) Kontakt aufzunehmen, um rasch weitere Schritte einleiten zu können. Auch wenn die tansanischen Ärzte in vielen Dingen nicht über das Wissen unserer Ärzte verfügen, sind sie doch bei der Malaria-Behandlung unschlagbar. Gleiches gilt für die in Tansania erhältlichen Arzneimittel: Diese sind hochwirksam und vor allem (im Gegensatz zu Europa) überall und unverzüglich erhältlich.
Beim Malaria-Test wird aus einer Fingerkuppe ein Tropfen Blut entnommen und im Labor untersucht. Zumeist erhält der Betroffene binnen 20 Minuten das Ergebnis. Im Gegensatz zur europäischen Praxis ist die tansanische Behandlung kurz, unkompliziert und vor allem sehr billig (ca. 5000–10 000 TSH für den Test und die Medikamente). Wer spezielle Medikamente zur Behandlung wünscht, weil beispielsweise ein bestimmtes nicht gut vertragen wird, erhält sie in den Apotheken zu Preisen von bis zu 20 000 TSH.
Wichtig ist, dass die Medikamente nicht nach Gutdünken abgesetzt werden, weil man sich schon etwas besser fühlt. Gleichzeitig sollte man Alkoholkonsum unbedingt vermeiden. An diese strikte Regel halten sich sogar die Einheimischen,die es ansonsten mit Regeln nicht immer sonderlich genau nehmen. Zwei bis drei Wochen nach der Erkrankung sollte der Malaria-Test wiederholt werden, um sicherzugehen, dass die Erreger unschädlich gemacht worden sind. Die Inkubationszeit der Malaria-Erreger kann in Ausnahmefällen sogar bis zu einigen Monaten betragen, weswegen man auch noch Monate nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet genau auf etwaige Veränderungen des Körpers horchen muss.
Weitere Informationen über Malaria und Medikamente gibt es bei den Tropeninstituten und Apotheken vor Ort. Aktuelle Infos und vor allem eine sehr gute, verständliche Erklärung mit kleiner Computer-Animation zur Entwicklung der Krankheit im Körper ist bei www.fit-for-travel . de zu finden, Stichwort „Malaria-Zyklus” auf der Malaria-Seite. Hier gibt es auch einen Link zu reisemedizinisch ausgebildeten Ärzten.
Auch ohne Malaria kann ein Moskitostich unangenehm sein, weswegen kühlende und lindernde
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