Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
geboten. Anderweitige Möglichkeiten für einen Aktivurlaub fehlen weitgehend – trotz bester landschaftlicher Voraussetzungen. Weder Klettern, Mountainbiken und Rafting noch Kitesurfen, Segeln oder Paragliding konnten sich bislang etablieren.
Tierbeobachtung
Die Hauptattraktion des Landes stellen natürlich die zahlreichen Nationalparks dar, denn Tansania gilt als eines der tierreichsten Länder Afrikas. Lange Zeit hat man sich ausschließlich auf die großen Tiere („Die Big Five”, s. S. 125 ) konzentriert, doch in jüngster Zeit erlebt die Vogelbeobachtung einen bemerkenswerten Aufschwung.
Auf Safari
Game Drive (Pirschfahrt): Ausfahrt mit einem Safarifahrzeug in einen Nationalpark oder ein Reservat; Dauer: 3–8 Std.
Walking Safari (Fuß-Safari)*: Fußwanderungen in designierten Teilen innerhalb oder außerhalb eines Schutzgebietes; Dauer: 2–4 Std.; Voraussetzung: ein bewaffneter Ranger als Begleitschutz.
Bird Safari (Vogelbeobachtung)*: Spaziergänge durch vogelreichen Busch, oft in der Umgebung von Unterkünften, auch außerhalb von Parks und Reservaten; Dauer: 2–4 Std.
Boat Safari (Boot-Safari)*: Bootsfahrten auf Flüssen oder Seen, wo man auf eine nicht ungefährliche Tuchfühlung mit Krokodilen, Nilpferden und anderen Wassertieren geht; Dauer: individuell.
Balloon Safari (Ballon-Safari)*: Überflüge von tierreichen Gebieten mit dem Heißluftballon, nur in der Serengeti möglich, Dauer: 2–4 Std.
Game Flight (Flug-Safari)*: Überflüge über Nationalparks z. B. mit Ultra-Light-Flugzeugen; momentan in Tansania nicht möglich.
*Nicht in allen Parks und Reservaten erlaubt
Jede Safari ist einzigartig, keine Safari ähnelt der anderen. Obwohl man sich vielleicht über mehrere Tage in ein und demselben Gebiet aufhält, wird jeder Tag anders verlaufen. Bei der morgendlichen Safari läuft einem eine riesige Herde von Elefanten vor das Fahrzeug und eine Löwenfamilie liegt träge am Wegesrand. Bei der Sundowner Safari (Sonnenuntergangs-Pirschfahrt) ist nicht einmal am Wasserloch etwas los. Die unvermeidliche Frage, wo sich denn die Löwen befänden, ist müßig. Nicht einmal die besten Guides wissen, wo und wann die Tiere auftauchen, obwohl es natürlich Gebiete gibt, wo die Chancen höher stehen als anderswo.
Safaris sollten aber ohnehin nicht nur dazu dienen, die Big Five abzuhaken. Sie werden erst dann so richtig unvergesslich, wenn man sich mit Haut und Haaren der fantastischen Schönheit der afrikanischen Natur öffnet: Munter umherspringende Impalas sind genauso wertvoll wie auf der Lauer liegende Leoparden, der typische Geruch von Elefantendung macht den orange-goldenen Sonnenuntergang erst so richtig zum Erlebnis, und Spuren vom African Wild Dog in einem der Sand Rivers im Selous Game Reserve sind genauso aufregend, als würde das ganze Rudel leibhaftig unter dem nächsten Baum dösen.
Wandern und Trekking
Die wunderbaren Landschaften, die den Reiz Tansanias ausmachen, können auf Safaris erlebt werden – oder auch auf Schusters Rappen. Die Berge rufen laut in Tansania, obwohl abseits des Kilimanjaro kaum jemand diese Rufe vernimmt.
Natürlich erliegen viele der Versuchung, den höchsten Berg Afrikas zu besteigen, weshalb der Kilimanjaro neben der Serengeti und dem Ngorongoro Crater die größte Touristenattraktion des Landes ist. Hier steht der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund, sich der Besteigung eines (fast) Sechstausenders rühmen zu können.
Andere Berge mögen zwar dem Ego nicht so schmeicheln, bieten aber mehr Genuss, mehr Herausforderung und weit mehr Interaktion mit der lokalen Bevölkerung. So vereint der zweithöchste Berg Tansanias, der Mount Meru , sportliche Herausforderung mit einer höchst amüsanten Walking Safari durch den Arusha National Park und der berauschendsten Aussicht des Landes, nämlich auf den Kilimanjaro bei Sonnenaufgang.
Auf trittsichere Wanderer in bester körperlicher Verfassung wartet der Gottesberg der Maasai, der Ol Doinyo Lengai , der keine Fehler verzeiht. Im restlichen Tansania finden sich zahllose unentdeckte Juwelen, wie die Usambara- oder Pare-Berge . Im Udzungwa National Park hat man beim anstrengenden Klettern und Kraxeln sogar Publikum, nämlich endemische Primaten, die ausschließlich dort vorkommen. Weiter südwestlich, in den Livingstone Mountains , kann es gar passieren, dass der Guide für die Wanderer erst den Pfad mit der Machete freischlagen muss, weil sich keine anderen Touristen dorthin verirren. Dafür werden sie aber
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