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Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Eiletz-Kaube
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ist man nicht zur Erste-Hilfe-Leistung verpflichtet, und Lynchjustiz stellt eine reale Gefahr dar, gleich ob man nun Schuld hat oder nicht.
    Wer stehen bleibt, um beispielsweise Erste Hilfe zu leisten, muss damit rechnen, nicht nur ausgeraubt, sondern auch noch Zielscheibe von Aggressionen, Gewalt oder falschen Anschuldigungen zu werden. Schließlich können sich etwaige Hinterbliebene nur an vermögenden Personen schadlos halten, als die Europäer immer gelten. Es ist vorgekommen, dass Reisende als Unbeteiligte bei einem Unfall Erste Hilfe leisteten und dann nach Eintreffen der Polizei von allen Anwesenden als Unfalllenker identifiziert wurden. Gefängnis, Reisepassentzug, Geldstrafen, immense Schwierigkeiten: All das steht gegen das Gebot, ein Menschenleben zu retten –so furchtbar das auch klingen mag.
    Ebenso wenig darf man auf Winkzeichen vom Straßenrand oder von anderen Fahrzeugen reagieren. Es könnte sich tatsächlich um eine Panne handeln, aber auch ein fingierter Notfall ist nicht auszuschließen. Bei plötzlichen Reifenpannen in Städten sollte man als Erstes an eine Falle denken und sich – wenn möglich – in die nächste Tankstelle flüchten. „Wohlmeinende” Hinweise von Passanten auf Ölaustritt oder platte Reifen müssen ebenfalls misstrauisch bewertet und gegebenenfalls in sicherer Umgebung, z. B. auf dem Parkplatz eines Hotels oder an einer Tankstelle, überprüft werden.
    Einzige Ausnahme: Wenn die Polizei winkt, sollte man stehen bleiben – aber auch nur, wenn eindeutig zu erkennen ist, dass es sich um echte Beamten handelt. Auch hier sind schon viele europäische Fahrer in Fallen getappt und um ihr Hab und Gut betrogen worden. Tansanische Polizisten sind schlecht oder gar nicht ausgebildet, ihr Verantwortungsbewusstsein ist gering und sie werden von der Regierung nur sporadisch bezahlt. Somit sind sie gezwungen, sich ihr karges Gehalt auf der Straße aufzubessern. Europäische Autofahrer, die mit Sicherheit solventer sind als Einheimische, erscheinen da oft als attraktive Geldquelle.
    Die meisten Polizeibeamten sind zwar sehr freundlich, fragen nach den Papieren, überprüfendie Einhaltung der Vorschriften (s. S. 103 ) und lassen Ausländer weiterfahren. Sie können aber auch unverblümt nach Geld fragen und Schwierigkeiten bereiten. In einem solchen Fall sollte man bestimmt und freundlich auftreten, den genauen Grund für das „Bußgeld” erfragen, ein wenig Small Talk mit den Beamten halten und auf Zeit spielen. Ein paar Worte Swahili und einige Scherze können oft wahre Wunder bewirken. Meist rechnen die Polizisten nicht mit Gegenwehr der Touristen; oft lassen sie daraufhin von ihrem Vorhaben ab. Falls nicht, unbedingt nach einer Quittung verlangen – nicht selten lassen sich so ungerechtfertigte Zahlungen vermeiden.
    Grundsätzlich sind bewachte Unterkünfte oder Campingplätze zu bevorzugen. Wildes Camping ist nicht überall zu empfehlen, am ehesten noch in Gebieten mit wenig Tourismus. Zusätzlich müssen einige Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden, z. B. ausreichend Vorhängeschlösser am Fahrzeug sowie kleine, am Dachträger montierte Fernscheinwerfer, die bei Bedarf manuell eingeschaltet werden können. Wer in der Nähe eines Dorfes kampiert, kann auch den Bürgermeister um einen Wachmann bitten – natürlich gegen Entgelt (ungefähr 3000–5000 TSH pro Nacht).
Polizei und Militär
    Wie bereits erwähnt, werden die meisten Polizisten Touristen gegenüber freundlich auftreten. Auch bei Straßensperren sind in der Regel keine Probleme zu erwarten. Sie dienen den Polizisten hauptsächlich dazu, von LKWs und Bussen einen Obolus zu erpressen. Jeder Fahrer in Tansania lebt mit dem Wissen, dass er täglich Gebühren an die Ordnungshüter zahlen muss.
    Viel unangenehmer sind hingegen Angehörige des Militärs. Jegliche Konfrontation mit ihnen muss strikt gemieden werden, denn im Notfall ziehen die Herren auch die Schusswaffe. Mit Soldaten ist nicht zu spaßen, denn sie gebärden sich im Gegensatz zu den Polizisten als oberste Kontrollinstanz, die prinzipiell immer im Recht ist. Militärkonvois sind mit Respekt zu behandeln; Überholmanöver immer erst durchführen, wenn man weitergewunken wird. Truppen, die auf der Straße Sport treiben, sind schnell zu überholen. Unter keinen Umständen dürfen Fotos von Soldaten geschossen werden.
Verkehrssicherheit
Busunfälle
    Ein von der Reisebranche weitgehend unterschätztes Problem stellt die mangelnde Verkehrssicherheit der

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