Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
Überlandbusse dar. Jeder Reisende muss sich darüber im Klaren sein, dass diese Reiseform viele Gefahren birgt.
Die größte Gefahr in Bussen geht von Unfällen aus, denn die meist von Macho-Gehabe geprägten Busfahrer halten sich nicht an Geschwindigkeitsbeschränkungen. Erschwerend hinzu kommen die schlechten Straßenverhältnisse, auch auf Teerstraßen, sowie unzureichend gewartete Fahrzeuge. Fast täglich wird in den Tageszeitungen von tödlichen Busunfällen berichtet; die Wahrscheinlichkeit, in einen solchen verwickelt zu werden, ist dementsprechend hoch.
Autounfälle
Auf Tansanias Straßen empfiehlt sich eine defensive Fahrweise. Als Richtgeschwindigkeit auf Teerstraßen gelten 100 km/h, um auf gefährliche Situationen, die von anderen Verkehrsteilnehmern verursacht werden, rechtzeitig reagieren zu können.
Im Falle eines Unfalls muss man allerdings mit dem Schlimmsten rechnen. Hilfe wird selten zu erwarten sein, schon gar keine Erste Hilfe. Passanten werden vielleicht versuchen, das Auto auszurauben. Bei Personenschäden sollte man unbedingt die Notfallevakuierung, z. B. Flying Doctors (siehe „Gesundheit”, S. 64 ), informieren; sie sind die einzige medizinische Instanz, die womöglich helfen kann.
Tiere
Viel seltener als mit Menschen wird es zu Problemen mit Tieren kommen, denn diese sind berechenbarer. Sofern sich ein Tier nicht bedroht fühlt, wird es fast immer entweder das Weitesuchen oder aber sich abwartend verhalten. Zu Wildtieren sollte man grundsätzlich genügend Abstand einhalten, auch wenn sie vermeintlich harmlos aussehen.
Die einzigen wirklichen Gefahren für Reisende in ihren Fahrzeugen stellen Elefanten, Nilpferde und Büffel dar. Elefantenherden mit Jungen beispielsweise sollte man keinesfalls zu nahe kommen, denn die Jungtiere werden notfalls mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigt. Dasselbe gilt für pubertierende Elefantenbullen, die man gut daran erkennt, dass sie allein in weiter Savanne leben. Sollten Elefanten attackieren (was wirklich nur passiert, wenn sie sich bedroht fühlen), dann unbedingt den Rückzug antreten: Rückwärtsgang einlegen und langsam zurückschieben, so lautet die erste Regel. Wenn der Elefant noch immer laut trompetet und mit den Ohren winkt, dann unbedingt einen Zahn zulegen und bei nächster Gelegenheit wenden und aus dem Gefahrenbereich verschwinden.
Ist eine Flucht nicht mehr möglich, sollte man versuchen, den Elefanten mit möglichst viel Lärm zu beeindrucken: Den Leerlauf einlegen, das Gaspedal durchtreten und zusätzlich mit der flachen Hand von außen gegen die Fahrzeugtür schlagen. Büffel in großen Herden und Nilpferden an Land (meist ohnehin nur in der Dämmerung sichtbar) sollte ebenso begegnet werden.
Auch Affen sind mit Vorsicht zu genießen: Sie dringen im sprichwörtlichen Affentempo ins Fahrzeug ein (wenn etwa das Schiebedach zum Fotografieren vollständig geöffnet ist) und klauen alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Im Ernstfall den Kopf mit den Armen schützen und keinerlei Gegenwehr leisten – ausgewachsene Paviane haben ein äußerst kräftiges Gebiss!
Andere Gefahren und Ärgernisse
Strafrechtliche Bestimmungen in Tansania
Die tansanischen Strafgesetze sehen für homosexuelle Handlungen hohe Gefängnisstrafen vor; bei Beteiligung Minderjähriger droht sogar lebenslange Haft. Da das Gesetz auf Sansibar im August 2004 noch verschärft wurde, sollten sich schwule und lesbische Reisende dieser Rahmenbedingungen bewusst sein.
Drogen
Obwohl viele Junkies und Drogenabhängige auf den Straßen zu sehen sind, heißt es für Reisende: Finger weg von Drogen! Oft werden diese in Stone Town oder Arusha auf der Straße angeboten, doch wer erwischt wird (z. B. weil es sich um fingierte Verkäufe handelt), beendet seinen Urlaub im tansanischen Knast, gegen den unsere heimischen Gefängnisse wie Luxushotels wirken. Drogendelikte werden streng geahndet; ob die Botschaft helfen kann (und will), ist fraglich.
Geldwechsel auf der Straße
Wer auf der Straße Geld wechselt, riskiert viel: Nicht nur kann es sich dabei um Betrügereien oder um Falschgeldangebote handeln, sondern wenn die Polizei – die oft ihre Hand im Spiel hat – auftaucht, muss auch noch mit saftigen Bußgeldern (ohne Quittung) und/oder Gefängnisstrafe gerechnet werden.
Sport und Aktivitäten
Der Großteil aller Besucher kommt vor allem, um auf Safari die atemberaubende Tierwelt zu erleben. Daneben wird für Touristen hauptsächlich Wandern oder Tauchen
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