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Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Eiletz-Kaube
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Wildtiere, geheimnisvolle Berge und blütenweiße Sandstrände. Aber wer denkt dabei schon an einfache, strohgedeckte Hütten, singende, in farbenfrohe Kangas (S. 134 ) gekleidete Frauen oder Kühe weidende Maasai? Der Großteil der touristischen Aktivitäten vollzieht sich ohne Beteiligung der lokalen Bevölkerung, vom obligatorischen Fahrer oder Guide einmal abgesehen.
    Das Cultural Tourism Programme, zu Deutsch Kulturtourismusprogramm, das einst von der niederländischen Entwicklungsorganisation SNV ins Leben gerufen wurde, soll dieses Manko beheben. Es zielt darauf, einen Teil der einheimischen Bevölkerung am lukrativen Tourismusgeschäft zu beteiligen, das fest unter wenigen Hotelketten, Mitgliedern der tansanischen Oberschicht und einflussreichen Expats aufgeteilt ist. Man strebt einen sozial verträglicheren Tourismus an und erhofft sich zusätzliches Einkommen für die einzelnen Gemeinschaften. SNV eröffnete eine Koordinationsstelle in Arusha, die die Organisation, Vermarktung und Koordination der Einzelprogramme übernahm.
    Trotz aller Bemühungen bleibt die Bekanntheit dieser Programme jedoch gering. Tour Operator, egal ob tansanische oder ausländische, bieten sie nicht an, und das Gros der Touristen ist auch gar nicht an ihnen interessiert, weil ihr enger Zeitplan kaum eine Lücke für einen Village Walk in einem Maasai-Dorf lässt.
    Wer diese Gelegenheit auslässt, versäumt aber ein Kernelement eines Urlaubs in Tansania, denn bei einem Dorfbesuch lernt man den tansanischen Alltag kennen. Die Programme sind vielfältig; sie reichen von Wanderungen und Kamelsafaris über die Vermittlung von Heilkräuterkunde bis hin zur Demonstration traditionellerlandwirtschaftlicher Methoden. Gäste erleben den Dorfalltag, bekommen ein Gefühl für afrikanische Weltanschauungen und erfahren Wissenswertes aus der Natur. Bei Bedarf werden sogar Übernachtungen bei Familien oder in den lokalen Gästehäusern organisiert. Die Kulturtourismusprogramme konzentrieren sich im Norden , besonders in der Gegend um Arusha, Moshi sowie in den Pare- und Usambara-Bergen, aber auch an der Küste in Pangani , und an der Südküste. In den einzelnen Regionalkapiteln werden die empfehlenswerten Programme genauer beschrieben.
    Natürlich gibt es kein Gütesiegel für das Etikett Kulturtourismus, und weil dieser bei uns in Europa gerade so angesagt ist, handelt es sich bei derartigen Angeboten oft um eine Mogelpackung. Guides von offiziellen, vom Tanzania Tourist Board geförderten Initiativen sollten Ausweise vorweisen können. Wenn ein Tour Operator oder private Initiativen Kulturtourismus verkaufen, ist genau zu erfragen, ob und wie die lokale Bevölkerung integriert ist, wie sich die Verteilung der Einkommen gestaltet und was genau vermittelt werden soll. Ob und wie viel wirklich dem Gemeinwohl zurückgegeben wird, lässt sich schwer überprüfen, manchmal handelt es sich bei Cultural Tourism auch einfach um ein einträgliches Geschäft findiger Tansanier. Nicht überall, wo Cultural Tourism draufsteht, werden wirklich die Werte des sozial verträglichen und partizipativen Tourismus gelebt.
Wellness
    Im letzten Jahr hat der Wellness-Trend auch Tansania erfasst, obwohl er eigentlich überhaupt nicht hierher passt, zumal geschulte Kräfte fehlen. Doch die Nachfrage entscheidet über das Angebot, und so sind viele Unterkünfte hauptsächlich der gehobenen Art dazu übergegangen, Spas für ihre Gäste einzurichten. Diese Unterkünfte tragen auch dem Trend zum Yoga Rechnung und bieten jährlich einige sogenannte Yoga Retreats an. Befremdlich daran ist, dass die Masseurinnen, Therapeuten und ähnlich geschultes Personal oft aus Asien oder Europa importiert sind. Lediglich für Maniküre, Pediküre oder Henna-Bemalungen werden einheimische Frauen eingesetzt. Echte Thai-Massagen einer waschechten Thailänderin, und das alles am Strand von Sansibar – da möge sich jeder selbst sein Urteil bilden.

Telefon
    Sowohl die staatlichen Festnetz- als auch die privaten Mobilfunkanbieter arbeiten seit Jahren konsequent an der Verkabelung und Vernetzung Tansanias. Bis auf wenige Ausnahmen, z. B. in Nationalparks oder ganz abgelegenen Gegenden, sind die meisten Gebiete telefonisch erreichbar, wenn schon nicht per Festnetz, dann wenigstens mit einem Mobilfunkanbieter.
    Trotzdem gibt es noch immer Orte, die gänzlich unerreichbar sind, besonders in Gebieten, wo es sich durch die spärliche Besiedelung für die Mobilfunkanbieter nicht rentiert,

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