Tanz der Aranaea (German Edition)
ein Söldner, ausgebildet im Wüstenkampf in der Zeit des letzten Weltkrieges, verschaukelt durch die Briten mit einem Einsatz in Dresden, der kurz vor Kriegsende äußerst fragwürdig war, und jetzt verschaukelt durch meinen Chef Wegener der auf der Gehaltsliste des CIA stand, mit diesem Einsatz in Kongo Katanga, obwohl ich mich nur für eine relative kurze Reise nach Mali bereit erklärte. Die Schwestern Sabea Loulou und Solange Zouzou Bergerac waren auch nichts anderes als Söldner im Dienst des französischen Geheimdienst SDEC.
»Miss Magouba habe ich versorgt, Francesco. Sie wird bald wieder ganz genesen sein. Tim, wir müssen uns nun um den Einsatzplan kümmern. Fang du an und lass hören, wie wir vorgehen wollen.«
»Mache ich Greg. Ich bin der im Rang höhere Offizier unserer Gruppe. Nur legitim, wenn ich das Kommando übernehme, es sei denn, dass Johnny Francesco Walker etwas dagegen hat. Es ist seine Operation, spricht etwas dagegen wenn ich das Kommando übernehme, Francesco?«
Ich hatte nichts dagegen. Tim Johnson hatte sie zwar nicht alle aber er war der beste Führer den ich kannte, zumindest im Einsatz von kleinen Kampfgruppen, da war er unschlagbar. Er besaß die Fähigkeit aus fünf Personen die wir nun waren, uns im Kampf als eine einzige Person im Denken und Handeln erscheinen zu lassen. Er konnte es schon vor zwanzig Jahren in der Cyrenaika. Ich nahm an, dass er seine Fähigkeiten im Laufe der Zeit noch verfeinert hatte.
»Also gut, ich übernehme das Kommando«, sagte Tim Johnson, »Luke, ein Stück Papier, aber ein sauberes und ordentliches Papier. Der Einsatz wird folgendermaßen sein. Wir fahren von diesem italienischen Puff zurück auf die Straße El Oued-Tunesien. Nach wenigen Kilometer kommt eine Abzweigung mit einer Piste nach dem Sandkaff Lizerg, wir durchfahren das Sandkaff und etwa fünf Kilometer danach versperren zwei mächtige Dünen scheinbar den weiteren Weg. Es gibt aber einen Weg zwischen den Dünen und dieser Weg hat einen festen Untergrund«
»Ein Gassi, Tim«, unterbrach ich ihn.
»Ein Gassi was?« Tim sah mich leicht angeblödet an.
»Ein Gassi, Tim! Wege zwischen Dünen, die einen festen Untergrund haben, nennt man Gassi.«
»Gut Francesco, sollst dein Gassi haben. Dieses Gassi oder wie auch immer, ist etwa fünfhundert Meter lang. So lange wie die beiden Dünenfelder. Dann führt der alte Karawanenweg etwa zweihundert Meter über sehr weichen, staubfeinen Sand.«
»Ein Fesch Fesch, Tim. Diesen staubfeinen Sand nennt man
Fesch Fesch. Kritisch zu befahren aber machbar.«
»Danke Francesco. Wenn wir den Fesch Fesch durchquert haben, macht der Weg einen Knick in südwestliche Richtung, und es geht wieder zwischen zwei Dünenfelder die parallel zum Weg verlaufen. Der Untergrund des Weges ist ebenfalls weich aber nicht so weich wie bei einem Fesch Fesch.«
»Das nennt man dann Fedsch, Tim«, unterbrach ich ihn nun wiederholt.
»Wunderbar Francesco, wenn wir dich nicht hätten. Also da wo Francescos Fedsch aufhört, schieben sich linker und rechter Hand je ein Dünenfeld und bilden eine Barriere mit einem kleinen Durchlass zu dem alten Karawanenweg. Wo dieser aber hinführt weiß ich nicht, ist auch nicht von Belang. Ich gehe davon aus, dass wir die Russen kurz, und für uns schmerzlos, ausschalten. Eine Flucht unsererseits ist nicht vorgesehen und wird auch nicht von mir akzeptiert. Hinter dieser Barriere mit diesem kleinen Weg, befindet sich ein altes etwas verwittertes Fort der Franzosen. Es bildet ein Viereck mit Mauern aus Natursteine und kleine Wachtürme an den Ecken. Diese Türme können nicht mehr benutzt werden. In Richtung zum Karawanenweg befindet sich ein Zugang zu diesem Fort der nicht verschlossen werden kann, da sich wahrscheinlich die Beduinen mit dem Holz des Tores ihren Tee heiß gemacht haben. Im Fort selbst befindet sich ein gemauertes Haus mit Flachdach. Alle Fenster sind vergittert, es fehlt aber an der Verglasung, gibt keine mehr. Das Haus hat nur einen Eingang, auf der Rückseite, und hier fehlt ebenfalls die Tür. Man muss an der rechten oder linken Wand zwischen der Fortmauer und dem Haus gehen, um an
den hinteren Eingang zu gelangen. Diese Wände sind fensterlos. An der Vorderseite mit Blick zum Eingang des Forts befinden sich zwei Fenster, auf der Rückseite befinden sich ebenfalls zwei Fenster, und besagter Eingang. Wir fahren um Mitternacht los, postieren uns nach dem Fedsch links und rechts zum Rande des Dünenfeldes. Francesco
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