Tanz der Aranaea (German Edition)
zehn Minuten eine Pause einlegen, Said Francesco!«
In einer Entfernung von etwa zweitausend Meter, war ein kleines einmotoriges Flugzeug zu erkennen. Zouzou nahm mittlerweile neben mir im Jeep Platz und wir beide fuhren zu dem scheinbar verunglückten Flugzeug. Zöpfchen war bei Sabi geblieben und mit laufendem Motor nahmen sie Position um schnellsten uns zu Hilfe zu kommen. Rein optisch war kein Übergang von der Sandtenne zum Staubmeer zu erkennen, der Untergrund fühlte sich nur weicher an. Mit Schrittgeschwindigkeit näherten wir uns langsam dem Flugzeug, eine einmotorige Sportmaschine deren Fahrwerk bei der von uns anzunehmende Notlandung, gebrochen war. Die Bugspitze grub sich in den weichen Sandboden. Die rechte Tragfläche zeigte eigenartig verrenkt nach oben, während die linke Tragfläche zur Hälfte abgerissen war. Die Trümmer davon lagen weit um das Flugzeugwrack verstreut.
»Was ist das für ein Flugzeug, Zouzou, kennst du den Typ?«
»Nein, Tonton, eine kleine zweisitzige Sportmaschine, mehr weiß ich auch nicht. Vielleicht eine Maschine aus osteuropäischer Produktion.«
»Zouzou, lassen wir den Jeep hier stehen und gehen die restlichen hundert Meter zu Fuß. Du nimmst das Gewehr und das Funkgerät, und ich trage den Koffer mit dem Verbandzeug und den Wasserkanister.«
»Machen wir, Tonton. Sabi Loulou sagte, das dies die Koordinaten 8° 25’ Ost und 32° 45’ Nord, sind. So wie ich sie nach deinen Angaben nach Fort Lamy, zu Cheryl, gesandt habe. Vielleicht hat uns Cheryl dieses Flugzeug geschickt.«
»Oder der KGB Maulwurf, der sich bei Cheryl, eingenistet hat. Vielleicht das Empfangskomitee der Russen?«
»Tonton, sehen wir nach, dann wissen wir es.«
Der Pilot und sein Mitflieger waren tot. Ich zerrte die beiden aus der verunglückten Maschine, und legte sie auf den weichen Sandboden. Zouzou untersuchte ihre Jacken, und fand ihre Ausweise die auf die Namen Gemal Bourgarbi und Ahmed Ali, hinwiesen. Die Pässe waren in Tunesien ausgestellt worden und wiesen sie als Tunesier aus. Denkbar schlecht ausgerüstet, stellten wir fest. So flog man nicht über große Wüstengebiete. Die Stauräume waren gänzlich leer, wie wir feststellten, kaum Trinkwasser an Bord und nur wenig an Verpflegung. Die moderne, noch funktionierende Funkanlage stand in starken Kontrast zum Allgemeinzustand des Flugzeugs. Dieser schlechte technische und äußerliche Zustand, war trotz des demolierten Sportflugzeugs noch gut zu erkennen. Uns drängte sich der Verdacht auf, dass gezielt die von uns nach Fort Lamy gesandten Koordinaten, angeflogen wurden. Nur vom Staubmeer und den aufgetretenen Wetterbedingungen, wurden sie völlig überrascht. Die Kraftstofftanks waren fast leer, dafür waren sie im Gegenzug ausreichend bewaffnet um einer kleinen Gruppe ordentlich einzuheizen. Wir vermuteten, dass ihr Auftrag wohl lautete: Hinfliegen, den Unimog mit Gewalt übernehmen, und per Achse nach Tunesien zurück fahren, denn die Tanks waren fast leer und ein Rückflug wäre so nicht möglich gewesen.
Ich sah mir den Motor etwas näher an, und konnte erkennen, dass eine Pleuelstange den Motorblock durchschlagen hat. Die Auftraggeber hatten den armen Kerlen ein Himmelfahrtskommando übertragen, ohne Rückfahrkarte, zumindest keine für einen Flug. Sie waren zum Erfolg verdammt und wären sicherlich mit aller Entschlossenheit gegen uns vorgegangen. Der fürchterliche Sandsturm und der Motorschaden vereitelten ihren Plan.
»Tonton, es ist ein Funkgerät aus Tschechoslowakien. Funk doch bitte zu Sabi Loulou, und frag nach der Liste der Frequenzen, die sie bei Michelle La Toustelle heimlich fotografiert hat.«
»Ihr ward ziemlich aktiv bei Michelle. Hattet ihr einen Verdacht? Sie ist doch eine Freundin von euch, oder nicht?«
»Natürlich, Cher Tonton. Michelle ist unsere Freundin, immer noch, auch wenn sie uns an die Leder möchte. Eines Tages gehen wir ihr an die Leder.«
»Ans Leder, Zouzou, ans Leder.«
»Auch das, Tonton. Deine Zouzou, und deine Sabea Sabi Loulou, haben die Misstrauen in die Blut drin. Die Bergerac misstrauen jeden, das ist gesund und hilft uns zu überleben. Deshalb hat Sabi die Frequenzen von Michelle geknipst. Michelle ist die gute Freundin von uns und wir kennen sie schon sehr lange. Wir wissen, dass Michelle ein Bordell betreibt und ihre Grisette, die Mädchen, die leicht sind, spionieren die Leute von der Regierung und der Armee von La Tunisie. Ich hoffe, dass du nicht die liebe Zouzou
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