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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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über die übel riechende Salbe die ich bei dem alten Araber gekauft hatte. Zouzou fluchte auf den Sandsturm der die Antenne des Sonnenkompass auf der Motorhaube zerlegt hatte; kleingerissen , wie sie sagte.
    Ich goss aus einem der Kraftstoffreservebehälter den Tank des Jeeps voll. Die Flasche Wodka, die Zouzou und ich vergangene Nacht leer getrunken hatten, warf ich in ein Loch, dass ich zuvor grub. Alles was an Zivilisationrückstände übrig blieb, vergrub ich auf reichlich unzivilisierte Weise in den jungfräulichen Boden der Sahara. Vielleicht findet sie ein Archäologe in tausend Jahren, überlegte ich.
    »Mein Gott, Cello, was hat dir denn der alte Mufti für eine Salbe angedreht? Die stinkt ja wie Harry! So etwas soll ich auf den schönen Leib des Tschöpfchens, schmieren?«
    »Die Salbe tut mir aber gut Cher Sabi Loulou. Said Francesco kann doch nichts dafür, wenn sie nicht so gut riecht.«
    »Tschöpfchen, wie lange kennst du den Cnollo?«
    »Eine Woche, Louloucher.«
    »Siehst du, Tschöpferl, ich kenne ihn seit Lichtjahren. Der Cello ist ein Räuber, der hat diese arabische Eulenscheiße mit Absicht gekauft, damit keine anderen Männer an deine Wäsche greifen nur er. Cello, die Sandflohplage soll über dein Haupt kommen.«
    »Tonton, die Salbe tut aber wirklich riechen, wie die Harry!«
    »Louloucher, Zouzoucher, darf ich nachher mit Said Francesco im Jeep hinter euch her fahren?«
    »Musst nicht extra fragen, Tschöpferl, Liebling. Bei uns kann jede mit dem Cello machen was sie will. Gib mir einen Kuss, Tschöpfchen.«
    »Pleasant, die Salbe tut uns nicht die Ruhe stören. Bei uns kann auch jeder den Duft haben wie er will. Tonton, hat deine liebe Zouzou, recht?«
    »Was soll das heißen, Zouzou?«
     
    30 Kilometer nach 90° Grad mussten wir noch zurücklegen, bis wir wieder die Richtung nach Ghadames, der Stadt im Südzipfel Tunesiens, zur Grenze Algerien gelegen, einschlagen konnten. Wir befuhren einen Weg von etwa fünfzig Kilometer Sandwüste und Dünenfelder bis wir auf eine Piste stießen, die als eine Querverbindung von Ouargla nach Ghardames galt, dem südlichsten Grenzort zwischen Algerien und Tunesien. Es war der erste offiziell benutzte Weg, wenn auch nur schwach frequentiert. Den schlimmsten Teil des Großen Östlichen Erg, hatten bereits durchfahren haben. Die Fahrt war etwas angenehmer als am Tag zuvor. Mit 20 km/h ließ sich diese Route befahren und das Staubmeer lag ruhig und friedlich wirkend zur linken Hand. Die Sanddünen zur Rechten waren nicht mehr so hoch und ließen sich Zeitweise sogar überqueren. Mit Vollgas nahmen wir in direkten Anlauf die kleineren Hügel und fuhren im Zickzack von der Kuppe aus wieder in die Dünentäler. Für den Unimog ein Kinderspiel. Mit dem Jeep war es nicht so ganz einfach, zumal ich auch möglichst eine holprige Fahrweise vermeiden musste, Zöpfchens wegen. Meine Hände waren feucht von den Anstrengungen und der Schweiß rannte mir über den Rücken. Ich fühlte mich in dem Jeep wie ein Affe auf einem Schleifstein. Die Fahrt von Sabi Loulou und Zouzou, die in Abwechselung den Unimog steuerten, wurde zunehmend leichtsinniger so dass manchmal
    ich den Eindruck bekam als seien beide besoffen. Nach einiger Zeit änderte sich die Landschaft und vor uns lag eine Topfebene Strecke. Keine Dünen sondern nur noch eine feste unendlich erscheinende Sandtenne mit spärlichem niederem Bewuchs. Wir erhöhten die Geschwindigkeit auf 80 km/h und auf dieser riesigen Sandfläche begannen die Räder ein singendes Geräusch von sich zu geben. Dem Motor meines Jeeps schien es nun auch so richtig zu gefallen und schnurrte scheinbar zufrieden im Gleichklang vor sich hin. Dennoch mussten wir auf eventuelle Weichsandinseln, Staublöcher und Querrinnen aufpassen.
     
    »Said Francesco, siehst du auch den kleinen Punkt dort links am Horizont? Dort wo das Staubmeer sich befindet?«
    »Nein Zöpfchen, ich sehe nichts. Was ist es denn?«
    »Ich weiß es nicht, Said Francesco, ein Fahrzeug vielleicht, man kann es nicht erkennen.«
    »Funk mal Sabi, an. Mit dem Fernglas lässt es sich bestimmt feststellen. Vielleicht ist es nur ein Felsbrocken, dennoch, lass uns nachsehen. Was sagte denn Sabi, Zöpfchen?«
    »Sabi Loulou sagte, dass sie soeben die Richtung in 20° Grad Südost ändern wollten, die Sandtenne ist in wenigen Kilometern zu Ende und in einer halben Stunde, bei gleicher Geschwindigkeit erreichen sie die Querpiste von Thourgout nach Tunesien. Sie sagte, dass wir in

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