Tanz der Aranaea (German Edition)
Körper. SDECE und die OAS vertrauten uns nicht mehr oder besser gesagt, sie hatten uns nie über den Weg getraut. Sie mussten erfahren haben, dass ich alleine, ohne die Bergerac’, nach Bejaia gefahren war. Von Zouzou, und Sabi, fehlte ihnen wohl ebenfalls jede Spur. Lefebre hatte das Kommando übernommen, und ich, der lästige Mitwisser, stand auf der Abschussliste. Sie hatten zudem hier in der Kabylei genügend Leute, die mich möglicherweise schon mit Hamillah, und Dhabou, gesehen hatten. Ich war zudem, mit dem Riechkolben-Revoluzzer Hossni, stundenlang in Bejaia herum gefahren, und es gab genug Gelegenheiten, gesehen zu werden. Möglicherweise vermuteten sie, dass ich die Waffenlager der OAS, den Kabylen überlasse, und mein eigenes kleines Geschäft aufzog.
Die OAS wollte die Waffen aus ihren Depots in der Kabylei, nach Spanien, zu der neu strukturierten OAS Basis, transportiert wissen, mit Hilfe der „Angel of Paradise“, und die SDECE, wollte der OAS diese Waffen abspenstig machen. Die sozialistische Befreiungsfront der Kabylen standen für beide nicht auf der Rechnung. Ein weiterer Fehler von mir. Sie hatten den Oberkiller Lefebre nach Bejaia geschickt, um die Aktion selbst zu leiten. Vancelli war mehr als überflüssig, und eine akute Gefahr geworden. Vancelli musste beseitig werden. Die Fahrt mit dem Unimog nach Katanga, schafften die bestens ausgebildeten Schwestern Bergerac, auch ohne mich. Ich war nur das Aushängeschild für die OAS und das SDECE, um Zouzou, und Sabi Loulou, ein Alibi für eine gefahrlose Landung in Algerien zu geben. Für die beiden jeweils echten falschen Pässe, für Sabi und Zouzou, als Chiara und Bijou Vancelli, war mein Namen für sie eine Berufung. Als Profession die eine als eine Mikro-Biologin, die andere als Tropenärztin, so waren beide in Afrika immer herzlich willkommen.
Ich machte mir zu viele Gedanken. Vor mir stand der noch ahnungslose Lefebre, der Heute oder Morgen der Mörder von Vancelli sein würde. Lefebre, obwohl ein Topmann in seiner Branche, spürte nicht meine Anwesenheit. Er war ein brutaler Schläger und Killer, und ohne Gehirn, gewiss keine Spinne, keine Aranaea. Diese Gedanken durchfuhren mein Gehirn in tausendstel Sekunden, und vorsichtig mit nicht zu hörendem Atmen, nahm ich meine Drahtschlinge aus der Hosentasche. Zu einem gezielten Wurf konnte ich noch nicht ansetzen. Lefebre hielt mit beiden Händen sein Fernglas und im Mundwinkel klebte nach Franzosenart, sein Glimmstengel. Wie konnte Lefebre nur diese Fehler begehen und im „Feindesland“ auf Beobachtungsposten dieses Kraut rauchen welches Kilometerweit gegen den Wind stank?
Ich näherte mich ihm noch einige Zentimeter und als Lefebre die Hände mit dem Fernglas sinken ließ, flog auch schon die Drahtschlinge seitlich um seinen Hals. Ein leises Zischen, Lefebre musste es noch gehört haben, denn ein kaum merkbares Erschrecken war seiner Körperhaltung anzusehen, und schon war es für ihn vorbei. Ein kleiner Ruck seitlich nach oben und die geschlossene Schlinge brachte seine schwarze Seele mit Sicherheit nicht ins Elysium. Den Weg dorthin hatte ich mir nun auch ordentlich zugemauert. Lefebre sankt langsam zu Boden und ich erschrak, als ich ein leises Rascheln hinter mir hörte. Ich drehte mich dabei schnell um. Wodaabe, stand noch keinen Meter von mir entfernt, und schaute mich mit vor Schreck geweiteten Augen an, und auf das Bild, das sich ihr bot. Aus der Innentasche seiner Jacke entnahm ich seinen Reisepass, und eine automatische Pistole. Während Wodaabe wie eine Salzsäule erstarrte, mich dabei unentwegt ansah, zerrte ich den leblosen Körper von Lefebre in das nächstliegende Gebüsch. Obwohl er ein Schwein war, und zahllose Menschen getötet hat, wurde mir Speiübel bei meinem Tun. Ich war jetzt der Nächste, auf der ungeschriebenen Liste in der Welt der Aranaea. Sie werden mich jagen, hetzen und finden.
Ein kleiner schmieriger Zettel fiel aus seinem Reisepass, und ich konnte deutlich den Vermerk lesen, den Lefebre darauf geschrieben hat. „Vancelli mit Dhabou gesehen (Museum)“ . Neben seinem geschriebenen „Vancelli und Dhabou“, war jeweils ein Totenkreuz gemalt. Für diese Kreuze musste sich Lefebre besonders viel Zeit und Mühe gegeben haben. Ich konnte mir trotzdem nicht erklären, wie Lefebre, oder einer seiner Leute, uns im Museum ausfindig machen konnten. Es waren keine Besucher im Museum zu sehen. Nur Dhabou, und ich waren anwesend, und der Museumswärter. Als ich
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