Tanz der Liebenden
Fuß zum Haus hinauf. Jack rannte voraus, den übermütig bellenden Mike auf den Fersen. Auf dem Rasen blieb Brody stehen, drehte sich zu Kate und küsste sie.
Nein, es ist nicht nur einfach okay, dachte Kate.
Es ist perfekt.
EPILOG
„Dad, wie lange noch?“
„Nur noch ein paar Minuten. Komm her, lass mich dieses Ding gerade ziehen.“ Brody hob Jack auf einen Stuhl und richtete die schwarze Krawatte, zupfte die rote Rose an seinem Revers zurecht. „Meine Hände sind ganz feucht.“ Brody lachte leise.
„Hast du auch kalte Füße? Grandpa sagt, dass manche Männer an ihrem Hochzeitstag kalte Füße bekommen.“
„Nein, keine kalten Füße. Ich liebe Kate, ich will sie heiraten.“
„Ich auch. Du bist der Bräutigam, und ich darf Trauzeuge sein.“
„So.“ Brody trat zurück und musterte seinen Sohn. Ein Sechsjähriger im schwarzen Anzug. „Du siehst richtig schick aus, Jack.“
„Wir beide, hat Grandma gesagt. Und sie hat geweint. Max sagt, dass alle Mädchen auf Hochzeiten weinen. Warum eigentlich?“
„Keine Ahnung. Wir werden nachher ein Mädchen fragen.“ Er drehte Jack herum, damit dieser sich im Spiegel ansehen konnte. „Heute ist ein großer Tag. Wir drei werden eine Familie.“
„Ich kriege eine Mom und noch mehr Großeltern und ganz viele Onkel und Tanten und Cousins und Cousinen. Und wenn du die Braut geküsst hast, dann gibt’s eine ganz große Party mit ganz viel Kuchen. Hat Nana gesagt.“ Kates Mutter hatte ihm erlaubt, sie Nana zu nennen. Das gefiel ihm.
„So ist es.“
„Und dann fährst du mit Kate in die Flitterwochen, damit ihr euch küssen könnt.“
„Das ist der Plan. Wir rufen dich jeden Tag an. Und schicken Postkarten“, fügte er noch an. Trotzdem war ihm mulmig bei dem Gedanken, ohne seinen Sohn wegzufahren.
„Ja, und wenn ihr zurückkommt, wohnen wir alle zusammen. Rod hat gesagt, dass ihr in den Flitterwochen ein Baby machen werdet. Stimmt das?“
Brody räusperte sich. „Darüber müssen Kate und ich noch reden.“
„Ich darf sie doch Mom nennen, oder?“
„Ja, sie hat dich nämlich ganz doll lieb, Jack.“
„Das weiß ich.“ Jack rollte mit den Augen. „Deswegen heiratet sie uns ja auch.“
Brandon öffnete die Tür und sah Bräutigam und Trauzeuge einander angrinsen. „Na, seid ihr so weit?“
„Los, komm schon, Dad. Lass uns heiraten gehen.“
Kate trat aus dem Brautraum und reichte ihrem Vater die Hand.
„Du bist so schön.“ Er führte ihre Hand an seine Lippen. „Mein Baby.“
„Bring du mich nicht auch noch zum Heulen. Ich habe mich gerade wieder gefangen, nachdem Mama mich schon so weit hatte.“ Sie strich fahrig über sein Jackettrevers. „Ich bin so glücklich, Daddy. Und ich will nicht mit verheulten Augen vor den Altar treten.“
„Frösche im Bauch?“
„Die tanzen eine wilde Polka. Ich liebe dich, Dad.“
„Und ich liebe dich, Katie.“
Der Hochzeitsmarsch setzte ein. „Das ist für uns.“ Sie nickte ihrem Vater zu.
Am Arm ihres Vaters wartete sie, bis der Brautzug, bestehend aus ihrer Schwester und ihren Cousinen, voranschritt. Ihre kleine Nichte ging ganz vorne und warf rote Rosenblätter in den Gang.
Als sie in das Mittelschiff trat, in einem wallenden weißen Kleid, die lange Schleppe hinter sich herziehend, war alle Nervosität vergessen. Es war nur noch Raum für das pure Glück.
„Sieh sie dir nur an, Daddy. Sind meine beiden Männer nicht wunderbar?“
Ihr Vater war ganz ruhig, als er ihre Hand in Brodys legte.
„Kate.“ Wie ihr Vater führte Brody ihre Finger an seine Lippen. „Ich werde sie glücklich machen“, sagte er zu Spencer, dann sah er Kate in die Augen. „Du machst mich glücklich.“
„Du siehst hübsch aus.“ Jack vergaß sich und hüpfte aufgeregt herum. „Richtig hübsch, Mom.“
Ihr Herz, schon zum Bersten voll vor Glück, floss über. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. „Ich liebe dich, Jack. Jetzt gehörst du zu mir.“ Sie richtete sich auf und traf Brodys Blick. „So wie du.“
Sie reichte ihrer Schwester den Brautstrauß, nahm Jack bei der freien Hand, und dann heiratete sie ihre beiden Männer.
– ENDE –
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