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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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Kerl.“
    „Und dann reden sie über Rundbögen und Erkerfenster. Wir haben ein Fenster.“ Er zeigte empört auf das Fenster über der Spüle. „Damit ist nichts verkehrt. Man kann doch hinaussehen, oder nicht? Und dieser Junge setzt ihr Flausen in den Kopf über Granitarbeitsplatten und Eichenverkleidung.“
    „Eichenverkleidung, sehr sexy.“ Lachend stützte sie die Ellbogen auf den Tisch. „Erzähl mir was über diesen O’Connell.“
    „Er macht gute Arbeit. Aber das heißt nicht, dass er meine Küche auseinander nehmen muss.“
    „Lebt er schon lange hier?“
    „Er ist hier aufgewachsen. Seinem Vater gehört ‘Ace Plumbing’. Brody ging nach Washington, als er ungefähr zwanzig war. Hat dort erfolgreich ein Bauunternehmen aufgezogen.“
    Okay, dachte Kate. Wenn ich mehr wissen will, muss ich die Sprache schon selbst drauf bringen. „Ich habe gehört, er hat einen kleinen Sohn.“
    „Ja, Jack. Ein hübscher kleiner Bengel. Brodys Frau ist vor ein paar Jahren gestorben. An Krebs, glaube ich. Ich denke, er will den Jungen in der Nähe der Familie großziehen, deshalb ist er vor ungefähr einem Jahr zurückgekommen. Hat hier seine Firma eröffnet und sich mittlerweile einen guten Namen erarbeitet. Er wird gute Arbeit bei dir leisten.“
    „Falls ich mich für ihn entscheiden sollte.“
    Sie fragte sich, wie Brody wohl mit einem Werkzeuggürtel aussehen mochte, aber dann ermahnte sie sich, dass diese Frage nicht dazu beitrug, eine Geschäftsbeziehung mit einem Bauunternehmer zu etablieren.
    Trotzdem … sie wettete, er würde großartig damit aussehen.
    Es war vollbracht. Die Frösche in ihrem Magen hüpften zwar noch immer recht aufgebracht, aber sie war die stolze Besitzerin eines großen, wunderbaren, heruntergekommenen Gebäudes in der hübschen College-Stadt Shepherdstown, West Virginia.
    Ein Gebäude, das nur wenige Minuten zu Fuß von dem Haus entfernt lag, in dem sie aufgewachsen war. In wenigen Minuten konnte sie sowohl im Spielzeugladen ihrer Mutter, als auch im College, an dem ihr Vater lehrte sein.
    Sie war von Familie, Freunden und Nachbarn umgeben.
    Oh Gott!
    Jeder hier kannte sie, jeder würde ihr über die Schulter schauen, ob sie auch schaffte, was sie sich vorgenommen hatte, oder mit ihren Plänen auf die Nase fallen würde. Oh, warum nur hatte sie sich nicht eine Stadt in Utah oder New Mexico ausgesucht, um ihre Schule zu eröffnen? Irgendeinen Ort, wo niemand sie kannte und wo niemand etwas von ihr erwartete?
    Weil sie ihre Schule hier eröffnen wollte. Weil dies hier ihr Zuhause war. Und weil sie nirgendwo anders sein wollte. Deshalb.
    Ich werde nicht auf die Nase fallen, schwor Kate sich, als sie den Wagen parkte. Sie würde es schaffen, weil sie persönlich jedes Detail überwachen würde. Sie würde alles Schritt für Schritt angehen, so hatte sie auch ihren bisherigen Weg zurückgelegt, der sie hierher geführt hatte. Vorsichtig, mit Bedacht und Sorgfalt. Dafür würde sie wie ein Tier schuften.
    Sie durfte ihre Eltern nicht enttäuschen.
    Wichtig war jetzt, dass dieses Gebäude ihr gehörte – und der Bank – und dass sie den nächsten Schritt machte.
    Sie ging die Treppe hinauf – ihre Treppe! –, trat auf den leicht durchhängenden Absatz und schloss die Tür zu ihrer Zukunft auf.
    Es roch nach Staub und Spinnweben.
    Nun, das würde sich bald ändern. Oh ja, sehr bald sogar, sagte sie sich, als sie ihre Handtasche abstellte. Es würde nach Sägespänen und frischer Farbe und dem Schweiß der Bauarbeiter riechen.
    Jetzt musste sie nur noch die Mannschaft anheuern.
    Sie ging durch den großen Raum und hörte den Widerhall ihrer Schritte. Dann sah sie die kleine Stereoanlage in der Mitte des Zimmers stehen. Verdutzt nahm sie die Grußkarte mit der Ballerina hoch, die obenauf lag, und lächelte, als sie die Handschrift ihrer Mutter erkannte.
    Herzlichen Glückwunsch, Katie!
    Ein kleines Einweihungsgeschenk, damit du immer Musik um dich hast.
    In Liebe, Mom, Dad und Brandon
    „Ach, ihr!“ Kate schossen vor Rührung die Tränen in die Augen. Sie ging in die Hocke und schaltete die Stereoanlage ein.
    Es war eine der Kompositionen ihres Vaters, eine ihrer Lieblingsmelodien. Sie erinnerte sich daran, wie stolz sie gewesen war, als sie zum ersten Mal zu dieser Melodie in New York auf der Bühne getanzt hatte.
    Kimball tanzt, zu einer Komposition von Kimball, dachte sie und schleuderte die Schuhe von den Füßen.
    Zuerst langsam, behutsam, eine lange Ausführung. Die Muskeln

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