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Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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den Vorschlag zu sammeln, der bei Bornheld unweigerlich einen neuerlichen Wutanfall auslösen würde. »Euer Majestät, wir sollten eher für die Dauer des Winters einen Waffenstillstand mit Axis schließen.«
    »Wie war das?« Der König sprang von seinem Stuhl. »Bedenkt doch bitte, Herr, wie wir einen solchen Waffenstillstand zu unserem Vorteil nutzen könnten«, fuhr Gautier eilig fort, bemüht, Bornheld von seinem Zorn abzulenken. »Axis dürfte genau so wie Euch vor allem daran gelegen sein, die Skrälinge am weiteren Vormarsch zu hindern. Trotz aller Differenzen zwischen uns haßt der Krieger die Geisterkreaturen ebenso sehr wie wir. Solange er sich mit seiner Armee in Sigholt aufhält, können seine Soldaten uns einiges an Arbeit abnehmen. Vor allem unsere Nordwestflanke schützen.
    Weiter: Wenn wir mit ihm einen Waffenstillstand schließen, vermögen wir auch mehr über seine Truppenstärke in Erfahrung zu bringen. Was wissen wir denn zur Zeit schon über seine Streitmacht? Daß er Magariz, irgendein schießwütiges Weib und ein paar tolle Hunde zur Verfügung hat.«
    »Da muß ich Eurem Leutnant recht geben, Herr«, erklärte der Graf. »Uns stehen nicht genügend Truppen zur Verfügung, um in nächster Zeit Sigholt anzugreifen, uns fehlt es auch an Kraft, Skarabost gegen die Geister zu schützen, wenn sie über die Wildhundebene angreifen. Soll Axis uns das doch abnehmen, und mag er bei der Verteidigung der Nordwestflanke zugrundegehen. Ein Waffenstillstand würde Skarabost vor den Skrälingen und auch vor Axis bewahren.«
    Der König haßte zwar die Vorstellung, mit seinem Bruder ein Abkommen schließen zu müssen, aber er sah ein, daß er sich keinen Zweifrontenkrieg im Winter leisten konnte. So setzte er sich nachdenklich wieder hin. Er war sich nur zu sehr der Tatsache bewußt, wie dringend ein Sieg gebraucht wurde. Wenn nach Gorken auch noch Jervois fiele, wäre seine Sache endgültig verloren. Bornheld mochte Axis noch so sehr hassen, als erfahrener Befehlshaber wußte er, wann man Kompromisse schließen mußte. In diesem Winter konnte er es sich nicht leisten, gegen den Rebellen vorzurücken. Aber wenn ihm das schon unmöglich war, so sollte er wenigstens alles daran setzen, Axis an Sigholt zu binden, am ehesten durch sein Wort. Im Frühjahr konnte Bornheld dann immer noch seinem eigentlichen Feind den Garaus machen. Aufgeschoben war nicht aufgehoben.
    Der König nickte jetzt. »Also gut. Gautier, könnt Ihr eine erste Verbindung zu den Rebellen herstellen?«
    Sein Leutnant wirkte erleichtert. »Wenn ich eine Patrouille in die südlichen Urqharthügel schicken kann, sollte das möglich sein. Wann wollen wir uns mit ihnen treffen, und wo?«
    Bornheld wandte sich an Jorge: »Was würdet Ihr raten?«
    Der Graf dachte rasch nach, überrascht, daß der König gerade ihn fragte: »Wir müssen den Waffenstillstand geschlossen haben, ehe der Schneemond beginnt. Damit bleiben uns nur noch dreieinhalb Wochen. Also sollten wir spätestens Anfang der letzten Frostmondwoche mit der anderen Seite zusammenkommen. Und als Ort für das Treffen würde ich den Nordra südlich der Urqharthügel vorschlagen, vielleicht an der Gundealgafurt. Die Hügel selbst erscheinen mir zu gefährlich, wir könnten dort leicht in einen Hinterhalt der Skrälinge geraten. Und wenn wir den Nordra wählen, wird Axis sich aus Sicherheitsgründen mit einer großen Armee auf den Weg machen. So bekommen wir eine erste Vorstellung von seiner wahren Stärke.«
    »Einverstanden«, brummte Bornheld. »Wenn ich den Bastard schon nicht vor dem Frühjahr aus seiner Burg verjagen kann, so will ich doch wenigstens dafür sorgen, daß ihm nicht noch mehr von diesen Einfaltspinseln aus den Dörfern Skarabosts zuströmen. Vielleicht lassen sich ja auch seine Versorgungswege kappen. Newelon, besorgt mir Papier und Feder. Ich will Graf Burdel von Arkness schreiben. Was ich ihm vorzuschlagen habe, wird ihn bestimmt erfreuen.«
    Damit wandte er sich wieder an die Offiziere. »Wenn ich schon dieser Teufelsbrut von einem Bruder gegenübertreten muß, dann soll er auch erfahren, mit wem er es zu tun hat. Schickt nach Bruder Jayme und bestellt ihm, er möge einen hohen Vertreter des Seneschalls zu den Waffenstillstandsberatungen entsenden. Am besten einen von seinen engsten Beratern. Er kann sicher einmal einen entbehren.«
    Der König lehnte sich zurück, und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Ich glaube, ich freue mich schon auf die

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