Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03

Titel: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
Vom Netzwerk:
und ihre Uniformen wirkten sauber und gut geschnitten.«
    »Und sie trugen das Zeichen einer blutroten Sonne auf der Brust«, murmelte Gautier. »Axis scheint ein Symbol gefunden zu haben.«
    Bornheld zog seine Stirn in Falten. Wo mochte sich sein Bastardbruder aufhalten? Während der letzten zwei Monate waren die Patrouillen, die sein Leutnant in die südlichen Urqharthügel geschickt hatte, immer wieder mit feindlichen Soldaten zusammengestoßen, die einen disziplinierten Eindruck gemacht hatten. Alle hatten das Sonnenemblem getragen, und eine oder zwei dieser Streifen waren von derselben Frau angeführt worden, die Newelon einen Pfeil in die Hand geschossen hatte. Mittlerweile durften sich Bornhelds Männer kaum noch in die Urqharthügel wagen. Selbst am Ostufer des Nordra wurde es langsam zu gefährlich für sie. Axis mußte irgendwo eine Armee versteckt haben, die stetig stärker wurde und ihren Machtbereich immer weiter ausdehnte.
    »Wo stecken sie bloß?« fragte der Oberste Heerführer in die Runde.
    Newelon räusperte sich nervös: »Verzeiht, Euer Majestät, aber darüber habe ich mir in der letzten Zeit den Kopf zerbrochen. Die Streitmacht des Kriegers kann nur in Sigholt lagern. Eure dortige Garnison ergriff die Flucht, als sie erfuhr, daß die Skrälinge im Anmarsch seien. Aber unseres Wissens nach sind die Geisterwesen nie dorthin marschiert. Axis muß eine leere Festung übernommen haben.«
    Bornheld fuhr nach diesen Worten so heftig zusammen, daß sein Weinkelch auf den Boden geschleudert wurde. »Sigholt!« brüllte er. Verflucht sollte der Standortkommandant sein, der wegen unbestätigter Gerüchte in Panik geraten war und eine der besten Festungen Achars aufgegeben hatte!
    »Wenn Axis wirklich mit seiner Rebellenarmee in Sigholt liegt, könnte er Euch tatsächlich gefährlich werden«, bemerkte Graf Jorge. Obwohl er und Herzog Roland nicht mehr das uneingeschränkte Vertrauen des Königs besaßen, sah Jorge es doch immer noch als seine Pflicht an, zu heiklen Fragen Stellung zu nehmen. »Außerdem kommt uns immer wieder zu Ohren, daß viele Bauern aus Skarabost dorthin ziehen, um sich Axis anzuschließen.«
    Bornheld fluchte und konnte sich kaum noch beherrschen.
    »Warum laufen sie jemandem zu, der mit den Unaussprechlichen im Bunde steht?«
    Roland sah ihn vorsichtig an und wählte seine Worte mit Bedacht: »Als ehemaliger Axtherr genießt er in Achar immer noch einen ausgezeichneten Ruf, Euer Majestät. Man hat ihn immer verehrt und als großen Helden angesehen. Wohl hauptsächlich aus diesem Grund versprechen sich die Dorfbewohner, bei ihm ihr Heil zu finden.«
    Seit dem Fall der Feste Gorken hatte Roland sichtlich an Gewicht verloren. Seine Haut hing nun faltig von Kinn und Hals. In den letzten Monaten war er sich seiner Sterblichkeit nur zu bewußt geworden. Unwillkürlich fuhr seine Hand an die Stelle an seinem Unterleib, wo das große, harte Geschwür wuchs.
    Bornheld zwang sich, sich nach außen nichts anmerken zu lassen, während es in seinem Innern kochte. Würde er denn nie Ruhe vor seinem verhaßten Halbbruder haben? Warum strömten die Menschen dem Krieger zu und nicht ihm? Wieso verehrte das Volk Axis und nicht ihn? Der König konnte das einfach nicht verstehen. »Wir müssen ihn aufhalten«, sagte er schließlich. »Greift Sigholt an.«
    Selbst die Wachen an der Tür erstarrten vor Schreck. Die Rebellen in Sigholt angreifen? Jetzt? Da die Skrälinge jeden Tag ihren Großangriff auf das Bollwerk beginnen konnten? Das wäre doch vollkommener Wahnsinn!
    »Euer Majestät«, begann Gautier vorsichtig. »Gorgrael schickt immer mehr Truppen an unsere Nordflanke. Offensichtlich plant er, uns in Kürze anzugreifen. Und Sigholt ist eine starke Festung, die sich leicht verteidigen läßt. Da wäre man doch, äh … schlecht beraten, jetzt die Armee zu teilen.«
    »Soll Axis sich denn in aller Ruhe Skarabost einverleiben können?« schrie der König.
    Sein Leutnant wandte sich hilfesuchend an Jorge und Roland, ehe er entgegnete: »Der Rebell wird von den Skrälingen ähnlich bedrängt werden wie wir. Gorgrael plant sicher auch, über die Wildhundebene nach Achar einzudringen. Zur Zeit können sich weder wir noch Axis allzu weit vom Winterquartier entfernen. Dem Krieger steht sicher ebenfalls nur eine kleine Streitmacht zur Verfügung, bestenfalls ein paar tausend Mann. Solange wir uns nicht vom Fleck rühren können, vermag er das auch nicht …« Er legte eine Pause ein, um all seinen Mut für

Weitere Kostenlose Bücher