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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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war, die Geduld zu verlieren.
    »Ach, Linford«, säuselte Garmonn. »Nun stehen wir einander von Mann zu Mann, von Kreuzritter zu Kreuzritter gegenüber und werden diese Sache zwischen uns klären.«
    »Lasst Eure Waffen fallen und ergebt Euch. Alle anderen Verräter sind aufgefordert, dasselbe zu tun. Im Namen des Königs, das ist ein Befehl.«
    Garmonn fauchte. »Kommt näher, Dummkopf.«
    Rexana wand sich in seinem Griff. »Nein, tut das nicht!«, schrie sie, »seine Männer werden Euch töten.«
    »Die Lichtung ist umzingelt«, erwiderte Fane gelassen. »Wer sich nicht ergibt, wird diesen Ort nicht lebend verlassen. Die Posten in den Bäumen können das bezeugen. Nur zwei von ihnen haben sich ergeben und sind nun meine Gefangenen, alle anderen sind tot.«
    »Ihr seid auch ein toter Mann«, zischte Garmonn.
    »Das werden wir ja sehen.« Fane gab seinem Pferd die Sporen, und das Tier machte einen Satz vorwärts, direkt auf sie zu.
    »Tötet ihn«, schrie Garmonn.
    Augenblicklich flogen aus allen Richtungen Pfeile aus dem Wald auf die Lichtung, Männer riefen wild durcheinander oder schrien vor Schmerz. Ein Mann in Rexanas Nähe brach zusammen und fiel mit einem Pfeil in der Brust zu Boden.
    Die Hufe des Schlachtrosses donnerten, das Tier raste geradewegs auf sie zu und würde sie und Garmonn zertrampeln.
    Die Arme immer noch um ihren Hals gepresst, zerrte Garmonn sie ein Stück zurück. Sie stolperte und trat ihm gegen das Schienbein. Fluchend zerrte er sie zu einem umgestürzten Baum.
    Fanes Pferd kam immer näher, sein schnaubender Atem tönte nun lauter als der Schrei, der ihr in der Kehle stecken blieb.
    Garmonn würde den Baum niemals erreichen.
    Das schien auch er zu denken, denn er blieb stehen. Das Sonnenlicht spiegelte sich auf seinem Schwert, welches auf die Beine des Rosses zielte.
    Wenn er das Pferd traf, würde Fane herabstürzen und sich verletzen. Das sterbende Tier konnte ihn sogar unter sich begraben.
    Rexana rang verzweifelt ihre Hände, die dicht an Garmonns Becken lagen. Auf einmal kam ihr eine Idee. Obwohl sie sich ekelte, musste sie es tun, wenn sie damit Fanes Leben retten konnte.
    Mit aller Kraft rammte sie ihre Fäuste gegen Garmonns Geschlecht.
    Er stieß einen gellenden Schrei aus, stolperte nach vorne und ließ sein Schwert zu Boden fallen. Für einen kurzen Augenblick lockerte er den Griff um Rexanas Hals.
    Sie kämpfte sich frei und rannte los. Einen Schritt. Zwei.
    Da hörte sie Hufschläge, und die Erde unter ihren Füßen bebte. Sie warf sich zur Seite, taumelte und spürte dann, wie ein starker Arm sie um die Taille packte. Garmonn!
    »Lasst mich!«, kreischte sie.
    »Haltet Euch gut fest, Weib«, rief Fane, hob sie zu sich auf das galoppierende Pferd und setzte sie seitlich vor sich in den Sattel. Dann nahm er den Schild in die linke Hand, zog kräftig an den Zügeln und ließ das Schlachtross herumwirbeln. Er hielt sie fest und trieb das Pferd zu einem leichten Galopp an.
    Ein Pfeil pfiff an seinem Kopf vorbei, mehrere andere prallten an seinem Schild ab. Er brummte etwas in einer fremden Sprache und hielt den Schild höher. »Haltet Euren Kopf gesenkt.«
    Sie ließ ihren Kopf auf seine Brust fallen. Angst, Erleichterung und Dankbarkeit durchfluteten sie. Ihre gefesselten Hände brannten, und sie sehnte sich danach, ihn zu berühren, zu küssen und ihm zu sagen, wie dumm sie gewesen war, sich Garmonn anzuvertrauen. Sie sehnte sich danach, ihn um Vergebung zu bitten und ihm gestehen zu können, wie sehr sie ihn liebte.
    Fane ritt tiefer in den Wald. Kühlende Schatten legten sich auf ihre Haut, Zweige zerrten an ihrem Kleid. Hinter einem Baum trat plötzlich Kester mit ein paar Männern hervor, und auch ein paar andere Ritter, die sie aus Tangston kannte, schlichen mit gespannten Bögen durch das Unterholz zur Lichtung. Die Ritter nickten ihr und Fane zu und gingen dann an ihnen vorbei. Kurz darauf hörte sie, wie sich ihre Schlachtrufe unter das Kampfgeschrei mischten.
    Schließlich hielt Fane sein Ross an, übergab Kester seinen Schild und stieg ab. Er sah zu ihr auf, legte seine Hände um ihre Taille und hob sie herunter. Ihre Blicke trafen sich.
    Seine vertraute Umarmung besänftigte ihren inneren Aufruhr. Die Wärme seiner Hände drang durch ihre Haut bis in ihr Innerstes vor. Sie lehnte sich zurück an die warme Flanke des Pferdes. Wie wunderbar es sich anfühlte, wieder an Fanes Seite zu sein. Bei ihrem geliebten Mann, ihrer verwandten Seele. Ihre Augen füllten sich mit

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