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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Tränen.
    Fane wischte sich den Schweiß von den Lippen und sah zu ihr herab. In seinem Blick mischten sich so widersprüchliche Gefühle wie Wut, Kränkung und Sorge um sie.
    Sie wusste nicht, was sie sagen oder wie sie beginnen sollte, dennoch musste sie es tun. »Fane«, flüsterte sie heiser, »ich …«
    »Später.« Er neigte seinen Kopf, legte seine Lippen auf ihre und küsste sie so innig, dass ein unsagbares Glücksgefühl sie durchströmte. Dann schob er sie sachte von sich, zog seinen Dolch aus dem Gürtel und durchtrennte ihre Fesseln.
    Sie rieb ihre wunden Handgelenke. »Danke.«
    Fane blickte auf ihre zerschundene, rote Haut, dann sah er sie finster an. »Ihr werdet hier bei Kester bleiben. Ich möchte mir um Eure Sicherheit keine weiteren Sorgen machen müssen.«
    »Ich könnte Euch helfen, ich kann mit dem Bogen umgehen …«
    »Ihr habt schon genug getan, Liebste.«
    Er nahm Kester seinen Schild wieder aus der Hand, zog sein Schwert und ging zur Lichtung.
    Sie sah ihm nach. Das Sonnenlicht fiel schräg auf ihn herab und beleuchtete seinen muskulösen Körper. Beklommenheit überkam Rexana. Er war wütend, aber er empfand noch immer Zuneigung für sie. Das hatte sie in seinem Blick gelesen, bevor er sich umgedreht hatte. Wenn er von der Schlacht zurückgekehrt war, wollte auch sie ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte.
    Ein Pfeil schlug in einen Baum neben ihr ein, und sie sprang vor Schreck zur Seite.
    Kester rannte zu ihr und wies auf einen großen Farn. »Mylady, versteckt Euch dahinter, da seid Ihr sicher.«
    Sie verdrängte ihre Angst, nickte und kroch in die Richtung, in die Kester gewiesen hatte. Auf dem Waldboden lagen Waffen, die vermutlich den getöteten Männern abgenommen worden waren. Sie sah die Bogen, Schwerter und Messer an und griff dann nach einem Dolch. Sie musste sich bewaffnen.
    Dann kauerte sie sich hinter den Farn und spähte hindurch, konnte die Lichtung aber nicht sehen. Also stand sie auf, schlich zum Waldrand, lugte durch die Büsche und erschrak. Die meisten Verräter lagen tot auf dem Boden, andere waren verwundet und ergaben sich Fanes Männern, die soeben vorsichtig aus dem Wald traten. Fane und Garmonn standen einander mit gezückten Schwertern gegenüber. Fane hatte seinen Schild ins Gras fallen lassen, er wollte einen fairen Kampf.
    Instinktiv griff sie nach ihrer Brosche. Wo war Rudd? War auch er unter den Toten? O Gott, nein!
    Sie kroch voran, bis sie plötzlich Rudds Kopf hinter einem umgestürzten Baum hervorlugen sah. Der Stamm war mit Pfeilen übersät, und immer noch pfiffen weitere zu ihm hinüber. Doch er erwiderte den Angriff nicht. Warum nicht?
    Hatte er vor, sich zu ergeben, oder wollte er fortlaufen?
    Sie sah, wie er sich herabbeugte und den Stamm entlang zum Wasser schlich. Ein Pfeil flog durch die Luft und traf ihn an der linken Schulter.
    Er schrie laut auf vor Schmerz.
    »Rudd!« Sie sprang aus den Büschen hervor, hörte, wie Fane fluchte und wie die Pfeile so dicht an ihr vorbeischossen, dass der Luftzug ihre Haut zu verbrennen schien.
    »Rexana«, brüllte Fane. »Geht sofort zurück!« Der Schweiß stand ihm auf der Stirn, mit wutentbranntem Gesicht kreiste er in einem tödlichen Tanz um Garmonn herum.
    »Ich werde meinen Bruder nicht im Stich lassen.«
    »Ihr dürft nicht Euer Leben für ihn aufs Spiel setzen.« Er behielt Garmonn im Auge und riss dann seinen Kopf zurück. »Tut, was ich Euch sage!« Sein Ton schien keine Widerrede zu dulden.
    Sie duckte sich unter einem Pfeil. »Ich kann nicht.«
    »Rexana!« Fane sah sie an.
    Garmonn entfuhr ein bitteres Lachen, dann stürzte er los und schlug mit seinem Schwert zu.
    Rexana schrie auf.
    Fluchend sprang Fane zur Seite, Metall klirrte. Garmonn brüllte und hieb erneut los. Die Schwerter stießen aneinander, Fanes Arm zitterte. Rexana konnte nicht wegschauen und sah, wie er zurücksprang und erneut angriff. Mit geübter Anmut konterte er Garmonns Attacke.
    Kalte Angst packte Rexana, sie blickte von Fane zum umgestürzten Baumstamm. Wie konnte sie sich nur zwischen Fane und Rudd entscheiden, wenn sie doch beide liebte?
    Sie flehte inständig um Fanes Sicherheit und rannte dann zum Baumstamm.
    Dort tauchte Rudd gerade auf. Er griff nach einem Breitschwert, erhob sich und schwang ein Bein über den Stamm. Doch dann rutschte er mit einer unbeholfenen Drehung auf den Boden zurück. Er hatte sich den Pfeil selbst herausgezogen, sein linker Arm hing schlaff an seiner Seite herab. Blut lief den Ärmel

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