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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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im Orient gegen die Sarazenen gekämpft und für meinen König Blut vergossen, und was habe ich dafür bekommen? Nichts.«
    Wut loderte in Rexana auf.
    »Garmonn …«, sagte Rudd.
    »Durch Fanes Tapferkeit seid Ihr mit dem Leben davongekommen«, zischte Rexana. »Ist das etwa nichts?«
    Garmonns Gesicht wurde feuerrot. »Ich werde bekommen, was mir zusteht, was mir vor langer Zeit versprochen wurde und mich in die Kreise des Königs einführen wird.« Er streckte seine Hand aus, um ihre Brust zu berühren. »Ich werde Euch besitzen.«
    Zornig stieß sie seine Hand beiseite. »Euer Plan geht nicht auf, Garmonn, ich bin bereits mit Linford verheiratet.«
    Garmonn presste ein Lachen zwischen den Lippen hervor. »Er wird schon bald tot sein.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass Ihr ihn tötet. Ich werde Euch daran hindern.«
    »Wie denn?«, fragte Garmonn und wies auf die bewaffneten Männer, die sie umgaben. Derbes Gejohle fuhr durch die Menge, und Rexana musste die Angst niederkämpfen, die sie zu überwältigen drohte.
    Rudd fluchte und zog Garmonn am Arm. »Was macht Ihr da? Das ist nicht der Plan, den wir besprochen hatten. Ihr habt mir Euer Ehrenwort gegeben, dass sie nicht in die Sache hineingezogen oder verletzt wird. Das habt Ihr mir versprochen.«
    »Ich habe meine Meinung eben geändert.«
    Rudd blickte ihn beunruhigt an. »Bringt sie aus Warringham weg, wenn Ihr befürchtet, sie könnte von unserem Komplott erzählen, aber lasst sie laufen. Entweder tut Ihr das, oder ich werde Linford nicht umbringen.«
    Garmonns Kiefer spannte sich. Mit der Hand auf dem Knauf seines Schwertes wandte er sich Rudd zu. »Wenn Euch das Leben Eurer Schwester lieb ist, werdet Ihr tun, was Ihr versprochen habt.«
    Rudd zog die Augenbrauen hoch. »Wollt Ihr mir etwa drohen?«
    »Linford muss sterben, das wissen wir beide.« Mit einem zynischen Lächeln sah Garmonn wieder Rexana an.
    Panik ergriff sie, und sie kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an. Niemals würde sie zulassen, dass Garmonn sie als Pfand benutzte, um ihr Leben, das ihres Bruders und das von Fane zu zerstören.
    Sie raffte ihre Röcke und rannte auf die nächste Baumgruppe zu. Die Männer schrien und rannten ihr nach, doch sie bahnte sich zunächst geschickt ihren Weg durch die Verfolger.
    Rauhe Hände griffen nach ihr, wollten sie zurückhalten. Sie kämpfte sich los, stolperte jedoch über ihre Röcke. Dann warf sich ein Mann von hinten auf sie, und sie fiel mit dem Gesicht voran ins Gras. Rexana keuchte, spuckte Erde, stemmte sich hoch und versuchte aufzustehen.
    »Nein, Weib.« Garmonn saß auf ihr und atmete heftig. Seine Schenkel umfingen ihre Hüften, und sie erschauderte unter seinem harten, warmen Gewicht. Verzweifelt wand sie sich und versuchte, sich freizukämpfen. Doch mit einem Grunzen griff er nach ihren Armen und drückte sie auf den Rücken. »Fesseln«, brüllte er.
    Sie trat nach ihm und schrie, doch seine Männer zwangen sie zu Boden. Das Hanfseil schnitt in ihre Arme, bohrte sich in ihre Handgelenke. Sie biss sich auf die Lippen.
    Garmonn prüfte die Fesseln, zog sie auf die Füße und stieß sie dann zu einer Gruppe von Männern. »Passt auf sie auf.«
    Blinzelnd versuchte sie, ihre Tränen zu unterdrücken, dann starrte sie Rudd an. Mit ihrem Blick flehte sie ihn um Hilfe an, bat ihn, Garmonn zu trotzen und sich gegen den schrecklichen Plan, den er geschmiedet hatte, aufzulehnen.
    Für einen Moment wurde der Blick ihres Bruders unsicher, doch dann verwandelte sich sein Ausdruck wieder und ließ Entschlossenheit erkennen. Garmonn ging an Rudd vorbei und sah ihn an. Rudd nickte, und gemeinsam gingen sie über die Lichtung.
    Tränen rannen Rexanas Wangen herab. Sie hatte ihren Bruder doch nicht etwa falsch eingeschätzt?
    *
    Fane unterdrückte den schmerzerfüllten Seufzer, der in ihm aufstieg. Er sah zu dem Wald hinüber, der von der Straße aus sichtbar war.
    Bei Gott, wie gut er sich noch erinnern konnte.
    Nur mit Mühe konnte er die verlockenden Erinnerungen an Rexanas Schreie, ihren wunderbaren Duft und ihr leidenschaftliches, herrliches Liebesspiel verdrängen. Doch er durfte sich in dieser äußerst wichtigen Lage nicht ablenken lassen. Er musste seine Pflicht erfüllen.
    Er umklammerte seinen Schild und blickte zu seinen Männern zurück. »Sollten sich die Verräter nicht ergeben, dann tötet sie.«
    Anschließend musterte er die Straße vor sich und trieb sein Pferd zu einem leichten Galopp an. Der Wind kühlte sein Gesicht und fuhr

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